Dienstag, 20. Februar 2018

Tokio-Story

























Regie: Samuel Fuller

Haus aus Bambus...

"Tokio Story" aus dem Jahr 1955 (Originaltitel: House of Bamboo) wird nicht zu den besten Samuel Fuller Filme gezählt und wurde auch nie ein großer Klassiker des Film Noir wie "Polizei greift ein", der zwei Jahre vorher entstand. Aber der Thriller, der in Japan nach dem 2. Weltkrieg spielt, hat auf alle Fälle einige Vorzüge. Vor allem ist er großartig bebildert (Farbkamera: Joseph McDonald) und wartet am Ende mit einer Topszene auf, die auf dem Dach eines Hochhauses spielt, wo gerade ein Volksfest stattfindet. Dort kommt es zum Finale zwischen Gangster und seinem Kontrahenten, der von der Militärpolizei als Spitzel eingesetzt wurde.
Der Film beginnt mit einem Überfall auf einen Militärzug, der von amerikanischen Soldaten und japanischer Polizei gewacht wird und von Kyoto und Tokio fährt. Dieser Angriff wird mit großer Präzision ausgeführt und die Gangster agieren total brutal. Sie schrecken auch vor Mord nicht zurück und lassen ein Todesopfer zurück. Die Ladung mit Waffen und Munition wird gestohlen. Mit der Aufklärung des Falles wird daher nicht nur die japanische Polizei unter der Leitung von Inspektor Kitz (Sessue Hayakawa) betraut, sondern durch das Todesopfer, ist es auch ein Fall Captain Hanson (Brad Dexter). Zuerst verlaufen die Ermittlungen sehr schleppend, doch als ein Gangster namens Webber (Biff Elliot) in einem Krankenhaus im Sterben liegt, kommt auch eine erste echte Spur. Es ist wahrscheinlich, dass der Sterbende mit dem Raub auf den Zug zu tun hat. Doch es ist nichts aus ihm raus zu bekommen. Kurz bevor er stirbt, gibt er aber an, dass er mit einer Japanerin namens Mariko (Shirley Yamaguchi) heimlich verheiratet ist. Diese ist aber untergetaucht. Hat sie Angst vor den Kumpanen ihres Mannes ? Sie wird auch von dem zwielichtigen Eddie Kenner (Robert Stack) gesucht.
Zuerst ist die Frau äusserst verängstigt - doch sie fasst Vertrauen zu dem Fremden. Der macht sich in Tokio auf die Suche, um im Dschungel dieser Metropole mit der Gangsterbande in Kontakt zu kommen. Dies gelingt ihm durch ein paar Schutzgelderpressung - dies hat Gangsterboss Sandy Dawson (Robert Ryan) überhaupt nicht gern, wenn jemand in seinem Territorium arbeitet. Zuerst kriegt Eddie mächtig was in die Fresse, doch Dawson könnte sich den Mann in seiner Gruppe gut vorstellen. Das führt zu Revierstreitigkeiten, denn Dawsons zweiter Mann Griff (Cameron Mitchell) agiert sofort sehr eifersüchtig...




"House of Bamboo" kann man als Remake des Noir "Straße ohne Namen" ansehen. Die Geschichten der beiden Filme ähneln sich extrem. Kein Wunder, denn Harry Kleiner schrieb in beiden Fällen das Drehbuch. Das 1947 entstandene Original wurde tatsächlich von FBI-Direktor J. Edgar Hoover finanziell gesponsert. Daher wirkte der Film auch ein bisschen wie ein Werbefilm für das FBI. Der Undercover Agent wird darin heroisch dargestellt - hier in Fullers Film wurde das zum Glück verbessert und es ist auch nicht sofort für den Zuschauer klar, auf welcher Seite Eddie steht. Ist er ein Gangster oder hat er doch eine geheime Mission. Robert Stack wurde seinerzeit kritisiert, weil man meinte, er könne Robert Ryan - seinem Gegenspieler - schauspielerisch nicht annähernd das Wasser reichen. Ich finde man tut ihm etwas unrecht. Denn die Unterschiedlichkeit der beiden Männer ist dadurch interessant. Stack als Eddie ist nicht ganz so gerissen wie der Gangsterboss Sandy Dawson, der sich eisern an seine brutalen Regeln hält. Bleibt beim Überfall einer der Kumpane verletzt, dann gibt man ihm den Rest. So plaudert der schon gar nichts aus. Obwohl er von seinen Leuten gewarnt wird Eddie nicht ganz so stark zu vertrauen, sucht der Mann aber dennoch das Risiko. Natürlich eine Paraderolle für Robert Ryan.





