Donnerstag, 13. Dezember 2012

Ich beichte

 

Regie: Alfred Hitchcock

Beichtgeheimnis und Gerechtigkeit...

Quebec, Kanada: In diesem katholisch geprägten Umfeld hat der deutsche Emmigrant Otto Keller (O.E. Hasse) und dessen Frau Alma (Dolly Haas) dank des jungen Paters Michael Logan (Montgomery Clift) eine Anstellung in einer katholischen Kirche gefunden.
Keller arbeitet als Mesner, kann mit seinem Verdienst seiner geliebten Frau allerdings nicht das luxuriöse Leben bieten, dass sie nach seiner Meinung verdient hat.
Eines Abends betritt er aufgeregt die Kirche und bittet Logan, dass dieser ihm die Beichte abnehmen soll. Im Beichtstuhl gesteht er dem jungen Priester, dass er soeben den Rechtsanwalt Vilette (Ovila Legare) getötet habe, weil dieser ihn beim Einbruch erwischt hat.
Logan rät dem Mann sich bei der Polizei zu stellen, doch die Angst vor der zu erwartenden Todesstrafe bewirkt, dass Keller diesen Vorschlag nicht sonderlich gut findet.
Mit dem Tod von Vilette ist auch die verheiratete Ruth Grandford (Anne Baxter) entlastet und frei, denn sie wurde wegen ihrer Vergangenheit mit Logan, als dieser noch kein Geistlicher war, von Vilette erpresst.
Ruth liebt Michael immer noch, das gibt Spannungen mit ihrem Mann Pierre (Roger Dann). Der erfahrene Inspektor Larrue (Karl Malden) nimmt die Ermittlungen auf und er beoachtet vor dem Haus Vilettes nicht nur die große Menschenmenge, die sich dort angesammelt hat, sondern auch Priester Logan im Gespräch mit Ruth, beide scheinen eine Verbindung zueinander und auch zu dem Ermordeten zu haben. Sehr bald steht Logan sogar selbst im Verdacht der Mörder, denn zwei Schulmädchen haben in der Tatnacht einen Priester aus dem Haus des Anwalts eilen sehen. Logan selbst könnte Aufklärung bringen, doch das Beichtgeheimnis zwingt ihn zum fatalen Schweigen...

"Ich beichte" ist einer der weniger bekannten Filmen Hitchcocks, das in Kanada spielende Priesterdrama enstand zwischen "Der Fremde im Zug" und "Bei Anruf Mord".
"Ich beichte" zeichnet sich durch eine sehr düstere Machart aus, der Film verliert etwas an Dynamik, weil es sich in Zeiten des Hays Codes nicht um ein bestehendes Liebesverhältnis zwischen einem Pfarrer und einer Frau handelt, sondern die Liason schön brav und korrekt vor der Priesterweihe und vor der Hochzeit der Frau mit einem anderen abspielte. Dies nimmt dem Film wie gesagt sehr viel Brisanz weg und er wirkt vor allem heute eher etwas sonderbar.
Ansonsten liefert aber Hitch wie immer große Spannung und Montgomery Clift als verzweifelter, schöner Priester hat eine gute Rolle erwischt. Beängstigend kommt auch der Bösewicht O.E. Hasse rüber, der sehr glaubwürdig seine Verzweiflung spielt.
Und Karl Malden spielt sowieso immer gut.
Das Dilemma des Priesters ist sehr straff und spannend inszeniert bis zum dramatischen Finale nach dem Gerichtsurteil


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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