Freitag, 21. Dezember 2012

Das unsterbliche Monster





















Regie: John Brahm

Familie Werwolf...

Seit den Tagen der Kreuzzüge lastet ein alter Fluch auf der Familie Hammond. Immer wieder kamen Familienmitglieder an Vollmondnächten ums Leben oder sie begingen Selbstmord.
Helga Hammond (Heather Angel) hat ganz besonders in dieser mondhellen Nacht Angst um ihren Bruder Oliver (John Howard), der noch nicht zuhause ist und im Labor von Dr. Jeff Colbert (Bramwell Fletcher) verweilt.
Er soll auf keinen Fall die Abkürzung zum Anwesen nehmen, denn dort kam auch der Großvater zu Tode.
Oliver glaubt natürlich nicht an solche Märchen und er nimmt selbstverständlich die Abkürzung.
Er wird allerdings wenige Minuten später verletzt aufgefunden, auch eine weitere Dorfbewohnerin liegt noch schwerer verletzt auf dem Boden.
Den Untersuchungen zufolge könnte es ein Wolf gewesen sein, doch in dieser Gegend leben gar kein Wölfe.
Grund genug, dass sich Robert Curtis (James Ellison) und seine Assistentin Christy (Heather Thatcher) vom Scotland Yard mit dem mysteriösen Fall beschäftigen. Die Untersuchungen führen die beiden Kriminalisten zum Familiensitz der Hammonds, dort benimmt sich auch das Personal, allen voran der Butler Walton (Halliwell Hobbes) etwas sonderbar.
Es folgt diversen Zuschlagen von Türen und klirrende Ketten, ein geheimer Raum im Keller, mit frischen Fußspuren - obwohl der angeblich schon seit Jahren abgeschlossen ist und jahrelang kein Mensch mehr darin war sowie eine Statue von einer fremden hundeähnlichen Kreatur in der Familiengruft. 
Darüberhinaus kommt auch noch Schlangengift zum Einsatz...
John Brahm, der deutsche Regisseur mit expressionistischer Handschrift, drehte den Grusler "Das unsterbliche Monster" im Jahr 1942, also einige Zeit vor seinen bekannteren Horrorfilmen wie "The Lodger" oder "Hangover Square", die von Serienkiller handeln und heute langsam aber sicher als Kultfilme des klassischen Horrorfilms gehandelt werden.
"Das unsterbliche Monster" nimmt sich der Werwolfthematik an, vermischt dies aber mit sehr viel Sherlock Holmes Flair, so dass ein bisschen der Eindruck einer "Hund von Baskerville" Kopie aufkommt.
Schwachstelle des Films ist eindeutig das Drehbuch, dass den Spannungsbogen nicht gerade sehr hoch hält. Dafür ist die Atmosphäre und die düsteren Bilder sehr gut gelungen und zeigen einen wenig bekannten, aber recht amüsanten alten s/w Grusler, der aufgrund seiner kurzen Laufzeit von 63 Minuten kurzweilige, nostalgische Unterhaltung bieten kann.


Bewertung: 6 von 10 Punkten.

Ein Toter spielt Klavier

 

Regie: Seth Holt

Grusel an der  Côte d’Azur....

Ein See in der Schweiz: Dort sucht Team von Polizisten etwas, sie finden tatsächlich die Leiche einer jungen Frau.
So beginnt einer der besten Filme von Hammer, er heisst "Ein Toter spielt Klavier" und wurde im atmosphärischen s/w von Seth Holt im Jahr 1962 gedreht.
"Ein Toter spielt Klavier" ist deie Geschichte der jungen Penny Appleby (Susan Straßberg), die durch einen tragischen Reitunfall an den Rollstuhl gefesselt ist und endlich nach 10 Jahren Auslandaufenthalt zu ihrem schwerreichen Vater, der an der französischen Riviera lebt, zurückkehrt.
Dort angekommen erfährt sie von Chauffeur Bob (Ronald Lewis), dass der Vater überraschend verreisen musste und nur die Penny noch unbekannte Stiefmutter Jane (Ann Todd) in der Villa zugegen ist.
Der Empfang der Schwiegermutter ist aber herzlich und so gibt sich Susan vorerst zufrieden, dass der Vater die Geschäftsreise vorzog.
In der Konversation mit dem Arzt der Familie, einem gewissen Doktor Pierre Gerrard (Christopher Lee) kommt auch Pennys sehr labiler Gemütszustand zur Sprache, der auch schon in Vergangenheit krankhafte Züge bekam.
Und dann beginnen die Erscheinungen. Immer wieder sieht Penny die Leiche ihres Vaters in einem Sessel sitzen, sein Auto steht plötzlich in der Garage, aus dem Musikzimmer hört sie Klavierspiel, aber als sie das Zimmer betritt, ist es leer und das Klavier abgesperrt - und der Vater ist angeblich der einzige, der den Schlüssel hat.
Stiefmutter und der Arzt machen sich immer mehr Gedanken über den Geisteszustand der jungen Frau, lediglich Bob scheint den Erscheinungen Glauben zu schenken, zumal er bemerkt, dass einige mysteriöse Beobachtungen tatsächlich darauf hinweisen könnte, dass in Haus die Leiche des Vaters steckt...

