Freitag, 31. Januar 2014

Der Frosch mit der Maske

























Regie: Harald Reinl

Nachts im Nebel an der Themse...

Sir Archibald Morton (Ernst Fritz Fürbinger) hat mit Richard Gordon (Joachim Fuchsberger) einen schlauen Neffen, der gemeinsam mit seinem treuen Butler James (Eddi Arent) gerne auf eigene Faust die Fälle seines Onkels aufklären möchte. Dazu gehört es auch sich sportlich sehr fit zu halten, tägliche Übungen stehen mit dem ebenfalls durchtrainierten Butler auf der Tagesordnung. Der spannendste unaufgeklärte Fall ist sicherlich die Ergreifung vom "Frosch mit der Maske", der schon wieder einen erfolgreichen Juwelenraub beging und den berühmten Schmuck der Lady Maggie Farnsworth (Charlotte Scheier-Herold) raubte. Inspektor Elk (Siegfried Lowitz) kann so gut wie keine Fahnungserfolge vorweisen. Ein Jammer, er steht immer mehr unter Druck - wobei Elk die Sache eher gelassen nimmt und weiter ermittelt. Immerhin konnte sich mit Inspektor Genter (Werner Hedmann) ein Kriminalbeamter in die Froschbande einschmuggeln, doch er büßt seinen Diensteifer mit dem Tod. Ein großes Interesse legt der Frosch für Elsa (Eva Anthes) und Ray (Walter Wilz) Bennet an den Tag, deren Vater John (Karl Lange) verschwindet immer für ein paar Tage "beruflich" und taucht dann wieder zu Hause auf. Besonderes Sorgenkind ist der etwas flatterhafte Ray, der inzwischen eine Anstellung bei Maitland (Fritz Rasp), die er trotz des Einsatzes von Rays Arbeitskollegen Philo Johnson (Jochen Brockmann) wieder verliert. Die Bande und vor allem die Reize der Barsängerin Lolita (Eva Pflug) sorgen aber dafür, dass Ray eine Anstellung in der Hafenspelunke Lolita Bar bekommt, damit geraten die beiden Geschwister ins Fadenkreuz des Frosches. Können Inspektor Elk und der Hobbykriminalist Gordon ein Rezept finden, den Killer zur Strecke zu bringen...

 Ich finde "Der Frosch mit der Maske" ist nach wie vor einer der gelungensten Edgar Wallace Filme. Eine sehr gelungene Balance zwischen Grusel, Spannung, Crime und Humor. Für letzteres sorgt natürlich vor allem Eddi Arent, aber auch Lowitz spielt seine Rolle staubtrocken mit einer guten Portion Ironie. Natürlich gibts wieder zahlreiche spannende Wendungen, einige Überraschungsplots und auch die Barsängerin-Sequenz mit Eva Pflug darf nicht fehlen. Dazu düsteres nebliges London Flair, gutes Spiel mit Licht und Schatten. Inszeniert wurde dieser erste Wallace Krimi von Harald Reinl, der noch viele weitere gute Beiträge der Filmreihe drehte

 Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

Der rote Kreis

























Regie: Jürgen Roland

Das Fallbeil kann warten...

Der Mörder Henry Charles Lightman wurde in Toulouse zum Tod durch die Guillotine verurteilt, doch die Vollstreckung wurde aufgrund eines in das Fallbeil eingeschlagenen Nagels durch den betrunkenen Scharfrichter nie vollzogen. Der Gefangene wurde wieder in seine Zelle geführt. Dieses Ereignis sollte dafür sorgen, dass 8 Jahren später - in der Metropole London - 25 Menschen ihr Leben lassen mussten. Und hier fängt die eigentliche Story des zweiten Edgar Wallace Films an, der 1959 in der Gegend von Kopenhagen von Jürgen Roland mit guter Präzision gedreht wurde. Es war die zweite Produktion der Rialto Film Preben Philipsen und lockte 1,9 Millionen Zuschauer in die Kinos. Das war zwar nicht ganz so viel wie beim Erstling "Der Frosch mit der Maske", der auf stolze 3,2 Millionen verkaufter Kinokarten ein Megaerfolg wurde. Aber die Aussicht auf weitere Erfolge veranlasste die Constantin Film den Kauf der Filmrechte an den Kriminalromanen von Wallace. Statt Joachim Fuchsberger kommt in "Der rote Kreis" der junge Klaus Jürgen Wussow zum Zug, der die Rolle des erfolgreichen Privatdetektivs Derrick Yale spielt. Dieser wird von den erfolglosen Ermittlern des Scotland Yards zur Hilfe gerufen den unbekannten Erpresser und Mörder zu fassen, der am Tatort immer dieses Symbol mit dem roten Kreis hinterlässt. Sir Archibald Morton (Ernst Fritz Fürbinger) steht natürlich als Chief bei Scotland Yard ganz stark in der Kritik, denn sein Zugpferd, der bereits auf 40 Dienstjahre zurückblickende Chefinspektor Parr (Karl Georg Saebisch) hat derzeit gar keine Erfolge aufzuweisen. Die Zeitungen fordern junge, dynamische und engagierte Beamte und so kommt der smarte Schnüffler ins Spiel. Immer wenn einer der Opfer des roten Kreises zur Polizei geht, hat er sein Leben verwirkt. Der unbekannte Killer schlägt bei Verrätern erbarmungslos zu. So trifft es zuerst Lady Doringham (Edith Mill) und auch der adlige Beardmore (Alfred Schlageter) hat keine Lust auf die Forderungen vom roten Kreis einzugehen. Sein einziger Erbe ist der junge Jack Beardmore (Thomas Alder), der ein Auge auf Mr. Froyants (Fritz Rasp) undurchsichtige Sekretärin Thalia Drummond (Renate Ewert) geworfen hat. Doch Zeit zum Anbandeln bleibt nicht, denn der Killer schlägt erneut zu...

 Kühl, präzise und ohne Schnörkel - so inszeniert Jürgen Roland und kann trotz Reduzierung von humorvollen Szenen einen guten und spannenden Beitrag der Edgar Wallace Reihe beisteuern. Perfekt besetzt sind die beiden Hauptdarsteller Wussow und Saebisch, die die beiden ungleichen Ermittler spielen. Fast schon ein nüchtern inszeniertes Buddy Movie, wenn da nicht die für Wallace berüchtigten Plots und Überraschungen wären, die die Story rasant am Laufen halten. Vielleicht sogar mit einer der überraschendsten Wendung der beliebten Krimireihe.

 Bewertung: 8 von 10 Punkten.