Mittwoch, 25. August 2021

Terror über Colorado


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Joseph Kane

Ringo auf der Flucht...

Wild Bill Elliot (1904 bis 1965) war ein US-Filmschauspieler, der vor allem den rauen Helden in vielen B-Western spielte, in seiner Heimat vor allem populär durch die Red Ryder Filmreihe.
Er wuchs als Farmerjunge auf und lernte sehr früh das Reiten. Im Rodeo war er sehr erfolgreich. Das Rockhurst College, eine Jesuitenschule in Kansas City, besuchte er nur kurz - er wollte unbedingt Schauspieler werden. Und tatsächlich klappte es auch beim Genre "Western" - dort feierte er sein Hauptrolledebut mit "The Arizona Wildcat" bereits im Jahr 1927. Es dauerte aber noch Jahre, bis er bekannter wurde. Columbia Pictures bot ihem die Titelrolle in der Serie "The Great Adventures of Wild Bill Hickok" an, die sehr erfolgreich war. Innerhalb von 2 Jahren verfestigte sich sein guter Ruf und 1943 unterschrieb er einen Vertrag bei den Republic Studios. Insgesamt drehte er dort 16 dieser Red Ryder Western und mit Western Kultregisseur Joseph Kane hat er natürlich auch einige Filme gedreht.
Einer davon ist "Terror in Colorado" aus dem Jahr 1950. Nicht nur John Wayne hat "Ringo" gespielt - in "The Savage Horde" - so der Originaltitel des Films - heißt Wild Bill Elliots Filmfigur genauso.
Dieser Ringo ist allerdings auf der Flucht vor dem Gesetz.  Er hat einen Armeehauptmann in New Mexiko in Notwehr erschossen. Doch ein Zeuge redet von Mord. Seinem Bruder Lieutenant Mike Baker (Jim Davis) wird die undankbare Rolle auferlegt seinen Bruder zu finden und zu verhaften. Er hält Ausschau nach der Armeepatrouille, die ihn verfolgt. Dann nähert sich ein Reiter - Ringo schießt. RDer sonst treffsichere Schütze kann aber von Glück reden, dass er diesmal nicht richtig traf. Denn der Mann, auf den er zielte, war sein Bruder. Zum Glück bleibt dieser nur leichtverletzt am Boden liegen. Ringo entschudligt sich bei ihm und muss natürlich weiter reiten. Seine Flucht führt ihn nach Gunlock, ein kleines Nest in Utah. Dort lebt seine ehemalige Freundin Livvy Weston (Lorna Grey). Die freut sich natürlich bei dem Wiedersehen nach langer Zeit, gleichzeitig weiß die Frau aber auch, dass mit Ringos Erscheinen auch meistens Ärger verbunden ist. Ringos Vergangenheit kennt natürlich keiner. In der Stadt freudet er sich bald mit dem Rancher Glenn Larrabee (Noah Berry jr) an, der mit der Richterstochter Louise Cole (Barbara Fuller) liiert ist. Glenn hat mächtig Ärger mit dem habgierigen Wade Proctor (Grant Withers), der Glenns Land an sich reißen will. Wenn nötig auch mit unfairen und kriminellen Mitteln. Unterstützt wird er leider von Richter Cole (Will Wright), Louises labilem Vater. Proctors Männer fürs Grobe sind Vorarbeiter Fergus (Roy Bancroft) und der Revolverheld Dancer (Bob Steele). Ringo sieht sich genötigt seinem neuen Freund in dieser Sache beizustehen...



Dabei könnte ihn jeden Moment seine Vergangenheit einholen. Joseph Kane - einmal mehr mit einem B-Western, der sich viel komplexer präsentiert als die meisten seiner Verwandten. Denn die Geschichte ist gut durchdacht und die Figuren bleiben immer lebendig. Kane benutzt dabei bekannte Westernmotive und -figuren, er vermeidet es jedoch Abziehbilder entstehen zu lassen. Die Dialoge im Kampf der kleinen Farmer und Viehzüchter gegen einen übermächtigen Gegner sind für den Zuschauer bis zum Schluß interessant,lediglich der Schluß kommt dann etwas realitätsfremd daher.



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

Der Tiger von Utah


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Joseph Kane

Die Erben der Hatchet Ranch...

