Mittwoch, 22. Juli 2015

Große Freiheit Nr. 7

























Regie: Helmut Käutner

 Hannes Kröger, der singende Seemann...

Helmut Käutner hat in der Zeit des 2. Weltkrieges  vier großartige melancholische Meisterwerke inszeniert. Der 1940 entstandene "Kleider machen Leute" wird dabei leider immer etwas übersehen, aber auch er ist viel mehr als ein grandios bebilderten Filmmärchen. Mit "Romanze in Moll" war Käutner noch stärker daran interessiert den poetischen Realismus des französischen Vorkriegsfilm wieder aufleben zu lassen. Beide Filme weichen von den Mustern nationalsozialistischwer Filmideale und Idole sehr stark ab. Seine beiden besten Filme entstanden dann in der Endphase des Krieges, er schuf mit "Unter den Brücken" und "Große Freiheit Nr. 7" zwei Filme, die in ihrer Betonung des Individuellen stark dem Weltbild der Nationalsozialsiten widersprachen.
Goebbels wollte was ganz anderes als er Käutner damit beauftragte den ersten Agfa-Farbfilm der Terra-Filmgesellschaft zu drehen - es hatte da eine Würdigung der deutschen Handelsmarine im Sinn mit dem Zugpferd Hans Albers. Nichts sollte in der Geschichte auf den fortgeschrittenen Krieg hinweisen, sondern eine besondrs positive Grundstimmung war die Maxime, man wollte das Volk bei Laune halten.
Der  Arbeitstitel "Große Freiheit" war denn symbolisch viel zu freiheitlich, weshalb die Filmemacher dann die Hausnummer 7 hinzufügten. Da der fertige Film von Joseph Goebbels aufgrund seiner Schwermut und seines Pessimismus abgelehnt wurde, kam die Geschichte von Hannes, dem singenden Seemann, nicht mehr in die Kinos. Erst nach dem Krieg erlebte der Farbfilm seine Kinopremiere. Im Nachkriegsdeutschland wurden dann die Handlungsweisen der Protagonisten als eher moralisch fragwürdig bis verwerflich angesehen.
Der Film beginnt eher heiter...die Padua hat im Hamburger Hafen angelegt. Auf dem Schiff befinden sich die Seeleute Fiete (Gustav Knuth) und Jens (Günther Lüders) , die beide aus Hamburg sind und der Kölner Seemann Karl (Helmut Käutner). Sie streiten sich humorvoll welche Stadt nun schöner ist...Hamburg oder Köln. Für Feite und Jens ist die Entscheidung klar...daher nichts wie auf in die Straße "Große Freiheit", einer Nebenstraße der Reeperbahn im Rotlichtviertel von St. Pauli. Dort, im Hippodrom, das von Anita (Hilde Hildebrand) geleitet wird, tritt der inzwischen in die Jahre gekommenen Hannes Kröger (Hans Albers) als Sänger und Musiker auf.  Früher war er gemeinsam mit seinen Freunden Feite und Jens ein Seemann mit Leib und Seele. Er hat sich allerdings vor längerer Zeit schon entschieden an Land zu bleiben. In dieser Nacht wird Hannes ans Sterbebett seines Bruders gerufen, mit dem er sich zerstritten hat. Dieser bittet Hannes er möge sich um seine Geliebte Gisa Häuptlein (Ilse Werner) kümmern, die er sitzen ließ. Hannes erfüllt diesen letzten Wunsch und besucht die junge Frau auf dem Land. Er holt das Mädchen zu sich nach Hamburg, lässt sie in seinem Zimmer wohnen und besorgt ihr eine Arbeit als Verkäuferin. Eines Abends lernt Gisa den Werftarbeiter Georg Willem (Hans Söhnker) kennen, der sich gleich in sie verguckt. Sie zeigt ihm vorerst die kalte Schulter, doch die forsche und freche Art des Mannes imonieren der jungen Frau auch ein bisschen.
Trotz des Erfolges auf der Reeperbahn ist Hannes nicht glücklich, aber die junge Gisa schafft es ihm Hoffnung auf ein ganz neues Leben zu geben...