Bewertung: 8 von 10 Punkten.

Samstag, 17. Februar 2018

Duell in Diablo

























Regie: Ralph Nelson

Apachen greifen an...

In Punkto Spannung und Unterhaltungswert kann man Ralph Nelsons Western "Duell in Diablo" kaum stark kritisieren. Nelson inszenierte seinen Film aus dem Jahr 1965 sehr straff und thematisiert ähnlich wie in seinem später entstandenen "Das Wiegenlied vom Totschlag" die Feindschaft zwischen Rot und Weiß. Während "Das Wiegenlied vom Totschlag" auch aufgrund seines Prädikats "Brutalster Western aller Zeiten" in die Filmgeschichte einging, gelang dies dem "Duell in Diablo" aber nicht. Die Gründe sind schnell offen gelegt: Eine gewisse Unlogik durchzieht den Film. So wird zwar der Rassismus und der Haß gegen die Indianer total stark betont, bei der Figur des schwarzen Ex-Sergeant Toller, gespielt von Sidney Poitier, bleibt die Rassismus-Thematik völlig im Hintergrund. Es genügt, dass er ein guter Soldat war, hier hätten die Drehbuchautoren Marvin H. Albert und Michael M. Grilikhes etwas mehr an Hintergrundstory einpflegen können. Zumal die Sklavenfrage ja zu einem fünfjährigen Bürgerkrieg zwischen Nord und Süd führte. Der zweite Schwachpunkt kommt dann am Ende, wenn der Fährtenleser Jess Remsberg endlich den wahren Mörder seiner indianischen Frau ausfindig macht. Hier hatte ich das Gefühl, dass dies dann doch zuviel des Guten an Plot war.
Ansonsten ist "Duell in Diablo" ein gut bebildeter Indianerwestern (Kamera: Charles F. Wheeler, bekannt für "Tora Tora Tora" oder "Silent Running"), der eine ganze Menge interessanter Charaktere bietet. Zum einen den Scout Jess Remsberg (James Garner), dessen Frau - eine Indianerin - von einem unbekannten Täter skalpiert und ermordet wurde. Sein Freund Lieutenant McAllister (Bill Travers) ist befördert worden und sehr ehrgeizig und hofft,  Jess Remsberg als Späher für eine Armee-Kavallerie-Einheit von 25 jungen und unerfahrenen Soldaten gewinnen zu können. Der stimmt zu, weil die Reise durchs Indianergebiet ins Fort Concho führt - dort soll der dortige Sheriff wissen, wer der Mörder der Indianerin ist. Zumindest war dieser im Besitz des Skalps.
Kurz zuvor gelang es Remsberg die verheiratete Ellen Grange (Bibi Andersson) zu retten, die in der Wüste von den Apachen verfolgt wurde. Erst später erfährt er, dass die hübsche Frau freiwillig bei den Indianern war und vom Sohn des Häuptling Chata (John Hoyt) ein Kind hat. Er bringt vorerst die Frau zurück zu ihrem Ehemann Willard Grange (Dennis Weaver), der nicht gerade erfreut ist, dass man ihm seine untreue Gattin wieder bringt. Und dieser Grange ist auch einer der Zivilisten, die ebenfalls mit der Kavallerie nach Fort Concho reiten. Seine Frau ist bereits wieder zu ihren Indianerfreunden zurückgekehrt. Da der Sohn des Häuptling von den Weißen getötet wurde, soll sie nach dem Willen des Häuptlings auch sterben. Als Remsberg erfährt, dass Ellen Grange wieder weggelaufen ist, versucht er sie ein zweites Mal aus den Händen des Indianerstammes zu befreien..