Douglas Slocombe (Adel verpflichtet, Tanz der Vampire, Der große Gatsby, Traum ohne Ende, Julia, Löwe im Winter, Ludwig II) galt nicht umsonst als einer der besten Kameramänner aller Zeiten, auch in "Ein Toter spielt klavier" liefert er erstklassige Arbeit aus, die Bilder wechseln von düsterem, dunklem Gruselfaktor zu der Schönheit der Küstenlandschaft an der Riviera, die beide gegensätzlicher nicht sein könnten.
Beim ersten Anschauen wirkt der Gruselfaktor des Thrillers mit Hitchcock-Flair am besten, die Gestalt des toten Vaters löst richtige Gänsehaut aus - die besten Szenen finden in einem Zimmer des gegenüberliegenden Sommerhauses und im Swimmingpool statt: Unvergessen im Gedächtnis des Horrorfans bleibt Fred Johnson als die mit weit aufgerissenen Augen auf dem Poolgrund treibende Leiche mit wellendem, weissen Haar.
Fürs raffinierte, wendungsreiche Drehbuch war Jimmy Sangster verantwortlich. "Ein Toter spielt Klavier" ist für mich neben "Draculas Bräute" und "Hände voller Blut" der beste Film aus der Hammerschmiede.
Die klaustrophobische Atmosphäre ist hervorragend durch diese Hilflosigkeit der im Rohlstuhl sitzenden Haupdarstellerin. Das Drehbuch will es, dass sie keinem trauen kann, aber doch auf die Hilfe von anderen Personen angewiesen ist.


Bewertung: 10 von 10 Punkten

Ich folgte einem Zombie



Regie: Jacques Tourneur

Todessehnsucht auf der Insel...

Die kanadische Krankenschwester Betsy Connell (Frances Dee) tritt eine neue Anstellung an, ihr Arbeitsplatz ist allerdings die westindische Insel Sankt Sebastian. Dort soll Betsy die schwerkranke Frau des Plantagenbesitzers Paul Holland (Tom Conway) pflegen.
Die Insel wird von einer kleinen weißen Gemeinde und von Nachfahren afrikanischer Sklaven bewohnt.
Auf der Überfahrt lernt sie ihren neuen Arbeitgeber kennen, der einen sehr nachdenklichen, ja beinahe depressiven Eindruck auf Betsy macht.
Am Eingang zur Plantage befindet sich eine geheimnisvolle Statue, die den Heiligen Sebastian durchbohrt von Pfeilen darstellt.
Am ersten Abend auf Fort Holland lernt die engagierte Krankenschwester auch Wesley Rand (James Ellison), den jüngeren Halbbruder von Paul Holland kennen.
Dieser ist eher das Gegenteil seines stillen Bruders, Wesley wirkt sehr extrovertiert, arbeitet für seinen Bruder und hat ein Alkoholproblem.
In der ersten Nacht hört sie das Weinen der Hausherrin und versucht der Sache nachzugehen. Tatsächlich trifft sie auf den Gängen des Hauses Jessica Holland (Christine Gordon), die in ihrem weißen Gewand und starren leblosen Augen nachtwandelt.
Schockiert vom Zustand der Frau schreit Betsy und weckt den Rest des Haushalts.
Am nächsten Morgen trifft die inzwischen wieder gefasste Betsy Jessicas Arzt, der ihr von einem seltsamen tropischen Fieber erzählt, die Jessicas Rückenmark irreparabel schädigtee und sie seither völlig willenlos in einer Art Trancezustand belässt.
Von den Einheimischen erfährt sie über den dort praktizierten Voodoozauber, nachdem der von Betsy durchgeführte Insulinschock keine Besserung brachte.
Inzwischen hat sich Betsy auch in den stillen Arbeitgeber verliebt...

"Ich folgte einem Zombie" ist ein 1943 enstandener Horrorfilm des Regisseurs Jacques Tourneur, der bereits ein Jahr vorher mit "Cat People" einen Riesenerfolg feiern konnte.
Beide Filme wurden von Val Lewton produziert, der von der RKO als Leiter der Horrorfilmabteilung auserkoren wurde. Man wollte mit diesen Filmen einen ähnlichen Erfolg in diesem Genre einfahren, wie es der Universal Jahre zuvor schon gelang.
Die Filme sollten so günstig wie möglich produziert werden und ein Maximum an Profit erwirtschaften. Es gab keinerlei künstlerische Vorschriften, so dass es dem Gespann Lewton und Tourneur gelang zwei der schönsten Horrorfilme aller Zeiten zu schaffen, die einen ganzen Zyklus von weiteren RKO Horrorfilmen hervorbrachte, darunter "Der Leichendieb" oder "Die Todesinsel".
Das Drehbuch schrieb Curt Siodmak gemeinsam mit Ardel Fray. Mit einer Laufzeit von 68 Minuten ist der betörend schöne Horrorklassiker zwar viel sehr kurz, dafür aber durch seine wunderschönen geisterhaften Bildkompositionen eine extrem atmosphärische Dichte aufweist, die nur selten in diesem Genre in dieser Genialität erreicht wurde.
Von Beginn an ist der Film von einer düsteren, schicksalhaften Stimmung geprägt, die seine Figuren einfach in dieser destruktiven Dynamik treiben lässt. Dabei verzichtet der Film völlig auf reisserische Szenen, sondern der Horror ist ständig präsent, aber sehr subtil und fast poetisch.
Für mich einer der schönsten Horrorfilme aller Zeiten.

Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Peeping Tom - Augen der Angst



Regie: Michael Powell

Voyeur

Mark Lewis (Karlheinz Böhm) ist ein unscheinbarer junger Mann, der beim Film arbeitet. Von seinen Kollegen wird er wegen seiner Ruhe, seiner freundlichen Art und seiner Professionalität sehr geschätzt.
Sein großes Haus in London hat er weitestgehend vermietet, nur die obere Wohnung ist sein Reich. In einem Zimmer ist der Filmvorführungsraum, dort sitzt er nächtelang vor der Leinwand und schaut sich seine selbst gedrehten Filme immer und immer wieder an. Sein ständiger Begleiter ist seine Kamera. Warum wird erst im Lauf der Handlung klar, aber der Zuschauer weiss durch die Eingangsszene, dass Mark ein Serienmörder ist.
Er filmte diese dunkle Straße in der Nacht. Wie er sich mit Kamera auf eine Prostituierte zu bewegte, sie sagt "2 Pfund" und er folgt ihr in eine Bude, Treppe hoch, alles wird per Handkamera gefilmt. In der Wohnung angekommen, zieht sich die Frau aus. Plötzlich Furcht und panische Angst in ihren Augen. Denn sie wird sich in der nächsten Sekunde in einem Spiegel selbst sehen können, bevor der Mann sie mit einem im Stativ seiner Handkamera verborgenen Messer ersticht. Ihr aufgezeichnetes Entsetzen wird er sich mit perverser Lust immer wieder ansehen.
Auch ist mit seiner Filmkollegin Vivian (Moira Shearer) ein weiteres potentielles Opfer ausgemacht.
Seine Untermieterin Helen (Anna Massey) freundet sich mit ihm an, sie mag den stillen Mark. Obwohl ihre blinde Mom (Maxine Audley) ein ungutes Gefühl hat. Helen scheint ein bisschen seine Einsamkeit und seine Sozialphobie aufzubrechen. Ihr sagt er auch, dass er jahrelang von seinem Vater, einem angesehenen Psychiater, zu wissenschaftlichen Forschungszwecken mittels Tonbandaufnahmen abgehört wurde. Als Kind keine Privatsphäre, stattdessen nächtens mit Kriechtieren in seinem Bett erschreckt oder mittels Lichtsignalen aus dem Tiefschlaf gerissen. In dieser Atmosphäre der absoluten Observation und Liebesmangel entwickelte sich Mark Lewis nicht nur folgerichtig zum Voyeur sondern zum Mörder...

1960 war "Peeping Tom" ein handfester Skandal, der die Karrieren von Karlheinz Böhm und dem britischen Meister-Regisseur Michael Powell (Leben und Sterben des Colonel Blimp, Dieb von Bagdad, Schwarze Narzisse, Die roten Schuhe) schlagartig beendete.
Der Film wurde zur damaligen Zeit mehrheitlich als eklig, krankhaft und geschmacklos empfunden. Erst viele Jahre später wurde "Peeping Tom" nicht nur rehabilitiert, sondern auch gerechterweise als Meisterwerk des Horrorgenres gefeiert.
Heute wird er gerne als britische Ausgabe von Psycho angesehen. Er glänzt durch eine hervorragende Kameraarbeit und ausserordentlich guten Settings und klasse Szenebilder.
Powell gelang es auch, den Charakter von Mark Lewis nicht als ein verabscheuungswürdiges Ungeheuer aussehen zu lassen, sondern er wird sowohl als Täter als auch Opfer gezeigt, mit dem man Mitleid empfinden kann - auch ein Verdienst des Hauptdarstellers Böhm. Vermutlich war die gezeigte "gute Seite" des Täters der eigentliche Skandal. Erst durch die sanfte Liebe zu Helen sieht er einen Ausweg aus seiner Situation, seiner Krankheit. "Peeping Tom" wartet mit einer absolut effektiv ausgearbeitete tiefenpsychologischen Ebene auf, beleuchtet diese fatale, unheimliche Vater-Sohn-Beziehung und der Frage, was Mark zu einem Serienkiller gemacht hat.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Psycho


 



















Regie: Alfred Hitchcock

Mutter...