 "Große Freiheit Nr. 7" setzt einerseits auf schrille, bunte Bilder. Die bunten, einladenden Revue-Szenen auf der Reeperbahn sollen Frohsinn erzeugen. Sie sind allerdings immer ummantelt von der Schwere des Daseins. Die Protagonisten im Hippodrom sind Gestrandete und sie sehnen sich alle nach ein bisschen Glück....wie dies funktioniert ist etwas, was man aber nie klar definieren kann. Daher lassen sich die Menschen treiben. Melancholisch auch die Songs, die Hannes und gelegentlich auch seine Geliebte und Chefin Anita singen. "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins", "beim ersten mal tut´s noch weh" oder das ganz traurige "La Paloma", dass ja von der Tragik des Seemanns erzählt, nie seßhaft in einem Hafen werden zu können, denn die Seemannsbraut bleibt die See. Und nur ihr kann er treu sein. Die Flucht ins Hippodrom steht daher auch imer für die Schaffung einer Ablenkung, doch die sehnsüchtigen Gefühle, der Schmerz lässt sich nicht übersehen. Es wird aber noch tragischer: Hannes verliert sein Herz an Gisa, die er liebevoll "La Paloma" nennt und fängt an sich Hoffnungen zu machen. Was er allerdings erst sehr spät ahnt, ist die sich langsam entwickelnde Romanze seiner Gisa mit dem jüngeren Willem, dessen Lebensmotto sich bereits in seiner ersten Szene erkennen lässt. Er ist ein Spieler und liebt die Spielautomaten - als er Gisa zum ersten Mal seiht, sieht der Zuschauer, was auf dem Automaten geschrieben steht: "Wer wagt, gewinnt" und dieses Naturell wird sich gegen Hannes durchsetzen, der am Ende wieder auf der Padua anheuert. Immerhin ist die Einsamkeit etwas abgemildert, da er die See und seine alten Kumpels hat.  Also gleich ein Lied einstimmen und die Traurigkeit vertreiben. Es gibt noch tragischere Figuren  im Karussell dieses Lebens. Alleine bleibt die alternde Anita, die von Hannes dann immerhin noch mit dem Kompliment "Du warst nicht die Schlechteste" verabschiedet wird.
Für mich ist "Große Freiheit Nr. 7" einer der leidenschaftlichsten Filme, die je in Deutschland gedreht wurden. Er ist einfühlsam und beschreibt die universellen Wirrungen des Lebens, er hegt große Sympathie für alle Figuren seiner Geschichte, die alle diesen einen, kleinen Moment des Glücks suchen und vielleicht nur eine Illusion finden.



Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Dienstag, 21. Juli 2015

Anders als die Andern

























Regie: Richard Oswald

Ein berüchtigter Paragraph..

"Nicht nur Wissenschaftler und Rechtsgelehrte, sondern auch breite Schichten des Publikums haben sich mit dem viel umstrittenen § 175 des Strafgesetzbuches beschäftigt. Hervorragende Ärzte und Juristen sind wiederholt dafür eingetreten diesen Paragraphen ganz zu entfernen oder zumindest wesentlich zu mildern, da die Forschungen auf dem Sexualgebiet und der Psychiatrie ergeben haben, dass die Anwendung des Paragraphen mit seinen schweren Strafbestimmungen eine grausame Härte gegen die Individuen darstellt, die infolge erblicher Belastung in ihrem Seelenleben "Anders als die Andern" empfinden und da hat die Wissenschaft einen mächtigen Bundesgenossen im Kampf für dieses REcht gefunden: Den Film, dessen Aufklärungsarbeit schon in so manchen Fällen segensreich gewirkt hat. Dr. Magnus Hirschfeld, der berühmte Arzt und Psychiater, hat es sich angelegen sein lassen den Stoff zu einem Drama zu schreiben und der geniale Regisseur Richard Oswald hat genau diesen Stoff zu einem dramatischen Film von packender Gewalt umgeformt. So entstand der große Aufklärungs- und Kulturfilm. Derselbe will keine Sensation der Nerven erzielen, wohl aber bietet er ein dramatisches Seelengemälde, das an packender Schärfe seinesgleichen sucht und eine Lanze bricht für jene Unglücklichen, die nicht aus Lust an der Sünde, sondern an erblicher Belastung und fehlerhafter Veranlagung in Konflikt mit dem erwähnten Paragraphen geraten. Nicht die Verachtung, sondern das Mitleid gehört solchen Menschen und der Film lehrt uns, dass es in einem neuen Deutschland an der Zeit ist, auch in dieser Richtung mit diesen Vorurteilen aufzuräumen"" - so das Vorwort von Richard Oswalds 1919 entstandenen "Anders als die Andern", der erste Film, der das Thema "Homosexualität" offen behandelte. Der Film, von dem leider nur noch 51 Minuten erhalten blieben, entstand in einer Zeit, in der in Deutschland keine staatliche Filmzensur existierte. Natürlich entwickelte sich ein Film mit einem solchen Tabuthema schnell zum Skandalfilm, entfachte neben anderen Sitten- und Aufklärungsfilmen, die in der gleichen Zeit entstanden, eine heftige Kulturdebatte, in der die konservativen Kreise die Rückkehr zur Zensur forderten. Kaum zwei Jahre vergingen und die reaktionären Kräfte hatten gesiegt - am 12. Mai 1920 wurde die Zensur wiedereingeführt und der Film sofort verboten. Natürlich lag es nahe die Kopien von Schmutz und Sünde zu vernichten. Dr. Hirschfeld drehte 1927 die Doku "Gesetze der Liebe" und verwendete für das Kapitel mit schwuler Liebe eine gekürzte Fassung des Films. Obwohl gleich wieder verboten, gelangte eine Kope in die Ukraine und wurde dort mit Untertiteln in der Landessprache versehen. Diese Fassung wurde Ende der 70er Jahre vom Stadtmuseum München entdeckt. Richard Oswald, der jüdische Regisseur des Films, dessen Sohn Gerd später in Hollywood ebenfalls den Beruf des Vaters weiterführte, emigrierte 1933 nach Amerika. Er gilt als der Begründer der sogenannten Sitten- und Aufklärungsfilme. Er machte auch Filme über den Schwangerschaftsabbruch und über die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten in "Es werde Licht". Die Filme waren allesamt kommerzielle Erfolge, viele Menschen wollten diese Aufklärungsfilme auch aus Gründen der Neugier sehen. Im Film "Anders als die Andern" wird in sehr subtiler Weise das Schicksal des Violinvirtuosen Paul Körner (Conrad Veidt) erzählt, der schon als Schüler (Karl Giese) bemerkt, dass er eher für das gleiche Geschlecht Liebe empfindet. Doch er lebt seine Neigungen nur heimlich aus. Einmal als Lehrer für den begabten Musikschüler Kurt Sivers (Fritz Schulz), der von der Liebe seines Mäzens vielleicht zwar etwas ahnt, aber es dennoch irgendwie ignoriert. Obwohl er selbst vielleicht solche Gefühle hegt. Als es aber offen von der Umgebung diskutiert wird, macht er aus Angst einen Rückzieher und beendet den Kontakt zu Paul Körner. Dieser wird aber von einer Zufallsbekanntschaft aus dem Milieu, einem gewissen Franz Bollek (Reinhold Schünzel) erpresst. Dieser gab sich als Stricher aus, entpuppt sich aber als gemeiner Erpresser. Aus Schande vor Entdeckung zahlt Körner ziemlich viel Geld an den Schuft, doch dann kommt es tatsächlich zur Anzeige. Bollek landet wegen der Erpressung für 3 Jahre hinter Gittern, Körner kommt mit einer Woche Knast relativ gut weg. Zumindest bei Gericht, die Reaktion der Gesellschaft ist aber das reinste Todesurteil. Körner findet keinen Ausweg und begeht Selbstmord. An seinem Todesbett kniet auch Kurt Sivers, der für einen Hoffnungsschimmer steht und für eine vielleicht bessere Zukunft...