Am Ende fügt sich alles irgendwie zusammen und den Höhepunkt - Kampf mit dem Indianerstamm - hat Nelson sehr solide inszeniert. Durch seine populäre Rolle in der Westernserie "Maverick" war James Garner natürlich eine gute Wahl für den Kundschafter mit Rachegedanken. Sidney Poitier spielt hier ein bisschen den arroganten Pferdehändler, der aber als Ex-Kavallerist weiß, wann die Pflicht ruft. Es ist dem guten Schauspieler zu verdanken, dass seine etwas oberflächlich angelegte Rolle trotzdem noch funktioniert. Für die Schwedin Bibi Andersson war es der erste Hollywoodfilm - ihre Ellen Grange ist - typisch für diese Zeit Mitte 60s - eine bereits emanzipierte Frau, die weiß was sie will - aber natürlich in ihrer Umgebung des Wilden Westens noch scheitern muss. In "Wiegenlied vom Totschlag" präsentierte Ralph Nelson eine noch stärkere Frauenrolle - auch Kathy Maribel Cresta Lee war die Frau eines Indianers und bescherte Candice Bergen die besten Rolle in ihrer Karriere.



Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

Sonntag, 11. Februar 2018

Dem Satan singt man keine Lieder

























Regie: Joseph Losey

Der Herumtreiber...

Im Jahr 1951 fiel auch Joseph Loseys Name bei den Verhören von Sympathisanten der Kommunisten Partei vor dem Komitee für unamerkanische Umtriebe. Er verließ die USA für einige Zeit, kehrte zurück und verließ 1953 die USA entgültig - in Europa entstanden auch seine Klassiker wie "Das Mädchen und der Mörder",  "Monsieur Klein", "Accident", "Der Diener" oder "Der Mittler"
Leider ist sein in der USA realisierter Film Noir "Dem Satan singt man keine Lieder" (Originaltitel: The Prowler) nicht besonders bekannt - er entstand kurz nach seinem ersten Filmerfolg "Der Junge mit den grünen Haaren" und auch dieser Film war schon gekennzeichnet von der Hexenjagd in dieser Zeit. Drehbuchautor Dalton Trumbo war bereits auf der Schwarzen Liste, so wurde offiziell Daltons Freund Hugo Butler als Drehbuchautor genannt.
Der Film erinnert an einige früher enstandene Klassiker des Genres wie Billy Wilders unverwüstliche "Frau ohne Gewissen" oder "Im Netz der Leidenschaft" von Tay Garnett, unterscheidet sich aber in einem ganz wichtigen Punkt von seinen filmischen Vorbildern. Denn in "Dem Satan singt man keine Lieder" ist es keine Femme Fatale, die zum Gattenmord anstiftet - der Mordplan und dessen Ausführung wird vom "Prowler" (Herumtreiber) übernommen. Dabei ist dieser Webb Garwood (Van Heflin) ein Polizist und sein Kollege Bud Crocker (John Maxwell hält große Stücke auf ihn. Dessen Frau Grace (Katherine Warren) bemerkt aber schon lange, dass Webb nicht besonders glücklich in seinem Job ist. Sie erkennt seine große Unzufriedenheit. Eines Nachts wird die Polizei von Los Angeles in eine Villa gerufen. Dort lebt die hübsche Susan Gilvray (Evelyn Keyes) mit ihrem Mann, einem bekannten Radiomoderator (Sherry Hall), der Nachts auf Sendung ist. Während sie im Bad war, entdeckte die Frau plötzlich einen Herumtreiber am Fenster. Der flüchtet zwar sofort als er merkt, dass die Frau ihn am Fenster sah. Doch der Schreck und die Angst sitzt so tief, dass die Frau die Polizei verständigt. So lernen sich Webb und Susan kennen. Er kehrt sogar einige Stunden nach Dienstschluß nochmals zurück und sagt der Frau, dass dies so üblich ist. Webb ist sofort in die verheiratete Frau verschossen und er bemerkt auch ihre Sehnsucht - ihren Mann hört sie am Abend nur durch die Radiosendung. Wenn er dann sehr spät "Gute Nacht und bis gleich Susan" sagt, dann weiß sie, dass er nun bald zurückkehrt. Susan versucht zunächst Webb einen Korb zu geben, doch schließlich wird sie schwach und es beginnt die Zeit eines heimlichen Ehebruchs. Während eines Rendezvous in Susans Villa erfährt er auch von einer Versicherungspolice, die der ältere Mann für seine Frau - sollte er sterben - abgeschlossen hat. Damit nimmt ein perfider Mordplan immer mehr Gestalt an...