Marion Crane (Janet Leigh) arbeitet als Sekretärin in Phoenix, Arizona und verbringt ihre Mittagspausen gelegentlich heimlich in einer Absteige, um mit ihrem Lover Sam Loomis (John Gavin) Sex zu haben.
Beide wollen zwar mehr als das, doch für eine Beziehung reicht es nicht. An diesem Nachmittag beauftragt sie ihr Chef George Lowery (Vaughn Taylor) Geld des steinreichen Kunden Tom Cassidy (Frank Albertson), der mit seinen vielen Scheinen wild herumwedelt, schnellstens zur Bank zu bringen.
Doch Marion nimmt sich den Rest des Tages frei und flüchtet mit ihrem Auto und dem Geld - Ziel: unbekannt.
Als sie Californien erreicht, wird sie von einem Highway Patrol Officer (Mort Mills) am frühen Morgen kontrolliert. Der Mann schöpft Verdacht, weil Marion nervös wirkt und so schnell wie möglich weiterfahren will. In der nächsten Stadt tauscht sie ihr Auto bei dem ebenfalls argwöhnischen Autohändler California Charlie (John Anderson) um, setzt dann ihre Reise ohne erkennbares Ziel weiter fort.
Von diffusen Ängsten und auch einigen Gewissensbissen geplagt, muss Marion in der nächsten Nacht bei strömendem Regen ihre Fahrt unterbrechen und erreicht schliesslich das abseits von der Straße gelegene Bates Motel.
Der junge Eigentümer, Norman Bates (Anthony Perkins), lebt mit seiner Mutter nebenan in einem etwas unheimlich wirkenden Haus viktorianischen Stils. Der introvertierte Norman, der Vögel ausstopft, erzählt Marion, dass er keine Freunde hat und mit seiner inzwischen sehr kranken Mutter alleine lebt.
Und die Frau, die dort am Fenster sitzt, schimpft auch ziemlich laut, so dass Marion hören kann, wie ablehnend sie jungen Frauen gegenüber scheint und wie sehr sie diese Übernachtung krankhaft missdeutet.
Noch vor der nächtlichen Dusche entschliesst sich Marion am anderen Morgen wieder alles aufzuklären. Doch sie wird diese Dusche nicht überleben.


Ein paar Tage später versucht Marions Schwester Lila Crane (Vera Miles) mit Hilfe des Detektivs Milton Arbogast (Martin Balsam) die Verschwundene zu finden. Die erste Spur führt natürlich zuerst zu Lover Sam. Der Rest ist genauso Filmgeschichte...
"Psycho" ist DER Horrorfilm schlechthin und hat das Genre bis heute maßgeblich beeinflusst. Darüberhinaus ist "Psycho" ein perfekter Film, der von Anfang bis Ende in allen nur erdenklichen Gesichtspunkten 100 % überzeugen kann.
Großartige Darsteller, Anthony Perkins gelangte mit der Rolle des Norman Bates zu Weltruhm.
Die Duschszene mit Janet Leigh ist sicherlich eine der bekanntesten Filmsequenzen aller Zeiten und brannte sich ins kollektive Gedächtnis ein.
Dazu ist die Story (Drehbuch: Joseph Stefano) bis ins kleinste Detail schlüssig konzipiert und Kameramann John L. Russell (Im Zeichen des Bösen) schafft Bilder und Einstellungen für die Ewigkeit.
Ein nervenaufreibender und unvergessener Score vom genialen Bernard Herrmann passt optimal und erzeugt zusätzlich nervenaufreibende Spannung.
Seinerzeit sowohl ein Riesenerfolg beim Publikum als auch bei der Kritik sehr umstritten und teilweise aufgrund der Brutalität und auch dem lockeren Umgang mit moralischen Werten beinahe als skandalös.
Natürlich gebührt Alfred Hitchcocks Horrorschocker ein Platz in der ersten Reihe des Filmolymp.


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Das Dorf der Verdammten



Regie: Wolf Rilla

Blackouts und böse Kinder in Midwich...

Während Major Alan Bernhard (Michael Gwynn) mit seinem Schwager Prof. Gordon Zellaby (George Sanders) telefoniert, herrscht plötzlich am anderen Ende der Leitung Funkstille - die Verbindung scheint unterbrochen zu sein.
Doch was der Major zu diesem Zeitpunkt nicht weiss: Sein Schwager ist ohnmächtig geworden und mit ihm die gesamten Dorfbewohner der kleinen englischen Gemeinde Midwich.
Als der Major eine neue Leitung herstellen lassen will, meldet sich auch bei der Vermittlung kein Mensch. Grund genug in das naheliegende Örtchen zu fahren und nach dem Rechten zu sehen.
Auf dem Weg dorthin, begegnet er dem Dorfpolizisten. Dieser sucht den Bus aus Midwich, der seit Stunden überfällig ist.
Als sie ihn auf der Straße entdecken, nähert sich der Polizist dem Bus und fällt auch in Ohnmacht.
Scheinbar ist im Dorf und in der Nähe des Dorfes ein unerklärliches Phänomen aufgetreten, selbst die Tiere auf der Weide befinden sich in einer Art Tiefschlaf.
Das herbeigerufene Militär errichtet eine Sperrlinie und testet den Radius dieses Phänomens, ohne dabei zu einem Ergebnis bezüglich der möglichen Ursache zu kommen. Ein Erkundungsflugzeug, das über Midwich kreisen soll, stürzt in der Tiefe.
Kurz danach ist der Spuk - so schnell er kam - auch wieder vorbei und die Bewohner erwachen. Ausser dem Pilot gabs keine weiteren Todesopfer - lediglich ein paar Schrammen, einige defekte Traktoren, durch Nähmaschinen verbrannte Kleidungsstücke oder ein übergelaufenes Badezimmer.
Es scheint alles wie früher, der Professor hat sogar noch mehr Grund zur Freude, denn seine Frau Anthea (Barbara Shelley) erfährt nach 2 Monaten, dass sie endlich schwanger ist.
Doch seltsamerweise gibts im Dorf 12 weitere Schwangerschaften - sogar ein 17jähriges Mädchen ist dabei, die felsenfest behauptet das dies gar nicht sein kann. Auch eine Ehe steht auf dem Spiel, denn der Ehemann kam erst vor einigen Tagen von einem einjähbrigen Auslandsaufenthalt heim.
Bald geht nicht nur im Dorf das Gerücht um, dass diese Schwangerschaften im unmittelbaren Zusammenhang mit der Schlafphase stehen.
Die Kinder werden geboren, sie alle haben merkwürdige Augen, wachsen auf und gedeihen prächtig - vor allem in Punkto Intelligenz sind sie alle kleine Einsteins. So auch Zellabys kleiner Sohn David (Martin Stevens) - als sie schulpflichtig werden haben diese Kinder den Drang gleich auszusehen, sie laufen mit schwarzer Kleidung durch den Ort. Zellaby hat die Aufgabe übernommen, diese "Aliens" zu studieren, er unterrichtet sie. Doch im Dorf sind sie Aussenseiter, angefeindet und doch selbst feindselig. Vor allem agieren sie böse, wenn eines von Ihnen bedroht wird und sie haben auch bald den Drang Kolonien zu gründen...