immerhin dauerte es Jahrzehnte bis sich der § 175 im Jahr 1994 endgültig verabschiedete. Bereits 1969 wurde kurz vor Ende der Großen Koalition von Bundeskanzler Kiesinger der Paragraph deutlich reformiert, indem das Totalverbot aufgehoben wurde und nur noch Sex mit noch nicht volljährigen Männern, homosexuelle Prostitution und Ausnutzung eines Dienst- Arbeits- und Unterordnungsverhältnissen strafwürdig waren. Im Laufe der Jahrzehnte sank das Schutzalter auch deutlich. Das noch erhaltene Fragment des damals über 90 Minuten langen Stummfilms ist natürlich vor allem ein interessanter Einblick in die damalige gesellschaftliche Welt der Weimarer Republik. Oswald konnte mit Conrad Veidt und Reinhold Schünzel zwei sehr beliebte Darsteller für das Projekt gewinnen. Kurze Zeit später sollte Conrad Veidt durch die Rolle des Somnambulen Cesare in "Das Cabinet des Dr. Caligari" Weltruhm erlangen. Ein grandioser Erfolg, der ihm den Weg nach Hollywood ebnete, wo er in Filmen wie "Der Dieb von Bagdad" und "Casablanca" unvergessene Rollen spielte.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Dienstag, 14. Juli 2015

Madame Dubarry


Regie: Ernst Lubitsch

Die Mätresse des Königs...

