Sonntag, 16. April 2023

Das Wunder von Manhattan


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: George Seaton

Der Weihnachtsmann der 34sten Straße...

Zweifelsohne ein sehr schöner Weihnachtsfilmklassiker ist der 1947 entstandene "Miracle on 34th Street" - in Deutschland lief er unter "Das Wunder von Manhattan" in den Kinos.
George Seaton (Das Mädchen vom Lande, Airport, Die Geier warten schon, 36 Stunden) war sowohl Regisseur als auch Drehbuchschreiber. Der Film basiert auf einer Geschichte von Valentine Davies, die während der Zeit zwischen Erntedankfest und dem Weihnachtstag in New York City spielt. Ein liebenswürdiger Film mit einem tieferen Sinn, denn er stellt sich gegen die kalte kommerzielle Welt und gegen den schnellen Profit der vielen Warenhäuser und hat als Gegenentwurf für dieses Treiben den Glauben an ein Wunder, an die Fantasie und die Liebe im Gepäck.
"Das Wunder von Manhattan" hat sich in all den Jahren inzwischen zu einem kultigen Klassiker des Weihnachtsfilm entwickelt und wurde sogar mit drei Academy Awards geehrt. Edmund Gwenn in der Rolle des Kris Kringle gewann in der Kategorie "Bester Nebendarsteller", George Seaton wurde für das Drehbuch ausgezeichnet und wurde auch als bester Film nominiert. In dieser Kategorie unterlag er allerdings "Tabu der Gerechten".
Im Film geht es darum, dass ein Kaufhaus Weihnachtsmann behauptet der echte Weihnachtsmann zu sein.
Kris Kringle (Edmund Gwenn) heißt der betagte Mann mit dem Rauschebart und er ist total entrüstet als er feststellt, dass der Mann, der den Weihnachtsmann bei der jährlichen Macy´s Thanksgiving Day Parade spielen soll, total betrunken ist. Als er sich bei der Veranstaltungsleiterin Doris Walker (Maureen O´Hara) beschwert, kann sie Kris überreden seinen Platz einzunehmen. Er macht seine Sache so gut, dass er als Weihnachtsmann in der New Yorker Fililale des Macy Kaufhauses in der 34th Straße engagiert wird.
Dabei ignoriert der Alte die strikte Anweisung des Leiters der Spilezeugabteilung, Mr. Shellhammer (Philip Tonge) unentschlossenen Kindern einfach Ladenhüter zu empfehlen. Stattdessen empfiehlt er einer Kundin (Ellen Corby) mit ihrem Kleinen einfach bei der Konkurrenz einzukaufen, weil dort der gewünschte Artikel zu finden ist. Beeindruckt von Kris´Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft, teilt sie Shellhammer mit, dass sie von nun an eine treue Kundin von Macy´s sein wird. Und so wie sie reagieren viele Kunden auf diesen neuen ehrlichen Weg, so wird Kris Kringle zum festen Bestandteil der neuen Strategie der Geschäftsleitung "Sei ehrlich mit der Kundschaft, du wirst es nicht bereuen". Dabei wollte Doris Walker den Mann, der glaubt er wäre der echte Weihnachtsmann, schon feuern. Sie glaubt, dass der Alte nicht alle Tassen im Schrank hat und besser in eine Psychiatrie gehört. Sie hat auch ihr kleines Töchterchen Susan (Natalie Wood) so erzogen, nicht an Märchen zu glauben. Ihr Nachbar Fred Gailey (John Payne) ist da ganz anderer Ansicht und er findet es schade, dass seine Nachbarin, auf die er ein Auge geworfen hat, ihr Kind so ganz ohne den Glauben an Märchen erzieht. Kris Kringle ist inzwischen als Untermieter bei Fred eingezogen und er stellt sich der kleinen Susan natürlich auch als der echte Weihnachtsmann vor. Was natürlich Doris sehr wütend macht. Sie versucht erneut den kranken Alten zu entlassen, aber inzwischen ist Kris Kringle zum Liebling der Kinder geworden und seine positive Publicity will der Kaufhausboss weiterhin für sich nutzen. Dennoch soll der Psychologe Granville Sawyer (Porter Hall), ein psychologisches Gutachten erstellen, damit man einen Grund hat ihn vor die Tür zu setzen und vielleicht sogar in eine Anstalt unterzubringen.....