Auch "Ride the man down" aus dem Jahr 1952 ist ein gelungener B-Western von Vielfilmer Joseph Kane. In Deutschland lief der Film unter dem Titel "Der Tiger von Utah" in den hiesigen Lichtspielhäusern.
Produziert wurde der Western um einen erbitterten Rancherkrieg von dem legendären Republic-Studio - eines der vielen Studios in Hollywood, das nach dem Ende des 2. Weltkriegs weiter maßgeblich für den anhaltenden Boom von Westernfilmen sorge. Gegründet wurde Republic von Herbert Yates, einem langjährigen Geschäftemacher in der Film- und Musikindustrie im Jahr 1935. Er forcierte den Zusammenschluß von sechs kleineren Studios: Macot, Monogram, Liberty, Chesterfield, Majestic und Invincible. Die Prouktionsteams dieser Studios wurden übernommen, denn sie beherrschen ihr Metier und in den Kinos liefen die Filme gut, denn sie konnten auf ein richtiges Stammpublikum zählen. John Wayne hat einige Filme mit Republic gedreht und Westerndarsteller wie Roy Rogers, Gene Autry, Bill Elliot oder Forrest Tucker wurden durch diese Filme bekannt.
1952 produzierte das Studio 30 Filme, drei davon fanden auch den Weg in die deutschen Kinos. Zum einen "Der Löwe von Arizona" sowie "Faustrecht in Minesota" und "Der Tiger von Utah".
Letzterer glänzt auch durch eine Riege von sehr routinierten und bekannten Darstellern wie Rod Cameron, Brian Donlevy, Ella Raines oder Forrest Tucker. Auch Chill Wills, Jim Davis, Paul Fix und Barbara Britton stehen auf der Besetzungsliste.
Die mutige Celia Evarts (Ella Raines) und ihr Onkel John (James Bell) erben die wertvolle Hatchet Ranch, nachdem Celias Vater bei einem Schneesturm starb. Die beiden haben nur Hilfe von dem treuen Vorarbeiter Will Ballard (Rod Cameron) zu erwarten. Ansonsten ist diese Farm nun durch Neid und Plünderei schwer bedroht - allen voran durch den habgierigen und skrupellosen Rancher Bide Marriner (Brian Donlevy) oder Viehdieb Red Courteen (Jim Davis). Obwohl Will mit der attraktiven Lottie Briest (Barbara Britton) verlobt ist, reagiert Celias Freund Sam Danfelser (Forrest Tucker) sehr eifersüchtig. Er ist auch eher geneigt auf die Wünsche von Bide Marriner einzugehen, statt ihn zu bekämpfen. Als Celias Onkel erschossen wird, eskaliert die Situation. Bald stehen Celia und Will alleine da, lediglich zwei junge Brüder (Al Caudebec und Roydon Clark) kämpfen gemeinsam an ihrer Seite...



"Der Tiger von Utah" ist ein sehr gelungener B-Western, weil er gute Figuren bietet, die gut gezeichnet sind und den Film - trotz der konventionellen Struktur - etwas komplexer machen. Diese Figuren überraschen auch mal, so bekommt der Sheriff - gespielt von J. Carrol Naish - auch irgendwann Gewissensbisse und wechselt die Seiten. Er ist aber nicht der Einzige, der dies tut. Ein bisschen kommt sogar eine gewisse Noir Stimmung im Weidekrieg auf



 
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

Durango Kid, der Rächer


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Joseph Kane

Die Spur führt nach El Paso...

