Sonntag, 16. April 2023

Günstling der Königin


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michael Curtiz

Das Privatleben von Elizabeth und Essex...

Elizabeth I. war bekannt unter dem Namen "The Virgin Queen) und regierte vom 17. November 1558 bis zu Ihrem Lebensende am 24. März 1603 das englische Königreich. Sie war die Tochter von Heinrich VIII und das fünfte und letzte Mitglied der Tudor Dynastie auf dem englischen Thron. Ihre Mutter war Anna Boleyn. Ihre Regierungszeit ging als Elisabethanisches Zeitalter in die Geschichte ein.
Auch im Kino gab es immer wieder Filme über die bekannte Königin. Jean Simmons spielte in "Young Bess" Elizabeth vor ihrer Thronbesteigung. Glenda Jackson spielte in "Mary, Queen of The Scots" die englische Herrscherin - Vanessa Redgrave die Gegenspielerin Maria Stuart. Im Filmjahr 1998 verkörperte Judi Dench in "Shakespeare in Love" die Monarchin mit großem Erfolg - als Lohn gab es den Oscar als beste Nebendarstellerin. Im gleichen Jahr hatte auch Shekar Kapurs "Elizabeth" Film Kinopemiere und Cate Blanchett war in ihrer ersten großen Rolle so sehr überzeugend, dass auch sie sich unter den Oscarnomierten wiederfand - allerdings unterlag sie Gwyneth Paltrow, die in "Shakespeare in Love" die weibliche Hauptrolle spielte. "Elizabeth" wurde ein Kassenerfolg und Shekar Kapur entschloss sich 2007 eine Fortsetzung nachzuschieben: Auch "Elizabeth - das goldene Königreich" kam sehr gut an. Die große Hollywood Charakterdarstellerin Bette Davis verkörperte Elizabeth I. sogar in zwei Filmen.
Im Jahr 1939 entstand unter der Regie von Michael Curtiz "Günstling einer Königin" und 1955 inszenierte Henry Koster "Die jungfräuliche Königin".
"Günstling der Königin" (Originaltitel "The Private Lives of Elizabeth and Essex) war bereits der zweite Film, in dem Bette Davis und Errol Flynn gemeinsam spielten. Der Film spielte 1,6 Millionen Dollar ein und basiert auf dem Theaterstück "Elizabeth the Queen) von Maxwell Anderson, das am Broadway erfolgreich lief und fiktionalisiert die historische Beziehung zwischen der Königin und Robert Deveraux, dem Earl of Essex.
Dieser Earl of Essex (Errol Flynn) kehrt im Triumph nach London zurück, nachdem er den Spaniern bei Cádiz eine vernichtende Seemachtniederlage zugefügt hat. In London erwartet ihn die alternde Königin Elizabeth (Bette Davis) mit Liebe, aber auch mit Furcht wegen seiner Beliebtheit beim einfachen Volk und seines verzehrenden Ehrgeizes. Zu seinen neidischen Rivalen gehören Sir Robert Cecil (Henry Daniell), Lord Burghley (Henry Stephenson) und Sir Walter Raleigh (Vincent Price). Sein einziger Freund am Hof ist Francis Bacon (Donald Crisp).
Statt des erwarteten Lobes ist Essex fassungslos, als Elizabeth ihn dafür kritisiert, dass es ihm nicht gelungen ist, die spanische Schatzflotte zu erobern, wie er es versprochen hatte. Als seine Mitkommandanten belohnt werden, protestiert Essex und es kommt zum Bruch zwischen ihrem heimlichen Liebhaber. Er reist zu seinen Ländereien.
Elizabeth sehnt sich nach ihm, weigert sich aber, sich selbst zu erniedrigen, indem sie ihn zurückruft. Doch als Hugh O'Neill, 2. Earl of Tyrone (Alan Hale, Sr.), revoltiert und die englischen Truppen in Irland zurückschlägt, hat die Königin den nötigen Vorwand, um Essex zu sich zu holen. Sie beabsichtigt, ihn zum Master of the Ordnance zu machen, eine sichere Position am Hof. Seine Feinde bringen ihn jedoch dazu, das Kommando über die Armee zu übernehmen, die zur Niederschlagung der Rebellion entsandt werden soll.
Essex verfolgt Tyrone, doch seine Briefe an Elizabeth, in denen er um dringend benötigte Männer und Vorräte bittet, bleiben unbeantwortet. Ohne dass er es merkt, werden seine Briefe an sie und ihre an ihn von Lady Penelope Grey (Olivia de Havilland) abgefangen, einer Hofdame, die ihn ebenfalls liebt. Schließlich schickt Elizabeth, die sich verschmäht fühlt, ihm den Befehl, seine Armee aufzulösen und nach London zurückzukehren. Wütend ignoriert Essex den Befehl, befiehlt einen Nachtmarsch und glaubt, seinen Feind endlich in die Enge getrieben zu haben. Bei einer Unterredung weist Tyrone jedoch auf den Rauch hin, der aus dem englischen Lager aufsteigt und die Vernichtung der von der englischen Armee benötigten Lebensmittel und Munition anzeigt. Essex akzeptiert Tyrones Bedingungen; er und seine Männer rüsten ab und segeln zurück nach England.
In dem Glauben, verraten worden zu sein, führt er sein Heer auf London zu, um die Krone an sich zu reißen. Elisabeth leistet ihm keinen Widerstand, doch als sie mit ihm allein ist, überzeugt sie ihn, dass sie die gemeinsame Herrschaft über das Königreich akzeptieren wird. Daraufhin löst er naiv seine Armee auf, wird schnell verhaftet und zum Tode verurteilt....





Eine Entscheidung, die die Königin an ihre Grenzen bringt - doch was opfert man nicht alles für das geliebte England.
Obwohl der Henker schon auf ihn wartet, gesteht der Todeskandidat seiner Elizabeth noch einmal seine unerschütterliche Liebe. Hört sich natürlich sehr melodramatisch und theatralisch an und ist es auch. Doch die Darsteller, allen voran die große Bette Davis, sind in bester Spiellaune und sichern die gute Qualität des Films, der von den Kameramännern Sol Polito und W. Howard Greene effektiv bebildert wurde. Zum Lohn gabs auch fünf Nominierungen für die Oscar Vergabe. Neben den Kamermännern durften sich auch Szenenbildner, die Toningenieure, die Spezialffekte Mannschaft und Erich Woldgang Korngold, der den Sound schuf, freuen.
Für Errol Flynn sprang natürlich unter der Regie von Michael Curtiz einmal mehr eine typische Rolle heraus. Dennoch endet er im Gegensatz zu seinen anderen Filmen tragisch. Der strahlende Held wird am Ende geopfert.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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