Die Entwicklung dieser Geschichte führt den Protagonisten zuerst in die Irrenanstalt und später in den Gerichtssaal, wo geklärt werden soll, ob der gemütliche alte Mann, der davon überzeugt ist, der echte Weihnachtsmann zu sein, eine Gefahr für die Gesellschaft ist und dauerhaft weggesperrt werden muss. Seaton schuf eine Komödie, die alles in sich vereint: Herz, Humor und vor allem eine sehr originelle Idee. "Das Wunder von Manhattan" ist heute noch einfach köstlich und erfrischend, zumal die Glaubensfragen bis heute gestellt werden.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Die Frau, von der man spricht


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: George Stevens

Verheiratet mit der Frau des Jahres...

Kathanrine Hepburn ist die "Woman of the Year" in der gleichnamigen Screwball Comedy von George Stevens aus dem Jahr 1942, der bei seinem Erscheinen 2,7 Millionen Dollar einspielte und aus den Hauptdarstellern Spencer Tracy und Katharine Hepburn ein unsterbliches Hollywood Traumpaar machte. Die beiden Schauspieler gingen eine Partnerschaft mit äusserster Diskretion ein, denn Tracy war bei den Dreharbeiten bereits verheiratet. Eine Scheidung von seiner Frau kam nie in Frage, er lebte aber bald von seiner Frau getrennt und lebte mit seiner Geliebten Katharine Hepburn bis zu seinem lebensende zusammen.
"Die Frau, von der man spricht" - so der deutsche Filmtitel - war aber nicht nur der Beginn einer lebenslangen Liebe, die beiden drehte auch weitere 8 Filme gemeinsam. Die bekanntesten davon sind "Ehekrieg", "Der endlose Horizont", "Pat und Mike" und "Rat mal, wer zum Essen kommt".
Legendär Tracys Kommentar beim Kennenlernen, bei dem die hochgewachsene Hepburn (sie war 1,72 m groß) zu dem etwa gleichgroßen Spencer Tracy meinte "Ich befürchte, ich bin zu groß für sie" - er erwiderte "Keine Sorge, ich stutze sie schon auf meine Größe zurecht".
"Die Frau, von der man spricht" gilt als klassische Darstellung des "Geschlechterkampfes" und hat bis heute einen ikonischen Charakter bewahrt - dabei durfte Katharine die empanzipierte, hoch intelligente, kultivierite und selbstbewusste Karrierefrau verkörpern. Tracy hingegen war der Idealtyp eines US-Kerls, der nüchtern agiert, sportlich ist, maskulin und mit Durchsetzungsvermögen. Anders als seine Herzensdame hat er eher konservative Vorstellung von einer guten Beziehung oder Ehe.
Am Ende gab es auch das wichtige HappyEnd, vor allem weil die Frau sich auf ihre Rolle besinnt und dem Mann die Oberhand lässt. Aus heutiger Sicht natürlich nicht mehr ooliitsch korrekt, aber dennoch irre gut - vor allem durch die große Darstellerkunst des Duos.
Für mich eine der besten Screwball Comedys überhaupt und auch eine der besten Leistungen von Katharine Hepburn, die vom American Film Institute zum wichtigsten weiblichen US-Filmstar gewählt wurde.
Tess Harding (Katharine Hepburn) und Sam Craig (Spencer Tracy) sind beide beim New Yorker Chronicle als Journalisten beschäftigt. Sam ist der bodenständige Sportreporter und seine Kollegin Tess ist inzwischen eine angesehene Kolumnistin für politische Entwicklungen und Zusammenhänge. Als Tochter eines ehemaligen Botschafters ist Tess extrem extravagant und selbstbewusst, sie spricht mehrere Sprachen fließend. Tess engagiert sich für die Emanzipation der Frau ebenso wie für durch den Krieg verwaiste griechische Kinder. Eines Tages schlägt Tess im Radio vor Baseball für die Dauer des Krieges abzuschaffen. Diese Unverschämtheit ruft Sam auf den Plan der attraktiven Kollegin Paroli zu bieten. Doch der Redakteur kann die beiden dazu bewegen keinen öffentlich geführten Krieg der verschiedenen Ansichten zu führen. Sam lädt Tess zu einem Baseballspiel im Yankee Stadion ein. Sie ist natürlich mit den Regeln des Spiels überhaupt nicht vertraut, aber es gefällt ihr trotzdem. Sie lädt Sam zu sich nach Hause ein, eine Einladung, die er gerne annimmt. Aber nicht ahnt, dass es sich um eine Cocktailparty von erlesenen, niveauvollen Menschen verschiedener Sprachen handelt, die sich über die Weltlage unterhalten. Er geht, kommt aber wieder und irgendwann heiraten die beiden, trotz aller Unterschiede, weil die Liebe für einen Moment siegt. Doch damit sind die Probleme nicht von der Welt geschafft - in der Hochzeitsnacht kommt ein jugoslawischer Staatsmann in die Wohnung, der vor den Nazis flüchten muss. Und er kommt nicht allein, sein ganzes Gefolge ist dabei. Tess beste Freundin, Ellen Whitcomb (Fay Bainter) ist eine weltbekannte Feministin und es ist wahrscheinlich, dass Tess von diesem Komitee zur Frau des Jahres gewählt wird. Als sie Sam vorschlägt ein Kind zu bekommen, ist er hocherfreut. Doch sie meint nicht ein eigenes Kind, sondern hat bereits zugestimmt den griechischen Flüchtlingsjungen Chris (George Kezas) zu adoptieren. Dies alles sorgt erstmal für ein Aus der noch jungen Ehe...