Der weltberühmte deutsche Regisseur Ernst Lubitsch hat sich vor allem durch seine eleganten Komödien unsterblich gemacht, seine größten Erfolge feierte in den USA nach seiner Emigration in den 20er Jahren. Die Theater-Groteske "Sein oder Nichtsein" oder die Screwball-Comedy "Ärger im Paradies" zählen zu den ganz großen Filmklassikern. In der Stummfilmzeit brillierte er aber eher im Fach des Historienfilms. Er war zu dieser Zeit ein Meister der grandios angelegten Massenzenen und der kunstvoll und überlebensgroß angelegten Arrangements, sei es zur Zeit vor der französischen Revolution in "Madame Dubarry" (1919) oder am englischen Hof in der Zeit Heinrich VIIi mit "Anna Boleyn" (1920). . Da stört es dann auch nicht groß, dass für "Madame Dubarry" die Handlung sehr stark komprimiert wurde und es fast so erscheint, als wäre nach dem Tod  von Ludwig XV im Jahr 1774 auch sogleich die Hinrichtung seiner Mätresse Marie Jeanne Becu vollzogen worden - in Wirklichkeit lagen zwischen dem Tod des Königs und dem Gang zur Guillotine 19 Jahre. Diese werden im Film als Höhepunkt und Schlußakklord in etwa 20 Minuten vollzogen. Der Gang zum Henker ist auch der dramatischste Part des opulenten Stummfilms, den die Murnau Stiftung in einer exzellenten Restaurierung darbietet. Erzählt wird die tragische lebensgeschichte des Pariser Lehrmädchens Jeanne (Pola Negri), die den Studenten Armand (Harry Liedke) liebt, aber während die Kutsche des Königs (Emil Jannnings) vorbeireitet den spanischer Gesandten Don Diego (Magnus Stifter) auf sich aufmerksam macht. Und nicht nur ihn...auch der Graf Jean Dubarry (Eduard von Winterstein) findet das Mädchen äusserst attraktiv. Als sie für diesen beim Herzog von Choisol (Reinhold Schünzel) wegen einer Geldsumme vorsprechen soll, macht sie auch den Monarchen auf sich aufmerksam. Sie wird die Geliebte von Ludwig XV, dieser verleiht ihr einen Adelstitel, indem er dafür sorgt, dass Graf Dubarrys Bruder Guillaume (Karl Platen) die schöne Frau ehelicht. Nun ist "Die Dubarry" die mächtigste Frau von Frankreich, was aber sehr viele Feinde auf sie aufmerksam macht. Immer wieder wird sie auch Opfer von fiesen Intrigen am Hof des Königs. Auch ihre ehemaliger Geliebter wendet sich angewidert von ihr ab. Als der König an den Pocken stirbt, ist die große Zeit der Mätresse vorbei. Sie wird in Schimpf und Schande vom Hof gejagt. Nachdem das hungernde französische Volk die Bastille stürmt, erinnert sich der Mob wieder an die verhasste Frau. Ein Revolutionsgericht unter dem Vorsitz von Armand fällt das Todesurteil. Nun muss Jeanne unterm Fallbeil sterben...


der Film von Lubitsch hat nun bald 100 Jahre auf dem Buckel und wurde im revolutionäreen Nachkriegsdeutschland mit einem riesigen Pomp in Szene gesetzt. Der Film machte aus Emil Jannings und Pola Negri die ersten Weltstars des deutschen Kinos. In der zeitgenössischen Kritik waren sogar die Franzosen von diesem deutschen Film äusserst entzückt, sie hätten dies den Sauerkraut-Mampfern gar nicht zugetraut. Toll gelungen ist die perfekte Balance zwischen Massenszenen des historischen Paris und den Close ups seiner Protagonisten, die dem Ganzen einen intimen Charme verleiht. In manchen Szenen dominiert dann ein kammerspielähnliches Sujet. Dies ist vor allem in dem selten offen ausgetragenen Machtkampf zwischen der Dubarry und dem Herzog von Choiseul zu spüren, die Feindschaft wird adlig gesittet ausgetragen.


Bewertung: 9 von 10 Punkten.

Freitag, 10. Juli 2015

Die weiße Hölle vom Piz Palü

























Regie: Arnold Fanck und Georg Wilhelm Pabst

Bleicher Berg...