 Wolf Rillas Horrorklassiker in Schwarz-weiss "Das Dorf der Verdammten" ist ein britischer Genrebeitrag aus dem Jahr 1960. Er basiert auf der Romanvorlage "The Midwich Cuckoos" von John Wyndham.
In diesem düsteren Science-Fiction-Horrorfilm werden an mehreren Orten der Welt unter mysteriösen Umständen ähnlich aussehende Kinder geboren. Mit ihren übernatürlichen Kräften richten sie bei den Mitmenschen viel Schaden an; schließlich entbrennt ein Kampf ums Überleben.
Bei seiner Entstehung hatte der Film noch verhaltene Kritiken, vor allem die katholischen Zensoren sahen den Inhalt sehr fragwürdig an. Inzwischen hat sich dieser subtile Horrorfilm über diese Kinder mit stark ausgeprägtem kognitivem und synchronisiertem Denken und Handeln längst zu einem der herausragenden Klassiker des Genres etabliert.

Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Der Tag, an dem die Erde Feuer fing



Regie: Val Guest

Alarmsignal, die Sonne brennt...

Science Fiction Gedanken zur Zeit des kalten Krieges: Im Jahr 1961 machen die Supermächte USA und die Sowjetunion gleichzeitig einen Atomversuch. Somit werden an beiden Polen Bomben gezündet. Durch diese nuklearen Kreationen in der Antarktis und in Sibirien spielt bereits ein paar Tage später das Wetter verrückt.
Die Top-Reporter der Londoner Zeitung "Daily Express" Bill Maguire (Leo McKern) und Peter Stenning (Edward Judd) befassen sich auf Hochtouren mit diesen Phänomenen und auch Chef Sanderson (Edward Underdown) geht das Risiko ein mit dadurch resultierenden Spekulationen Schlagzeilen zu setzen. Das Wetter spielt auch immer weiter verrückt, die Naturkatastrophen beherrschen das Leben auf der Erde. Besonders Europa und auch England hat mit einer enormen Hitzewelle zu kämpfen und die Tagestemperaturen steigen unaufhörlich. 
Hitze satt, die Schwimmbäder sind voll, die Menschen schwitzen.
Dazu kommen Erdbeben, Dauerregen, hartnäckigster Bodennebel óder Flutwellen.
Die Regierungen dieser Welt spielen diese Wetterkatastrophen herunter.
Doch die beiden Reporter sind Meister ihres Fachs. Maguire als Wissenschaftsredakteur hat gar den Verdacht, dass diese beiden letzten Atomtests die Polachsen der Erde und damit die Klimazonen verschoben haben.
Peter, der gerade eine Alkoholentziehung hinter sich hat, will in einem meteorologischen Institut neue Erkenntnisse herausfinden und lernt dabei die junge Telefonistin Jeannie Craig (Janet Munro) kennen und beginnt mit ihr eine Liebschaft - währenddessen wird die Erde immer mehr zum Glühofen. Bald ist es offensichtlich, dass nicht nur die Erdachse verschoben wurde, sondern dass der blaue Planet aus seiner Umlaufbahn geworfen wurde und der Sonne entgegendriftet.
Der Daily Express arbeitet dennoch auf Hochtouren, zwei verschiedene Schlagzeilen sind von den Drucksetzern für die nächste Ausgabe schon vorbereitet worden. Ein Exemplar heisst "Die Erde ist gerettet", die zweite "Die Welt geht unter"...
Val Guest wurde bekannt durch einen Hammerfilm der ersten Stunde. Er saß auf den Regiestuhl von "Schock - Quatermass Xperiment".
Nach einer eigenen Idee und mit Hilfe des ebenfalls Hammer-Erprobten Wolf Mankowitz schrieb er das Drehbuch zu ""Der Tag, an dem die Erde Feuer fing", der basierend auf diversen Leserbriefen in der damaligen Ausgabe der Times entstand. Hintergrund waren die zahlreichen Bedenken gegenüber Atombombenversuchen und die möglichen Folgeschäden durch Beeinflussung des Wetters.
Obwohl der kalte Krieg gestern war, ist die ökologische Botschaft des Films immer noch bedeutend, wie man an der stetigen Veränderungen unserer Umwelt sieht.
Zudem ist Val Guests Film packend und mit guten Dialogen gewürzt und über allem steht die Realitätsnähe und stellenweise ein dokumentarischer Stil, der durch den weiteren Schwerpunkt der Zeitungsarbeit sehr beklemmend bis zum Schluß bleibt.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Der Schrecken schleicht durch die Nacht