Natürlich besinnt sich Tess und am Ende laufen beide noch einmal zur Höchstform auf. Tess will ihren noch schlafenden Nochehemann mit einem selbstgemachten Frühstück überraschen. Dabei wirkt die Karrierefrau in der KÜche so hilflos wie ein Kleinkind. Eine Szene zum Kaputtlachen. Der Film bescherte Katharine Hepburn eine Oscarnominierung. Michael Kanin und Ring Lardner jr. erhielten für das köstliche Drehbuch den Academy Award.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Jede Frau braucht einen Engel


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Henry Koster

Die Frau des Bischofs...

Der 1905 in Berlin geborene Filmregisseur Henry Koster verließ nach der Machtübernahme der NSDAP Deutschland und wurde in Hollywood ein gefragter Regisseur. Er drehte einige Klassiker mit religiösem Inhalt wie den Cinemascope Film "Das Gewand" oder die Komödien "Und der Himmel lacht dazu" oder "Jede Frau braucht einen Engel".
Letzterer war mit 3 Millionen Dollar ein guter Kassenhit und wurde sogar bei der Oscarverleihung in der Kategorie "Ton" ausgezeichnet, vier weitere Nominierungen (bester Film, beste Regie Henry Koster, bester Schnitt und bester Score) blieben ohne Sieg. 1996 enstand mit "The Preachers Wife" ein Remake.
Im Original heißt Kosters Film "The Bishops Wife" und ist ein typischer Hollywood Weihnachtsfilm.
Die Geschichte handelt von dem ehrgeizigen Bischof Henry Brougham (David Niven), dessen großes Ziel es ist eine prächtige Kathedrale für die Gläubigen zu bauen. Doch die Finanzierung dieses Projekts ist ein Problem. Er ist sozusagen auf das Geld der Reichen Menschen in seinem Bistum angewiesen. So muss er sich mit den Ideen der schwerreichen Mrs. Hamilton (Gladys Cooper) auseinandersetzen, die das Gotteshaus nur dann finanziert, wenn die Optik auch gebührend  ihren verstorbenen Ehemann bei diesem Bau berücksichtigt. Diese Kompromisse sind ein Ärgernis für des Bischofs Frau Julia Brogham (Loretta Young), die sich darüberhinaus auch von ihrem Mann vernachlässigt fühlt. Zum Glück sind in diesen hollywoodschen Weihnachtsfilmen der 40er Jahre auch Engel in Menschengestalt unterwegs. Geschickt von oben mit der heiligen Mission den Menschen, die es brauchen, zu helfen. Dudley (Cary Grant) ist einer dieser himmlischen Geschöpfe und sein Auftrag lautet dem überforderten Bischof beim Bau der Kathedrale zu helfen und auch die Menschen in Henrys Umfeld geistig zu leiten. Henry, der in der Weihnachtszeit immer noch besessen davon ist das nötige Geld für den Bau zu beschaffen, merkt gar nicht wie seine Frau und die kleine Tochter Debby (Karolyn Grimes) darunter leiden.
Dudley gibt sich Henry als der ihm zugeteilte rettende Engel zu erkennen, die anderen glauben, dass der Fremde, der sehr schnell zu jedermanns Freund wird, ein Helfer ist, den die Kirche geschickt hat. Es sind auch alle mit Ausnahme von Henry selbst von Dudleys Präsenz begeistert, selbst der eher ungläubige Professor Wutheridge (Monty Wooley), der beginnt das Buch zu schreiben, dass er so lange aufgeschoben hat. Es kommt aber zu einer unerwarteten Entwicklung, weil Dudley sich zu Julia stark hingezogen fühlt...