Die Berninagruppe ist die höchste Berggruppe der Ostalpen, ihr höchster Gipfel ist der Piz Berinan mit einer Höhe von 4.049 Metern. Der Piz Palü mit seinen 3.900 Metern gehört zu dieser Gruppe und befindet sich im Grenzgebiet zwischen dem Schweizer Kanton Graubünden und der italienischen Provinz Sondrio in der Lombardei. Dort in den Schneegebieten des Berninamassivs fanden von Januar bis Juni 1929 die Dreharbieten zu einem der bekanntesten Bergfilme statt. Für "Die weiße Hölle vom Piz Palü" übernahm Arnold Fanck die Außenaufnahmen in den Bergen, Georg Wilhelm Pabst übernahm die Innendrehs und beriet Bergfilmer Fanck bei Fragen der Dramaturgie. Die Naturaufnahmen der Berge mit den vielen Gletschern, Schneestürmen und gefährlichen Lawinen gelangen so gut, dass auch die Fachleute keinen Zweifel an der Echtheit der Aufnahmen hatten, die von Fancks bewährtem Kamerateam Sepp Allgeier, Richard Angst und hans Schneeberger realisiert wurden. Der Film fängt tragisch an. Bei einer Besteigung des Piz Palü mit dem erfahrenen Bergsteiger Christian (Otto Spring) hat Dr. Johannes Kraft (Gustav Diessl) durch ein Bergunglück seine geliebte Frau Maria (Mitzi Götzel) verloren, sie wird von einer Sekunde auf die andere von einer Lawine in die Tiefe gerissen. Obwohl der Führer schell ins Tal eilt um Hilfe zu holen und Johannes selbst noch versucht der Verschollenen, die in einer tiefen Gletscherspalte liegt, zu helfen, bleibt alles erfolglos. Seither plagen ihn Schuldgefühle, weil möglicherweise auch seine Leichtsinnigkeit zu Marias Tod geführt hat und seither besteigt er den gefährlichen Berg an jedem Jahrestag ihres Todes. Von den Einheimischen wird er inzwischen der "Geist des Berges" genannt. An diesem Jahrestag ist er aber nicht allein in der Berghütte "Diavolezza". Das frisch vermählte Paar Hans Brandt (Ernst Petersen) und Maria Maioni (Leni Riefenstahl) sind dort in der Idylle zum ersten Mal allein. Kunstflieger Ernst Udet, der mit ihnen befreundet ist, wirft ihnen vom Flieger aus eine Flasche Sekt zum Feiern mit dem Fallschirm herunter, die beiden machen es sich in der Hütte gemütilich. Dann geht die Tür auf und vor Ihnen steht der schweigsame Dr. Kraft. Der will - ebenso wie das junge Paar - den Piz Palü besteigen.
Am nächsten Tag begibt sich die Beiden gemeinsam mit Krafft auf den Weg zur Nordwand des Berges. Eine Gruppe von bergunerfahrenen Studenten folgt ihnen, doch werden sie von einer Lawine in die Tiefe gerissen. Keiner der jungen Männer überlebt. Und auch für das Trio wird es gefährlich. Da Hans eine gewisse Zuneigung zwischen Maria und dem stillen geheimnisvollen Begleiter spürt, will er beweisen, dass er ein Mann ist und setzt mit diesem Verhalten den Wendepunkt in der Reise. Er stürzt ab, kann aber von Krafft gerettet werden. Dieser hat aber bei der Aktion ein Bein gebrochen. Es folgen Stürme, Steinschlag und Lawinen. Durch die Verletzung der beiden Männer ist der Abstieg unmöglich, es bleibt ihnen nur das Warten auf Hilfe....


mit seiner Laufzeit von 139 Minuten ist der Film in drei Abschnitte aufgeteilt. Die erste davon zeigt unbefangene Menschen in der Hütte, es herrscht eine gute und hoffnungsvolle Stimmung vor. Die Ausgelassenheit wird unterbrochen durch das Auftauchen eines gebrochenen Mannes, der dann Teil 2 einleitet und dieser Part ist auch der spannendste des Films. Man ist mittendrin, sieht die Gruppe der fünf mutigen Studenten scheitern und sieht deren Entsetzen im Gesicht - die letzten Sekunden ihres Lebens laufen ab. Viele Bilder wirken einerseits faszinierend, aber auch sehr gut herausgearbeitet ist die Übermacht einer menschenfeindlichen Umgebung, die viel mächtiger ist als der kleine Mensch, der hier sportliche und mentale Höchstleistungen vollbringen will. Dem Berg wird im dritten Teil des Films - das Warten auf einem kleinen Felsvorsprung - eine seltsame geheimnisvolle Macht zugeschrieben. Der Film wurde bei seiner Aufführung am 11. Otkober 1929 extrem gefeiert und in den ersten vier Wochen nach seiner Premiere zählte er alleine in Berlin im UFA-Palast über 100.000 begeisterte Zuschauer. Auch auf internationaler Ebene wurde dieser große Erfolg fortgesetzt. 1935 wurde eine Tonfassung des Films hergestellt, diese stark gekürzte Fassung wurde sogar noch in den 60er Jahren im Fernsehen gezeigt. Bis 1996 war die Originalfassung verschollen. Diese enthält die vormals entfernten Szenen mit Kurt Gerron.


Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Freitag, 3. Juli 2015

Die Nibelungen

























Regie: Fritz Lang

Die Gesänge von Hass und Rache...