Und diesen Plan inszeniert Joseph Losey extrem virtuos und so genial, dass man diese unbekannte Genreperle zu den ganz großen Meisterwerken in seiner Gattung zählen kann. Oscargewinner Van Heflin (Der Tote lebt) zeigt hier die beste Leistung seiner langen Karriere. Dabei zeigt sich eindrücklich, dass das Lügengeflecht, dass die Hauptfigur aufgebaut hat, immer mehr in der Realität zusammenfällt und er immer weiter nach Lösungen suchen muss, um  den Hals aus der Schlinge zu ziehen. Dem Zuschauer wird ein interessanter Verlierertyp präsentiert, der eine aktive Karriere als Baseballspieler vor sich hatte und nun als durchschnittlicher Streifenpolizist ein unglückliches Leben lebt. Neben einer ganz abgründigen Noir Geschichte, wird der Zuschauer mit einem neidischen und gierigen Helden konfrontiert, der nur für seinen Vorteil lebt und auch mordet. Erst 2010 wurde der vergessene Film endlich restauriert und nun kann man dieses immer noch unbekannte Meisterwerk in seiner ganzen Genialtät bewundern. 




 Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.

Mord - Sir John greift ein

























Regie: Alfred Hitchcock

Halbblut...

1930 inszenierte der große Alfred Hitchcock den Film "Mord - Sir John greift ein", es war der dritte Tonfilm des Briten. Dabei wurde das Bühnenstück "Enter Sir John" von Hitchcocks Frau Alma Reville adaptiert und in den Londoner Elstree Studios in Szene gesetzt - dabei fehlt das typisch britische seiner Frühwerke nicht, aber noch markanter ist darin der deutsche Expressionismus im Setting zu finden, ersichtlich an den Schatten der Menschen und an den bedrückenden Innenräumen - egal, ob es sich dabei um das große Mietshaus handelt, in dem ein Mord geschieht oder im Court Room und anschließend im Nebenraum, wo die Geschworenen darüber beraten, ob die junge Schauspielerin Diana Baring (Norah Baring) tatsächlich die Mörderin ihrer Kollegin Edna Druce ist. Wenn ja, dann droht ihr nach den Gesetzen die Todesstrafe. Hitchcocks "Murder" ist ein bedrückender Film, der mit einem Schrei nachts um Zwei in den Straßen Londons passiert. Dabei werden die vielen Hausbesucher nach und nach wach, sie sehen auch schon einen Polizisten, der am Haus ist. Später noch einen weiteren Schutzmann. Im Erdgeschoß - in der Wohnung von Diana Baring - ist der Mord passiert. Aber die junge apathische Frau neben der Leiche und einem Schürhaken voller Blut kann sich an gar nichts mehr erinnern. Eine Flasche Whisky wurde ausgetrunken, aber die offensichtliche Täterin ist nicht alkoholisiert - sie kann sich nur an nichts mehr erinnern. Es wird aber sehr schnell klar, dass die beiden Frauen Konkurrentinnen waren. Da niemand sonst in der Wohnung gewesen ist, ist Diana die Einzige, die als Täterin in Frage kommen. Sir John (Herbert Marshall), ein Mann des Theaters, ist einer der 10 Geschworenen, die über die Schuldfrage beraten. Bei einer ersten Umfrage sind 7 für "Schuldig" und 3 für "Nicht schuldig" - darunter Sir John. Die beiden anderen können sehr schnell vom Mehrheitsgedanken überzeugt werden, schließlich gibt auch Sir John nach. Obwohl er drängende Fragen stellen würde und überzeugt ist, dass Diana Baring unschuldig ist. Sonst hätte sie sich doch ganz anders mit Lügen verteidigt - aber sie schweigt, weil sie einfach nichts weiß und selbst überrascht war als sie neben der Leiche wieder ihren "Filmriss" beendete. Sie wird zum Tode verurteilt...aber Sir John bleibt weiterhin in diesem Fall tätig. Während also die Verurteilte auf den Galgen wartet, untersucht Sir John den Mord mit Hilfe des Bühnenmanagers Ted Markham (Edward Chapman) und seiner Frau Doucie (Phyllis Konstam) die Ereignisse noch einmal. Schließlich findet er heraus, dass der Schauspieler und Damenimitator Handel Fane (Esme Percy) ebenfalls ein Motiv haben könnte. Der hat kurz nach dem Mord das Theaterensemble verlassen und arbeitet nun wieder als Artist in der Manege...