Joseph Kanes 1957 gedrehter Western "Durango Kid, der Rächer" ist auch bekannt unter dem Titel "Die Spur führt nach El Paso". Im Original heißt dieser Republic-Western jedoch "Duel at Apache Wells"....und genau an diesem Brunnen spitzt sich die Lage in der Geschichte, die der Film erzählt, zu.
Jim Davis, der vor allem durch seine Rolle als Famiienpatriarch Jock Ewing in der TV-Serie"Dallas" zu spätem Ruhm kam, drehte in der Laufbahn vor allem Western. Dabei wechselten seine Filmfiguren immer wieder, er war einmal der böse Bandit, ein anderes Mal ein gütiger Cowboy.
In "Durango Kid, der Rächer" hat er eine Rolle als fieser Bösewicht und erweist sich als perfekte Besetzung für den rücksichtslosen Dean Cannary, der eines Tages in die kleine Westernstadt kommt und zuerst als fahrender Marktschreier wertlosen Ramsch als Qualitätsprodukte an die dortigen Bürger verkaufen will. Doch Cannary will mehr. Er erschleicht sich durch seine manipulativen Fähigkeiten das Vertrauen der Farmer. So auch den älteren Wayne Shattuck (Harry Shannon), der ihn als Vorarbeiter und rechte Hand eingestellt hat und erkennen musste, dass Cannary ihn betrügen wollte. Der Gefeuerte hat sich jedoch die benachbarte Ranche an den Nagel gerissen und einen Haufen Revolverhelden unter der Führung von Joe Dunn (Bob Steele) angeheuert. Diese sollen dafür sorgen, dass Shattuck nicht mehr mit seinem Vieh die einzige Wasserstelle in Apache Wells benutzen kann.
Zum Glück kommt Shattucks einziger Sohn nach langer Abwesenheit wieder nach Hause. Johnny (Ben Cooper) ging damals im Streit mit seinem Vater auseinander und ließ sich mehrere Jahre nicht mehr blicken. Man hat vermutet, dass er sich irgendwo in Mexiko aufgehalten hat. In der Gegend, wo auch der berüchtigte Revolverheld Durango Kid sein Unwesen treibt und den Cannary für seine boshaften Zwecke engagieren wollte. Sehr froh über Jonnys Heimkehr ist auch die hübsche Anita Valdez (Anna Maria Alberghetti), die in Johnny schon immer verliebt war, auf die aber auch der Bösewicht Anspruch erhebt...



"Durango Kid" lebt vom smarten guten Helden, der ein Geheimnis mit sich trägt (der Zuschauer kann es sehr schnell erahnen) und natürlich auch von dem perfekten Antagonisten, der immer mehr seine schwarze Seele offenbart. Joseph Kane hat eine ganze Menge sehr interessanter B-Western gedreht, die nicht ganz nach dem Schema F konzipiert sind und auch ein bisschen mehr Wert auf die Figurenzeichnung legen. Dennoch ist "Durango Kid" mit 71 Minuten knackig kurz.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 
 

Sein Engel mit den zwei Pistolen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Norman Z. McLeod

Calamity Janes Ehemann...

Gleich nach "Die roten Schuhe" und "Red River" landete der Bob Hope Comedywestern "The Paleface" (deutscher Titel: Sein Engel mit den zwei Pistolen) auf Rang 3 der erfolgreichsten Kinohits 1948. Regie führte Norman Z. McLeod, der vor diesem Filmhits auch Erfolge mit "Die Marx Brothers auf Hoher See" und "Das Doppelleben des Herrn Mitty" hatte. In "Sein Engel mit den zwei Pistolen" singt Bob Hope den Song "Buttons and Bows" und damit gewann er auch den Oscar für den besten Filmsong.
Als starke Filmpartnerin ist Busenwunder Jane Russell zu sehen, die Entdeckung von Milliardär Howard Hughes. Der machte sie mit dem Western "Geächtet" zur Filmdiva und Sexsymbol. Hughes war so vernarrt in ihre Oberweite, dass er für diesen Film einen Spezial-BH anfertigen ließ, der den Busen noch markanter zur Geltung bringen sollte. Mit "Der Engel mit den zwei Pistolen" beweist sie aber gute Comedyqualitäten und erweist sich als gleichwertige Partnerin für Bob Hope.
Jane spielt die starke Westernikone Calamity Jane, die natürlich bestens mit dem Colt umgehen kann. Doch sie soll für 10 Jahre in den Knast. Nur gut, dass Gouverneur Johnson (Charles Trowbridge) und der Kommissar für innere Angelegenheit Emerson (Stanley Andrews) einen Undercover Auftrag für die toughe Lady haben. Sie soll im gefährlichen Indianergebiet herausfinden, welche Weißen den Rothäuten Waffen (Gewehren und Sprengstoff) verkaufen. Der Indianerstamm lebt in der Nähe von Buffalo Flats, einem der Grenzgebiete des Landes. Die beiden Spezialagenten, die vor Jane mit dieser gefährlichen Aufgabe betraut wurden, mussten ihren Einsatz mit dem Leben bezahlen. Der Plan sieht nun vor, dass sie mit einem Geheimagenten zusammenarbeiten soll. Die beiden sollen sich als Ehepaar ausgeben und sich als ganz normale Siedler tarnen. Doch der Agent wird von den Waffenschmugglern erschossen. Um ihre Rolle als Ehefrau weiterspielen zu können, umgarnt sie Peter Potter (Bob Hope), der Zahnarzt ist und die Leute mit seinem eigenen Lachgas behandelt. Potter ist nicht besonders mutig, eher ein Hasenfuß. Aber die schöne Jane gefällt ihm auf Anhieb und er genießt die mit ihm flirtende verführerische Frau. So kommt es zur Hochzeit, doch Potter merkt, dass sein Frauchen nach der Vermählung eher die Kühle spielt. Der Wagenzug fährt ins Indianergebiet und Potter führt seinen Wagen und die nachfolgenden Wagen direkt ins Indianergebiet. Bei einem Angriff kann Jane 12 Indianer ins Jenseits befördern, aber alle denken, dass Potter die Angreifer erledigt hat. So wird er im Nu zum absoluten Westernhelden und zum besten Schützen weit und breit....