Regie: Jack Arnold

1 Million Jahre evolutionäre Rückentwicklung...

Quastenflosser werden oft als die eigentlichen Urahnen der Landwirbeltiere gesehen. Und der angesehene Anthropologe, Dozent und Professor Donald Blake (Artur Franz) bekommt für seine Forschungen einen toten Coelakanth aus Madagascar in die Dunsford University geliefert.
Der junge Student Jimmy Flanders (Troy Donahue) transportiert dieses lebende Fossil, das immun gegen jede evolutionäre Weiterentwicklung ist. Sein Hund Samson trinkt beim Transport das blutige Wasser, das zufällig auf den Boden tropft. Gemeinsam müssen Jimmy und der Professor mitansehen, wie sich das treue Tier in einen reissenden prähistorischen Wolf verwandelt und Blakes Verlobte Madelaine Howard (Joanna Cook Moore), Tochter des Dekans, kann sich nur knapp vor dem bösen Tier retten.
Wenig später wird der Professor beim Versuch den Fisch in den Kühlraum zu bringen durch das Berühren der messerscharfen Zähne leicht verletzt.
Ohne es zu wissen, hat er sich mit Bakterien des Fisches infiziert. Die Assistentin Molly Riordan (Helen Westcott) verbindet die Wunde und bringt Blake, der sich plötzlich sehr unwohl fühlt, nach Hause.
Dort geschieht grässliches. Ein urzeitliches affenähnliches Monster tötet die Assistentin und Blake wird erst später bewusstlos und sich an nichts erinnernd von Madelaine gefunden.
Im Garten wird die erhängte Molly entdeckt. Die Polizei nimmt Ermittlungen auf und zuerst sieht es so aus, als wäre der Professor im Verdacht doch die gefundenen sehr großen Fingerabdrücke stimmen natürlich nicht mit denen des Professors überein.
Es wird daher angenommen, dass Blake einen unbekannten Feind haben müsste. Wenig später macht sich auch eine harmlose Libelle an dem Quastenflosser zu schaffen, indem sie ihn sticht.
Sehr schnell mutiert die Libelle und greift Jimmy und dessen Freundin Silvia (Nancy Walters) auf dem Campus an.
Ausserdem treibt ein Neandertaler dort sein Unwesen...
Jack Arnold drehte den Schwarzweissfilm "Der Schrecken schleicht durch die Nacht" im Jahr 1958.
Der sehr trashige und eher wenig bekannte Science Fiction B-Picture-Classic ist nicht ganz so populär wie Arnolds andere Filme aus diesem Genre, wie bsp. "Tarantula", "Die unglaubliche Geschichte des Mr. C" oder "Gefahr aus dem Weltraum"...er macht aber beinahe ebenso viel Spass.
Angelehnt ist "Monster on the Campus" - so der Originaltitel - an Dr. Jeckyll/Mr. Hyde Geschichte und macht daraus ein nettes, kurzweiliges Spektakel über eine evolutionäre Rückbildung - aus dem Hund wird ein Wolf, aus dem Menschen ein Urzeitmensch bzw. eine aggressive Mischung aus Mensch und Affe, der gerne mordet.
Alles in allem zwar leicht vorhersehbar - aber dennoch ein 50er Jahre Monsterfilm mit sehr viel Charme.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Draculas Blutnacht



Regie: Paul Landres

Onkel Dracula...