Fritz Langs Film "Die Nibelungen" entstand in den Jahren 1923 und 1924. Der Film gilt als eine der aufwendigsten Monumentalverfilmungen der Weimarer Dekade und besticht vor allem durch seine stilistische Geschlossenheit, durch sehr innovative Tricktechniken und effektivster Lichtgebung. Der opulente Film besteht aus den beiden Teilen "Siegfried" (144 Minuten) und "Krimhilds Rache" (125 Minuten). Das Drehbuch wurde von Langs damaliger Ehefrau Thea von Harbou verfasst, die neben Leni Riefenstahl sicherlich die bedeutendste Filmemacherin des frühen deutschen Films war. Harbou wählte bewusst die nordische Sage gegenüber der populären Wagneroper. Obwohl die Macher mit "Die Nibelungen" ein erfolgreiches Export- und Prestigeobjekt "deutscher Kultur" im Sinne hatten, tat ihnen Lang nicht den Gefallen ein offensichtlich nationalistisches Heldendenkmal zu schaffen, sondern sein Film ist ein durchweg düsteres Fresko mit einem sich schicksalhaft vollziehenden Untergang und Verfall. Nicht Liebe und Treue sind die Triebfedern der Figuren, sondern sie werden von Hass und Rache getrieben. In den europäischen Metropolen lief der erste Teil wochenlang vor ausverkauften Häusern, die Kritiken waren geradezu euphorisch. Der zweite Teil hatte es da etwas schwerer. Er ist auch stärker von einer destruktiven Energie getragen. Beide Teile sind in jeweils sieben Gesänge unterteilt. Im ersten Teil, der etwas märchenhafter ist hat der blonde und starke Recke Siegfried (Paul Richter) das Schmiedehandwerk erlernt und wird von seinem Meister Mime (Georg John) auf die Reise des Lebens geschickt, da der Schüler den Lehrer überflügelt hat und dieser ihm nun nichts mehr lernen kann. Siegfried hört von einem Knecht, der  die Schönheit von Kriemhild (Margarete Schön), Schwester des Burgunderkönigs Gunther (Theodor Loos) beschreibt. Er entschließt sich spontan nach Worms zu ziehen und die schönen Frau für sich zu gewinnen. Sein Meister Mime lockt ihn aber absichtlich in die Richtung, wo ein riesiger Lindwurm sein Unwesen treibt. Unterwegs erschlägt er diesen gefährlichen, großen Drachen an einem Fluß und badet anschließend in seinem Blut, woraufhin er unverwundbar wird. Nur eine Stelle an seinem Rücken bleibt ungeschützt, da es von einem Lindenblatt bedeckt wird.   Es folgt Siegfrieds Begegnung mit dem heimtückischen Zwergenkönig Alberich (ebenfalls Georg John), der ihn zunächst mit seiner Tarnkappe auf dem Kopf angreift. Doch Siegfried kann ihn besiegen. Als Preis für Alberichs Leben bekommt der Drachentöter von ihm die Tarnkappe und den Nibelungenhort sowie das unbesiegbare Schwert Balmung geschenkt.  Nun versucht der Zwergenkönig ein zweites Mal, Siegfried zu überlisten. Der blonde Held tötet Alberich, woraufhin alle übrigen Zwerge versteinern. In Worms wird er von den König Gunther, seinen Brüdern Gernot (Hans Karl Müller) und Giselher (Erwin Biswanger) freundlich aufgenommen, obwohl Hagen von Tronje ((Hans Adalbert Schlettow), der dunkle Ritter und rechte Hand des Königs eher die Empfehlung gab, den Besucher gar nicht zu empfangen. Das Herz von Kriemhild erobert er im Sturm, aber um sie  heiraten zu können, muss Siegfried Gunter zuerst noch bei dessen Vorhaben helfen, die starke und unnahbare Brunhild (Hanna Ralph), Königin von Island zu gewinnen. Diese gitl als unbesiegbar und es kann nur der ihr Gemahl werden, der sie in den drei Disziplinen Steinwerfen, im Weitsprung und im Speerwerfen besiegen kann. Dem Verlierer winkt der Tod. Bisher war noch keiner siegreich und auch Gunther wäre verloren, wenn da nicht Siegfried wäre, der unsichtbar unter der Tarnkappe den Sieg für Gunther davonträgt. Brunhilde kann ihre Niederlage nicht fassen. Es folgt die Blutbrüderschaft von Siegfried und Gunther, die Doppelhochzeit in Worms und ein weiteres Eingreifen von Siegfried in Tarnkappe, da er Brunhild in der Hochzeitsnacht für seinen Freund Gunther bändigen muss. Bald bahnt sich aber Verrat an, den das Geheimnis wird gelüftet. Siegfried stirbt durch eine List und durch Hagens Speer tödlich getroffen. Kriemhild löst sich von ihren Brüdern und schwört den Mördern ihres Mannes bitterliche Rache. Doch erst nach Jahren des Wartens - und als Ehefrau des Hunnenkönigs Etzel (Rudolf Klein-Rogge) ist es ihr möglich die Täter zur Rechenschaft zu ziehen...