Kosters Film bietet harmlose Unterhaltung, die von drei guten Schauspielern Cary Grant, Loretta Young und David Niven getragen wird. Die romantische Weihnachtskomödie bietet viel Charme und menschliche Wärme. Als literarische Vorlage diente ein Roman von Robert Nathan. Kameramann Greg Toland schuf stimmige Festtagsbilder.






Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Sein größter Bluff


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Ronald Neame

Die Millionen Pfund Note...

1947 drehte Ronald Neame seinen ersten Spielfilm. Einer seiner bekanntesten Filme ist der 1954 entstandene "The Million Pound Note", der auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Mark Twain basiert und in Deutschland unter dem Verleihtitel "Sein größter Bluff" ebenfalls ein Kinoerfolg wurde.
Literarisch hat die Geschichte gewisse Ähnlichkeiten mit der bekannten deutschen Novelle "Kleider machen Leute" von Gottfried Keller. Im Falle von Neames Film ist es kein edles Gewand, sondern eine Banknote mit den Nennwort von einer Million Pfund, die einem armen Mann alle Türen offen soll. John Landis Kassenerfolg "Die Glücksritter" hat den Stoff im Jahr 1983 modern aufgepeppt. Ronald Neames Variante ist sehr nostalgisch - kein Wunder, denn die Geschichte spielt im Jahr 1903 in London, also kurz nach dem Tod von Königin Viktoria und in der Regentschaft ihres Nachfolgers Eduard VII.
In dieser Zeit strandet der amerikanischen Seemann Henry Adams (Gregory Peck) mittellos in der britischen Hauptstadt und gerät in eine dubiose ungewöhnliche Wette zwischen zwei schwerreichen, exzentrischen Brüdern, Oliver (Ronald Squire) und Roderick Montpelier (Wilfrid Hyde-White). Die beiden Brüder haben die Bank von England überreden können eine Banknote mit einer Million Pfund herauszugeben, die sie Henry Adams in einem Umschlag übergeben, nachdem sie vom Fenster aus die Passanten beobachtet haben, die dort vorbeiliefen. Und der Seemann Henry Adams hat einen besonders bedürftigen Eindruck hinterlassen, so dass er für das Experiment der Brüder auserwählt wurde. Oliver behauptet nämlich, dass die bloße Existenz der Banknote es ihrem Besitzer ermöglichen müsste, sich alles zu beschaffen, was er braucht, ohne dafür auch nur einmal bezahlen zu müssen. Roderick ist da gegenteiliger Meinung, er glaubt auch nicht daran, dass diese Banknote ihrem Besitzer zu Wohlstand und Glück verhilft. Adams ist zwar skeptisch - er nimmt aber den Umschlag an sich, den er erst um 14 Uhr öffnen darf und keine Sekunde früher. Die Brüder signalsieren dem Seemann jedoch, dass der Inhalt etwas Geld enthält. So geht der hungrige Adams in ein Lokal und bestellt erst einmal ein üppiges Menü, dass ihm so gut schmeckt, dass er das Gleiche nochmals bestellt. Inzwischen sind auch die Wirtsleute misstrauisch. Kann der Mann, der einen armen Eindruck macht, tatsächlich auch das bezahlen, was er gerade aufgegessen hat. Um 14 Uhr sitzt Adams immer noch in der Kneipe und der Wirt wartet auf die Zahlung der Rechnung. Als er den Umschlag öffnet, traut er seinen Augen nicht und zeigt dem Wirt und den Restaurantbesuchern überrascht diese Million Pfund Note. Sofort ändert sich das Verhalten aller Leute. Es könnte sein, dass Oliver mit seiner Einschätzung tatsächlich richtig liegt. Denn auch beim Schneider herrscht zunächst Skepsis und in dem Moment, in dem die Geldnote präsentiert wird, behandelt man Henry Adams wie einen König. Er muss auch fürs Hotel nichts bezahlen, für die Besitzer ist es Prestige genug, dass der Millionen Pfund Mann in ihrem Haus abgestiegen ist. Henry lernt auch auf einem der zahlreichen Empfänge die hübsche Portia Lansdowne (Jane Griffiths) kennen...




