Freitag, 31. Januar 2014

Der rote Kreis

























Regie: Jürgen Roland

Das Fallbeil kann warten...

Der Mörder Henry Charles Lightman wurde in Toulouse zum Tod durch die Guillotine verurteilt, doch die Vollstreckung wurde aufgrund eines in das Fallbeil eingeschlagenen Nagels durch den betrunkenen Scharfrichter nie vollzogen. Der Gefangene wurde wieder in seine Zelle geführt. Dieses Ereignis sollte dafür sorgen, dass 8 Jahren später - in der Metropole London - 25 Menschen ihr Leben lassen mussten. Und hier fängt die eigentliche Story des zweiten Edgar Wallace Films an, der 1959 in der Gegend von Kopenhagen von Jürgen Roland mit guter Präzision gedreht wurde. Es war die zweite Produktion der Rialto Film Preben Philipsen und lockte 1,9 Millionen Zuschauer in die Kinos. Das war zwar nicht ganz so viel wie beim Erstling "Der Frosch mit der Maske", der auf stolze 3,2 Millionen verkaufter Kinokarten ein Megaerfolg wurde. Aber die Aussicht auf weitere Erfolge veranlasste die Constantin Film den Kauf der Filmrechte an den Kriminalromanen von Wallace. Statt Joachim Fuchsberger kommt in "Der rote Kreis" der junge Klaus Jürgen Wussow zum Zug, der die Rolle des erfolgreichen Privatdetektivs Derrick Yale spielt. Dieser wird von den erfolglosen Ermittlern des Scotland Yards zur Hilfe gerufen den unbekannten Erpresser und Mörder zu fassen, der am Tatort immer dieses Symbol mit dem roten Kreis hinterlässt. Sir Archibald Morton (Ernst Fritz Fürbinger) steht natürlich als Chief bei Scotland Yard ganz stark in der Kritik, denn sein Zugpferd, der bereits auf 40 Dienstjahre zurückblickende Chefinspektor Parr (Karl Georg Saebisch) hat derzeit gar keine Erfolge aufzuweisen. Die Zeitungen fordern junge, dynamische und engagierte Beamte und so kommt der smarte Schnüffler ins Spiel. Immer wenn einer der Opfer des roten Kreises zur Polizei geht, hat er sein Leben verwirkt. Der unbekannte Killer schlägt bei Verrätern erbarmungslos zu. So trifft es zuerst Lady Doringham (Edith Mill) und auch der adlige Beardmore (Alfred Schlageter) hat keine Lust auf die Forderungen vom roten Kreis einzugehen. Sein einziger Erbe ist der junge Jack Beardmore (Thomas Alder), der ein Auge auf Mr. Froyants (Fritz Rasp) undurchsichtige Sekretärin Thalia Drummond (Renate Ewert) geworfen hat. Doch Zeit zum Anbandeln bleibt nicht, denn der Killer schlägt erneut zu...

 Kühl, präzise und ohne Schnörkel - so inszeniert Jürgen Roland und kann trotz Reduzierung von humorvollen Szenen einen guten und spannenden Beitrag der Edgar Wallace Reihe beisteuern. Perfekt besetzt sind die beiden Hauptdarsteller Wussow und Saebisch, die die beiden ungleichen Ermittler spielen. Fast schon ein nüchtern inszeniertes Buddy Movie, wenn da nicht die für Wallace berüchtigten Plots und Überraschungen wären, die die Story rasant am Laufen halten. Vielleicht sogar mit einer der überraschendsten Wendung der beliebten Krimireihe.

 Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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