Mit den “Nibelungen” komponierte auch der vielseitig begabte Gottfried Huppertz seine erste Filmmusik. Mit fünf Stunden Musik für sinfonisches Orchester hatte er eine große Herausforderung zu meistern. Zunächst hatte er gezögert, den Auftrag anzunehmen. Er fürchtete, dass seine Musik nie unabhängig von Richard Wagner wahrgenommen würde. Huppertz gelang aber ein wuchtiger Sound, der die Geschichte suggestiv vergrößert. Mit über vier Jahren war die Arbeit an den “Nibelungen” das bislang umfangreichste Restaurierungsprojekt der Murnau-Stiftung. Dafür wurden von Montevideo bis Moskau Filmmaterialien zusammengetragen. Erst mit dieser Restaurierung wurde es möglich, das Meisterwerk in Licht und Schatten in einer fotografischen Qualität zu zeigen, die die ästhetischen und visuellen Leistungen des Films wieder nahe bringt. Die in schwarz-weiß hergestellten Kopien wurden in einem Farbbad gefärbt, wodurch alle transparenten Teile farbig erscheinen. Die erhaltenen Verleihkopien sind in einem orangen Farbton gefärbt. Nur Kriemhilds Falkentraum, eine Animation, für die Walther Ruttmann beauftragt wurde, ist die Färbung heller und anders. Der in Scherenschnitt-Technik inszenierte Traum ist eine ästhetische Besonderheit des Films. Anhand von zwei schwarzen Adlern, die einen weißen Falken attackieren, wird Kriemhilds Vision von Siegfrieds Tod dargestellt.
 Der Film ist ein großes Epos, das zu Zeiten des Dritten Reiches von den Nazionalsozialisten für deren Zwecke vereinahmt wurde. Geblieben ist ein Film, der wohl in der stärksten Phase des deutschen Films entstanden ist und der nur wenige Jahre vor seinem 100. Geburtstag so gut wie nie zuvor aussah. Lang gelang es durch diese riesigen Bauten, die die Leinwand beherrschen, die Menschen seiner Geschichte - obwohl alle überlebensgroß mit Legendenbildung - als Verlorene darzustellen, die einem unerbittlichen Schicksal ausgeliefert sind, von einer Macht angeordnet, die viel größer ist als der Mensch. Die beiden Teile unterscheiden sich vom Stil her sogar erheblich voneinander. Während der erste statisch und monumental erscheint mit vielen schönen Bildern, ist Teil 2 um ein vielfaches chaotischer, aber auch dynamischer. 1966 wagte Artur Brauner ein Remake des Stoffes, das von Harald Reinl verfilmt wurde. Auch diese volsnahe Version - beinahe schon in enger Verwandtschaft mit den Karl May Filmerfolgen der 60er und mit Hammerwerfer Uwe Beyer in der Hauptrolle des Siegfrieds wurde im Kino ein großer Erfolg. Er kann sich aber qualitativ mit dem großen Fritz Lang Meisterwerk nicht messen.





Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Mittwoch, 1. Juli 2015

Mädchen in Uniform




Regie: Leontine Sagan

Schwärmerische Gefühle...