Wer kennt sie nicht ? Die Newtons aus Santa Rosa, die in Hitchcocks großartigem Klassiker "Im Schatten des Zweifels" ihren Onkel Charlie Oakley erwarten und ihn am Bahnhof abholen. Charlie hat eine besondere Beziehung zur ältesten Tochter der Newtons, doch Charlotte, die auch "Charlie" gerufen wird, kommt langsam aber sicher dahinter, dass ihr Onkel zwei Gesichter hat und eines davon ist sehr, sehr böse und gefährlich.
15 Jahre später, also 1958,  wird diese Idee von Paul Landres wieder aufgenommen - allerdings heisst der gute Onkel hier nicht Charlie sondern es ist Onkel Bellac Gordal (Norbert Schiller), ein Maler aus der Tschechoslowakei, der seine Verwandten in Amerika besucht und vielleicht auch dort längerfristig leben will. Doch Bellac wird dort nie ankommen, denn er reist zufälligerweise im selben Zug wie Graf Dracula (Francis Lederer), der auf der Flucht vor der Polizei ist.
Dracula nimmt die Identität von Bellac an und steht statt diesem dann auf dem Bahnhof in Carleton, wo Cora Mayberry (Greta Grandstedt) mit ihren Kindern Rachel (Norma Eberhardt) und Mickey (Jimmy Baird) auf den Besuch aus Europa wartet. Cora hat Bellac zuletzt als Kind gesehen, deshalb fällt der Identitätstausch auch nicht auf.
Rachel mag den sonderbaren, verschlossenen Künstler - allerdings ist ihr junger Freund Timmy Hansen (Ray Stricklyn) dem Besucher eher misstrauisch gesinnt. Tatsächlich benimmt sich dieser auch sehr eigenartig - kein Wunder, er ist ja auch ein Blutsauger.
Und da er dringend Blut braucht, nimmt er erstmal mit der Katze der Familie vorlieb. Bald macht aber auch Coras Freundin, die blinde, schwerkranke Jennie Blake (Virginia Vincent) Bekanntschaft mit dem Vampir.
Doch Draculas Jäger aus Europa, der resolute John Merrimann (John Wengraf) ist auch schon im Anmarsch...
"Draculas Blutnacht" ist ein in scharz weiss gedrehtes B-Picture, das weitgehend auf die genreüblichen Gothic-Horror-Motive verzichtet, was insofern interessant erscheint, da im gleichen Jahr auch Hammers Dracula Christopher Lee erstmalig die Zuschauer zum Fürchten brachte.
Sehr aussergewöhnlich ist die Sekundensequenz in Farbe (rotes Blut auf weißem Gewand). Sie zeigt den entscheidenden Moment, als der zum Vampir gewordenen Freundin Rachels ein Pfahl ins Herz geschlagen wird, und Blut austritt.
Ansonsten plätschert der Film vielleicht ein bisschen zu behäbig und bietet nicht unbedingt hohe Spannungsanteile. Wer allerdings ohne hohe Erwartungen an Film herantritt, wird allerdings mit einem stillen, netten Schauermärchen der alten Schule belohnt.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Was geschah wirklich mit Baby Jane ?

 


Regie: Robert Aldrich

Das makabre Comeback der Baby Jane Hudson...

1917: Baby Jane Hudson (Julie Allred) ist ein gefeierter Kinderstar, die mit ihrem Vater Ray Hudson (Dave Willock) immer wieder erfolgreiche Tourneen in diversen Varietes absolviert. Der Ruhm stieg dem ehrgeizigen Kind allerdings in den Kopf und so muß sich nicht nur der Papa, sondern auch die Mutter Cora Hudson (Anne Barton) und Janes Schwester Blanche (Gina Gillespie) allerhand Unverschämtheiten von dem verwöhnten Gör gefallen lassen. Doch die Mutter tröstet die kleine Blanche damit, dass sie ihr eine viel erfolgreichere Zukunft prophezeit.
Kaum zu glauben, wenn man sieht wie rasend schnell die beliebten Baby Jane Puppen Absatz finden...
1935: Inzwischen ist Blanche tatsächlich zu einem gefeierten Hollywoodstar aufgestiegen, während der Ruhm des einzigen Kinderstars Baby Jane total verblasst ist.
Doch Blanche hat einen Knebelvertrag mit dem Studio geschlossen. Dieser sieht vor, dass Weltstar Blanche nur dann einen Film macht, wenn auch Jane einen Film machen darf. Doch Jane ist untalentiert und ihre Filme landen im Archiv und nicht in den Kinos.
Bei einem Unfall, bei dem eine betrunkene Baby Jane involviert ist, wird Schwester Blanche so schwer verletzt, dass sie fortan im Rollstuhl sitzen muss.
1962: Den Ruhm vergangener Tage sieht Blanche (Joan Crawford) nur im Fernsehen, als eine Retrospektive ihrer alter 30er Jahre Filmhits gezeigt werden.
Sie lebt mit Baby Jane (Bette Davis) zusammen, die seit Jahren - mehr oder weniger mürrisch - die Gehbehinderte versorgt.
Manchmal kommt die Haushaltshilfe Elvara (Madie Norman) vorbei und putzt im Haus, denn Baby Jane ist mit all dem sehr überfordert. Seit Jahren zeigt sie extreme psychische Auffälligkeiten und gehört eigentlich in eine Nervenheilanstalt, doch Blanche zögert, denn wer sollte sie denn sonst so fies quälen wie ihr alkoholisiertes Schwesterherz.
Richtig, auch Blanche teilt gerne aus, vor allem in der Rolle des Opfers ist sie großartig und Baby Jane darf als Täterin mit viel Hang zum Sadismus auftrumpfen.
Ihr Realitätsverlust gaukelt ihr vor, sie wäre reif für das längst überfällige Comeback. Und was liegt näher als mit dem alten Programm, dass vor 45 Jahren so erfolgreich war, durchzustarten.
"Du kannst alles im Leben verlieren, aber nie dein Talent" wie Daddy so schön gesagt hat. Also gräbt sie ihren alten vermoderten Hit von damals "I´ve written a letter to daddy" wieder aus und engagiert den Musiker Edwin Flagg (Victor Buono), der das Ganze etwas moderner arrangieren soll. Während sie unten krächzende Gesangseinlagen als beinahe 60jähriger Kinderstar probt, bekommt ihre Schwester tote Wellensittiche oder Ratten zum Essen serviert. Die Katastrophe ist unaufhaltsam..