Der Showdown findet dann im Indianerlager statt, wo Jane verbrannt werden soll und Potter soll eine besondere Qual zuteil werden: An zwei umgebogenen Bäumen angebunden, soll er in zwei Hälften auseinandergerissen werden. Auch heute noch ist Norman Z. McLeods Western amüsant und regt zum Schmunzeln an und Albernheiten sind in diesem Film Trumpf. Die Indianer werden dargestellt von Chief Yowlachie (einem echten Native American) und Iron Eyes Cody (einem Italoamerikaner, der sehr oft als Indianer in Hollywood eingesetzt wurde). 1952 entstand das Sequel "Blechgesicht Junior" - Regie führte dort Frank Tashlin, der hier das Drehbuch schrieb. 





Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Der rote Reiter


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Joseph M. Newman

Pony Soldier...

1952 drehte Regisseur Joseph M. Newman den Indianerwestern "Pony Soldier" (Deutscher Titel: Der rote Reiter). Der Film spielte im Kino ca. 1,65 Millionen Dollar ein. Newman drehte während seiner Laufbahn in sehr verschiedenen Genres. Sein bekanntesten Filme sind "Die Feuerspringer von Montana", "Metaluna IV antwortet nicht", "Die letzten der 2. Schwadron" und "Tarzan, der Herr des Urwalds".
Die Macher wollten den Film ursprünglich in Montana drehen, doch man fand keine geeigneten Plätze. Daher entschied man sich für die Gegend in Sedona, Arizona. Die Produzenten engagierten 450 Navajo, um die Krieger des Cree Stammes zu spielen.
Die Geschichte spielt in Westkanada des Jahres 1876: Das Volk der Cree Indianer hat ihr Gebiet verlassen und die Kanadische Grenze übertreten. Der noch recht unerfahrene Pony Soldat Duncan MacDonald (Tyrone Power) erhält nun den schwierige Auftrag den Stamm wieder in ihre Reservat zurückzuholen. Nur der Blackfoot Scout Natayo Smith (Thomas Gomez) begleitet ihn auf seiner mörderischen Mission. Inzwischen haben die Indianer auch zwei weiße Geiseln (Robert Horton und Penny Edwards) entführt sowie ein paar Siedler getötet. Da der Indianerstamm von Hunger getrieben ist, werden die Verhandlung auf Messers Schneide stehen. Das weiß auch der unerfahrene Constabler, doch er ist mutig. Und dies gefällt dem Häuptling Standing Bear (Stuart Randall), der sich bei der ersten Begegnung als kluger und umsichtiger Anführer herausstellt. Er ist bemüht den Friedensweg zu gehen. Der kleine Indianer Comes Running (Anthony Earl Numkena), der keine Eltern mehr hat, sieht in Duncan Mac Donald sofort einen optimalen Vaterersatz. Aber der starke Krieger Konah (Cameron Mitchell) will den Weg des Krieges. Die Konfrontation lässt nicht lange auf sich warten...



Die 20th Century Fox Produktion spielte 1,65 Millionen Dollar ein und wirkt recht erfrischend und zeichnet auch ein differenziertes Indianerbild. Für diese Zeit im Hollywood Western eher selten, aber es beweist den Einfluss solcher Vorreiterfilme wie "Der gebrochene Pfeil" oder "Fluch des Blutes", die einige Monate vorher entstanden sind und sich bemühten den Ureinwohnern Amerikas gerecht zu werden und sie nicht wie eine wilde Mördergruppe mit Kriegsgeschrei zu inszenieren.




Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.