Leontine Sagan wurde als Leontine Schlesinger 1889 in Budapest geboren. Die österreichisch-ungarische Filmemacherin und Bühnenregisseurin war jüdischer Abstammung und verließ daher nach ihrem 1931er Welterfolg "Mädchen in Uniform" Deutschland und arbeitete in London für Alexander Korda Produktiongsgesellschaft. Es entstand der Film "Men of Tommorrow" - anschließend kehrte die Künsterlin zur Bühnenarbeit zurück und wanderte im Jahr 1948 nach Südafrika aus. 1974 verstarb Leontine Sagan, die in die Filmgeschichte als eine der ersten Regisseure, die ein lesbisches Thema behandelte.
Wobei die Geschichte natürlich etwas versteckt bleibt und die Erzieherinnen rein oberflächlich betrachtet doch etwas machtlos erscheinen angesichts dieser vielen für sie schwärmerischen Mädchen.
Dennoch wurde "Mädchen in Uniform" von der Filmprüfstelle am 1. Oktober 1931 mit einem Jugendverbot belegt. Im Ausland lief der Film sehr gut. Bis Anfang 1934 spielte er 6 Millionen Reichsmark ein - demgegenüber stand das relativ geringe Budget von 55.000 Reichsmark. Ein echter Frauenfilm: Unter weiblicher Regie spielen nur Frauen mit. Und das Drehbuch wurde von Christa Winsloe verfasst. Der einzige Mann, den man in der Geschichte sehen kann, ist der Filmschauspieler Hans Albers, dessen Poser eines der Mädchen, die aufmüpfige Ilse von Westhagen (Ellen Schwanneke) aufgehängt hat. 
Ganz klar begreift sich "Mädchen in Uniform" als Plädoyer für Menschlichkeit und auch für die vielen Facetten der Liebe. Dies wird von der modernen Erzieherin Fräulein von Bernburg (Dorothea Wieck) auch einmal vor der strengen Obein (Emilia Unda) ausgeprochen, die die preußischen Tugenden hochhält: Zucht und Ordnung. Eiserne Disziplin und Strammstehen vor der Obrigkeit. So hat die strenge Erziehungsanstalt auch etwas von einer Kaserne. Selbstzucht und Disziplin sind dort zu unmenschlichem Drill pervertiert wurden. In einer Passage des Films wird bitter erwähnt, dass genau diese Eigenschaften nötig sind für das Heimatland.
In vielen Filmen der Weimarer Republik lassen sich die zukünftigen Strömungen schon erahnen und eine gespenstische Aura scheint in der Luft zu liegen. So auch hier beim Treiben im Mädchenstift für verarmte höhere Töchter in Potsdam. In der Küche wird gespart, die Kinder haben oft Hunger.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Sagans Film dann auch verboten und nur zur Vorführung im Ausland zugelassen. Wahrscheinlich ging es gar nicht mal so sehr um die subtile Verarbeitung des lesbischen Themas, schwer wog die Darstellung der preußischen Unbarmherzigkeit und die damit verbundene starke Kritik an Autorität, Obrigkeit und eiserner Disziplin.
Nach dem Tod ihrer Mutter wächst die junge Manuela von Meinhardis (Hertha Thiele) zunächst bei ihrer Tante Exzellenz von Ehrenhardt (Gertrud de Lalsky) auf. Doch die bringt die Tochter eines Offiziers nun in einer Erziehungsanstalt unter, die nach außen einen guten Ruf hat.
Kein Wunder, denn kritische Briefe der Zöglinge nach draußen werden einer strengen Kontrolle unterzogen und von der Oberin gelesen. Negative Passagen über die Anstalt sind nicht erlaubt und führen zu harten Strafen. Die jungen Mädchen sind im schwärmerischen Alter und so ist es nicht ganz verwunderlich, daß besonders die hübsche Erzieherin Fräulein von Bernburg von den pubertierenden Teens schwärmerisch verehrt wird. Bei Manuela könnte vielleicht auch noch die fehlende Mutter eine Rolle spielen, jedenfalls fühlt sich die 14jährige sehr stark zu ihrer Lehrerin hingezogen und wartet auf jede Gelegenheit bei ihrem Schwarm zu sein. Im Unterricht versagt sie gerade bei ihrer Angebeteten, es ist die Aufregung. Sie wartet schon sehnsüchtig auf den Gute Nacht Kuß vor dem Schlafengehen, der allen Mädels zuteil wird. Fräulein von Bernburg ist die modernste Erzieherin, sie setzt bei ihren Methoden auf die "Liebe" - während andere Erzieherin von diesen neuen Strömungen sichtlich irritiert sind. So werden zwar deren Erfolge bei den Teeangers durchaus gewürdigt, aber immer wieder wird sie von ihren Kolleginnen wie Fräulein von Kesten (Hedwig Schlichter) kritisch beäugt. Als Fräulein von Bernburg Manuela einen Ersatz für ihre zerschlissenen Sachen eines ihrer eigenen Unterhemden schenkt, führt dies zu einer Verstärkung der Gefühle. Als Manuela dieser Verehrung bei einer Schulfeier allzu offen Ausdruck gibt, da sie auch etwas getrunken hat., kommt es sofort zu Mißdeutungen und natürlich zum ulltimativen Skandal. Das verdorbene Kind wird auf Geheiß der reaktionären Oberin von den anderen isoliert und eingesperrt....



 "Mädchen in Uniform" wirkt vielleicht heute etwas harmloser als zu seiner Entstehung. In der damaligen Zeit muss so ein Stoff aber regelrecht mutig gewesen sein, selbst wenn er sich versteckt darbietet. Aber die unterschiedlichsten Interpretierungsmöglichkeiten waren gegeben. Was empfindet Fräulein von Bernburg tatsächlich ? Ist es nur Fürsorge ? Und ist Manuelas Schwärmerei nur eine vorübergehende Phase, die vergeht ? Eine Phase irritierender jugendlicher Gefühle ?
Darüberhinaus wirkt die Milieu- und Charakterschilderung doch unvermndert stark. Alle Schauspielerinnen sind sehr gut in ihren Rollen. Stark auch das Ende, bei dem die junge Erzieherin die Sicherheit ihrer Position verlassen muss. Ein Risiko, dass sie allerdings ihrem Gewissen schuldig ist und durch das Eingreifen doch noch in letzter Sekunde die Katastrophe verhindert, die eine Schuld bis zum Lebensende zur Folge gehabt hätte. Leontine Sagan hat diesen einen Moment des Schwankens sehr kraftvoll eingefangen und so wurde der Film ein großartiger Klassiker des deutschen 30er Jahre Kinos.


Bewertung: 9 von 10 Punkten.