Man braucht nicht viel Phantasie, um zu erahnen, was hinter seinem Motiv "Halbblut, Mischling" steckt. Natürlich seine verheimlichte Homosexualität, die er geheim hält. Diese Thematik hat Hitchcock später auch in seinen US-Klassikern wieder hervorgeholt. Bruno Anthony war der Fremde im Zug, der sich Guy Haines vorstellt. In "Rope" versuchen sich die Studenten Rupert und Brandon am perfekten Mord an ihrem Mitstudenten. Auch Norman Bates trägt vielleicht versteckte schwule Züge in sich. Wahrscheinlich war Hitch sehr stark von diesem Thema der unterdrückten Sexualität fasziniert. Diesem Gay Murder gibt Hitch am Ende auch die beste Szene seines sehr guten frühen Meisterwerks. Mit überlegenem Blick, würdevoll, exzentrisch - aber auch bleich wie der bevorstehende Tod - die Zuschauer in der Manege werden Zeuge seines Suizids. Er erhängt sich in der Zirkuskuppel. Bis dahin gibts ne Menge typischer Hitchcockszenen und auch viele Exzentriker in der Handlung.




Bewertung: 9 von 10 Punkten.

Man nannte ihn Kelly
















Regie: Gordon Douglas

Die Geschichte vom Yellowstone Kelly...