Die erste Verfilmung des Stoffes wurde in Deutschland im Jahr 1927 realisiert. Regie führte Harry Piel, der auch die Hauptrolle spielte, gemeinsam mit Henrik Galeen. Mit viel Ironie werden die seltsamen Verhaltensweisen der Menschen und ihre Hörigkeit zum Geld offengelegt.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 
 

Meet me in St. Louis


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Vincente Minelli

Kurz vor der Weltausstellung...

"Meet me in St. Louis" war das Weihnachsmusical von MGM, dass 1944 ins Kinorennen ging und mit 12,8 Millionen Dollar ein echter Blockbuster wurde. Lediglich der rührende "Going my Way" mit Bing Crosby und Barry Fitzgerald war noch erfolgreicher im Filmjahr 1944.
Gedreht wurde im Benson House in der 5135 Kensington Avenue in St. Louis, dass heute nicht mehr existiert. Diese Location war auch im Film "Im Dutzend billiger" das Haus der Eheleute Gilbreth mit ihren 12 Kids.
"Meet me in St. Louis" ist von der Machart her ein sehr eigenwilliges Musical, dass ein bisschen Melodram bietet und etwas düster angehaucht ist. Aufgeteilt in eine Reihe von Jahreszeiten Vignetten, beginnend mit dem sommer 1902, erzählt Vincente Minellis Erfolgsfilm die Geschichte eines Jahres der Familie Smith in St. Louis bis zur Eroffnung der Weltausstellung Louisiana Purchase Exposition im Frühjahr 1904.
Im Sommer 1903 führt die Familie Smith ein komfortables Leben in der oberen Mittelschicht. Alonzo Smith ((Leon Ames) und seine Frau Anna (Mary Astor) haben vier Töchter: Rose ((Lucille Bremer), Esther (Judy Garland), Agnes (Joan Carroll) und Tootie (Margaret O´Brien) und einen Sohn, Lon Jr.(Henry H. Daniels) Esther, die zweitälteste Tochter, ist in den Nachbarsjungen John Truett (Tom Drake) verliebt, obwohl er sie zunächst nicht bemerkt. Tootie fährt mit dem Eismann Mr. Neely (Chill Wills) und debattiert darüber, ob St. Louis die beste Stadt der Nation ist. Rose, die älteste Tochter, hofft vergeblich, einen Heiratsantrag von Warren Sheffield (Robert Sully) zu erhalten.
Esther lernt John endlich richtig kennen, als er Gast auf der Party der Smiths ist, und hofft, ihn auf einer Fahrt zur Baustelle der Weltausstellung wiederzutreffen.
An Halloween besuchen Tootie und Agnes ein Lagerfeuer. Später, als Tootie mit einer aufgeplatzten Lippe und einem verlorenen Zahn auftaucht, behauptet sie, John habe versucht, sie zu töten. Esther stellt John zur Rede, greift ihn körperlich an und schimpft ihn aus. Nachdem Esther zurückgekehrt ist, gestehen Tootie und Agnes die Wahrheit: John wollte sie vor der Polizei schützen, nachdem ein gefährlicher Streich schief gegangen war. Als Esther die Wahrheit erfährt, entschuldigt sie sich bei John und die beiden küssen sich zum ersten Mal.
Mr. Smith kündigt an, dass er geschäftlich nach New York City geschickt wird und alle nach Weihnachten dorthin umziehen werden. Die Familie ist am Boden zerstört, besonders Rose und Esther, deren Romanzen, Freundschaften und Bildungspläne bedroht sind. Esther ist auch entsetzt, weil sie die Weltausstellung verpassen wird. Obwohl auch Mrs. Smith bestürzt ist, versöhnt sie sich mit ihrem Mann. Am Weihnachsabend kommt es zu einer Kursänderung...






"Meet me in St. Louis" ist eines der besten Musicals überhaupt. Musikalischer Höhepunkt ist sicherlich der "Trolley Song", der von Judy Garland interpretiert wird. Sie singt auch "The Boy next door". Die Kameraarbeit von George J. Folsey darf man ruhig als exzellent bezeichnen, denn seine Bilder lösen diesen düsterer Touch aus. Kinderstar Margaret O´Brien bekam den damals noch vergebenen Juvenile Award für ihre Leistung in dem Film. Auch der "Trolley Song" wurde nominiert, ebenso wie wie der Musik, die Kamera und das Drehbuch. Harry Davenport ist als Grandpa Smith und Marjorie Main als Haushälterin Katie zu sehen.
 







Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.