Robert Aldrich drehte "Was geschah wirklich mit Baby Jane" im Jahr 1962. Die Besetzung mit den Altstars Bette Davis und Joan Crawford war damals ein echtes Risiko und nur durch Aldrichs Bemühen konnte er diese beiden, von Jack L. Warner in diesem Zusammenhang betitelten abgetakelten alten Schachteln als Besetzung durchsetzen.
Die Rechnung ging auf, der Film war an den Kassen sehr erfolgreich.
Auch bei der Oscarverleihung 1963 gabs 5 Nominierungen, in der Kategorie "Beste Kostüme" war der Film auch erfolgreich.
Es ist etwas schwierig den Film genremässig einzuordnen. Einerseits gibt viel makabren Horror, andererseits ist aber auch immer das Drama bzw. Psychogramm gegenwärtig. Die beiden Diven der Filmgeschichte dürfen reichlich Gas geben, vor allem Bette Davis überragende wie völlig überzogene Darstellung der Baby Jane Hudson bleibt bis heute unvergessen....



Bewertung: 10 von 10 Punkten

Panik im Jahre Null















Regie: Ray Milland

Nach der Atombombe...

 Noch ist alles in Ordnung an diesem Wochenende irgendwann im Sommer 1962.
Harry Baldwin (Ray Milland), seine Frau Ann (Jean Hagen) und die halbwüchsigen Kinder Rick (Frankie Avalon) und Karen (Mary Mitchel) verlassen ihr Haus in Los Angeles und machen sich mit dem Auto und dem Wohnwagen auf in Richtung Berge zu einem Angelausflug.
Die Kinder sind noch etwas verschlafen, aber es scheint ein schöner Tag zu werden.
Bei einem ersten Halt nehmen sie sonderbare Blitze wahr, dann werden diese hellen Blitze immer stärker. An einem Aussichtspunkt nehmen sie wahr, dass Los Angeles von schweren Explosionen erschüttert wird. Über dem riesigen Stadtgebiet steigt ein riesiger Atompilz auf.
Das Leben der Baldwins verändert sich von einer Sekunde auf die andere. Sie sind inmitten einer Katastrophe, haben überlebt - aber jetzt folgt die Postapokalypse wie Verseuchung, Raub, Plünderungen - mit einem Schlag sind Gesetz und Ordnung ausser Kraft gesetzt.
Die Mutter will die neue Situation nicht wahrhaben, doch der Vater ist ein kühl denkender Mensch, der verstandesorientiert die drohenden Gefahren, aber auch die Bedürfnisse der nächsten Zeit schnell erfassen kann.
Er tätigt auf die Schnelle ein paar Hamsterkäufe und versucht sich fernab von den heillos überfüllten Autobahnen, Schnell- und Hauptstraßen viel weiter nach oben in die Berge zu verziehen, bis sich die Verhältnisse in einigen Wochen wieder entspannen. Mit Nahrung, Benzin und Werkzeug eingedeckt verschanzt sich die Familie in einer entlegenen Höhle in den Bergen. Eine Unterkunft, die sie zumindest vor einem radioaktiven Niederschlag besser schützen kann. 
Das Radio bringt endlich alle paar Stunden Neuigkeiten von der Katastrophe. Noch andere Metropolen in den USA und Europa sind vom "Feind" zerstört worden, man hat auch zum Gegenschlag ausgeholt.
Doch in den Bergen lauern ganz andere Gefahren. Sie sind dort nicht allein und in solch einer Ausnahmesituation denkt man nur an sich allein, es gilt das Gesetz des Stärkeren.
Der Schauspieler Ray Milland drehte das Sciencefiction B-Picture "Panik im Jahre Null" im Jahr 1962, also inmitten der Zeit des kalten Krieges.
Zu dieser Zeit drohte die Situation in der Kuba-Krise zu eskalieren. Unter diesem aktuellen Aspekt war der Film seinerzeit hochaktuell und traf mit seiner Darstellung eines nuklearen Holocausts den Nerv der Zeit.
Milland ist allerdings vor allem daran interessiert ein paar Menschen in dieser Ausnahmesituation zu zeigen - der friedliebende Familienvater verhält sich sehr schnell rücksichtslos - greift zu drastischen Mitteln, um sich und seine Familie zu schützen. 
Die weitestgehend unbekannte, aber doch recht spannende Genrearbeit ist darüberhinaus eine interessante und glaubhaft wirkende Verhaltensstudie über eine Familie, die einen Atomkrieg überleben will. Die Story setzt vor allem auf die sozialen Komponenten und wirkt nicht politisch. Der Gegner wird nie genannt, im Radio wird nur von weltweiten Angriffen und Gegenangriffen geredet. Was jedoch logisch erscheint, denn der größte Feind des Menschen ist der Mensch selbst.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.