"Man nannte ihn Kelly" (Original: Yellowstone Kelly) wurde 1959 von Hollywood-Routinier Gordon Douglas inszeniert. Dabei kann man diesen Film in die Reihe schöner Indianerwestern einordnen, zu denen Klassiker wie "Der gebrochene Pfeil", "Der letzte Wagen" (beide von Delmer Daves), "Zwischen zwei Feuern" (Andre de Toth) oder "Die weiße Feder" (Robert D. Webb) gehört.
Die Geschichte erzählt vom Leben des Yellowstone Luther Kelly - er hat tatsächlich gelebt und gilt als einer der größten Jäger, Trapper und Indian-Scout des wilden Westens. Ein Mann, der ein Einzelgänger war und jahrelang Depeschen etwa 50 Meilen den Missouri hinunter von Fort zu Fort transportierte. Natürlich durchs wilde Indianerland. Er hat es gelernt in der feindlichen Umgebung zu überleben. In Fort Bufort verkauft Yellowstone Kelly (Clint Walker) seine Häute und wird von den recht arroganten Major Towns (Rhodes Reason) gebeten, für seine Eskorte den Führer durch das Indianerland zu werden. Doch Kelly lehnt ab, er will nicht im Krieg mit den Sioux leben und weiterhin im Indianergebiet ruhig jagen können. Während des Aufenthalts lernt er den jungen Anse Harper (Edd Byrnes) kennen, für den Kelly so etwas wie ein großes Vorbild ist. Er würde sehr gerne das wilde Land kennenlernen, Trapper werden und fragt Kelly, ob er sich ihm anschließen darf. Zuerst wird dies abgelehnt, doch als der junge Typ Kelly bei einer Schlägerei mit ein paar aggressiven Soldaten zur Seite steht, nimmt der versierrte Waldläufer den Teenager mit. Anse wird aber bald merken, wie gefährlich diese Wildnis ist. Die beiden Männer werden von dem stolzen Sioux Krieger Sayapi (Ray Danton) gefangen genommen und ins Indianerlager gebracht. Der Häuptling Chief Gall (John Russell) erinnert sich, dass Kelly ihm vor vielen Jahren das Leben gerettet hat als er schwer verwundet war. Nun soll Kelly auch das Leben von Galls Gefangener Wahleeah (Andra Martin) retten. Die hübsche Frau gehört zum Stamm der Arapaho und sowohl der Häuptling als auch Sayapi erheben Besitzansprüche an die schwerverletzt Gefangene. Tatsächlich gelingt es Kelly die Frau zu retten und für Kelly und Anse bedeutet dies Freiheit statt Marterpfahl. Ein paar Tage später taucht eine sehr erschöpfte Wahleeah in der Blockhütte der beiden Männer auf, sie ist auf der Flucht vor den Sioux und will, dass Kelly ihr hilft zu ihrem Stamm zu kommen. Die Flucht hat die Frau auch stark mitgenommen, sie muss das Bett hüten. Dies akzeptieren auch die Sioux, die wenig später auch schon auftauchen. Galls Entscheidung ist, dass die Frau soll bis zur Genesung in der Blockhütte bleiben und sich dann freiwillig entscheiden wer ihr Mann werden soll. Doch solange kann der aggressive Sayapi nicht warten..




Hier gelang dem Regisseur Gordon Douglas ein erstklassiger B-Western, der überaus schön von Carl Guthrie fotografiert wurde. Die Figuren sind auch gut gestaltet. Clint Walker drehte mit Douglas bereits "Im Höllentempo von Fort Dobbs" und ist mit seiner athletischen Figur eine Idealbesetzung für den Helden, der nicht viel Wort macht. Der damals sehr populäre Edward Byrnes kam vom Fernsehen und war dank der Serie "77 Sunset Strip" ein Publikumsliebling geworden. Zweifelsohne ist das Teenageridol eher der sanfte und sensible Boy, der mit seiner Weltsicht erst nach und nach den Einzelgänger Kelly überzeugen kann der Indianerin zu helfen. Dass Kelly auch nur ein Mann ist mit Gefühlen wird sich im Laufe der Handlung auch noch herausstellen - und gemäss nach dem Motto "Ein schöner Rücken tut extrem entzücken" verliebt er sich in die Frau. Der Junge schwärmt natürlich schon ein bisschen vorher. So sind insgesamt vier Männer involviert und an der Frau interessiert. Durch die ruhige und trockene Inszenierung wird der Film nie rührselig und bleibt bis zum Schluß packend. Das Drehbuch schrieb Burt Kennedy, der sich mit seinem Script zu Budd Boettchers "Der Siebente ist Dran" einen großen namen im Genre machen konnte. Nach "Man nannte ihn Kelly" schrieb er keine Drehbücher mehr, sondern wurde selbst Regisseur bekannter Westernfilme wie "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe", "Die Gewaltigen", "Die Höllenhunde" oder "Die letzten vom Red River".





Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.