Dienstag, 27. Februar 2024

Die Wacht am Rhein


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie:  Herman Shumlin

Der gute Deutsche...

Basierend auf Lilian Hellmans Stück "Die Wacht am Rhein" schrieb ihr Lebensgefährte Dashiell Hammett das Drehbuch zur Verfilmung im Jahr 1943. Regie führte Herman Shumlin, der lediglich in zwei Filmen Regie führte. Die zweite Arbeit für Hollywood hieß "Jagd im Nebel". Ansonsten inszenierte der Theatermann insgesamt 45 Broadway Produktionen, die erfolgreichsten Theaterstücke waren "Die kleinen Füchse", "Menschen im Hotel" und "Wer den Wind sät", die alle auch verfilmt wurden. Lillian Hellman offenbarte 1968 in einem Interview, dass sie dem Helden des Stücks – Kurt Müller – in Spanien begegnet sei, obwohl natürlich vor der Niederschrift im August 1939 die Figur Veränderungen erfahren habe. Die Verfilmung war gewissermaßen jenem Otto Katz, über den es im Vorspann heißt, er habe zu den Leuten gehört, die von Anfang an gegen diese große Tragödie kämpften.
1940 überqueren der deutsche Ingenieur Kurt Müller (Paul Lukas), seine amerikanische Frau Sara (Bette Davis) und ihre Kinder Joshua (David Buka), Babette (Janis Wilson) und Bodo (Eric Roberts) die mexikanische Grenze in die Vereinigten Staaten, um Saras Bruder David Farrelly (Donald Woods) und ihre Mutter Fanny (Lucie Watson) in Washington, D.C. zu besuchen. 17 Jahren lebte in Europa, wo Kurt auf den Aufstieg des Nationalsozialismus mit antifaschistischen Aktivitäten reagierte. Sara erzählt ihrer Familie, dass sie auf amerikanischem Boden einen friedlichen Zufluchtsort suchen, doch ihre Suche wird durch die Anwesenheit des Hausgastes Teck de Brancovis (George Coulouris) bedroht - ein opportunistischer rumänischer Graf, der sich mit der deutschen Botschaft verschworen hat. Teck, verheiratet mit der jüngeren Marthe (Geraldine Fitzgerald), versucht sie zu zwingen, mehr über die Müllers zu erfahren. Sie und David fühlen sich zueinander hingezogen und sie findet die Politik ihres Mannes schrecklich. Teck durchsucht das Zimmer der Mullers und entdeckt eine Waffe und Geld, mit dem Untergrundoperationen in Deutschland finanziert werden sollen. Kurz darauf erfahren die Müllers, dass der Widerstandskämpfer Max Freidank verhaftet wurde. Da Max Kurt einst vor der Gestapo gerettet hat, plant Kurt, nach Deutschland zurückzukehren, um ihm und den mit ihm Verhafteten zu helfen. Teck ist sich bewusst, dass Kurt in großer Gefahr schwebt, wenn die Nazis herausfinden, dass er nach Deutschland zurückkehrt, und verlangt 10.000 Dollar um zu schweigen. Nach langem Feilschen tötet Kurt ihn, da er zu dem Schluss gekommen ist, dass man Teck nicht trauen kann....





"Watch on the Rhine" ist ein dialoglastiger und auch spröder Film, der allerdings durch die Handlungsweisen der Protagonisten bis zum Schluß - und auch darüberhinaus - interessant bleibt. Die Frage ist auch, ob ein politisch motivierter Mord des "Good German" gerechtfertigt ist bzw. darf man bis zum Äussersten gehen, wenn das eigene Leben, die Freunde und auch die gerechte Sache in Gefahr sind. Paul Lukas spielt diese Figur so eindringlich, dass er für seine Leistung den Oscar als bester Schauspieler 1944 erhielt - und damit auch den haushohen Favoriten Humphrey Bogart in seiner Rolle als Rick in "Casablanca" schlug. Desweiteren gabs Nominerungen in der Kategorie Bester Film, Lucile Watson als beste Nebendarstellerin und Dashiell Hammett fürs Drehbuch.
Da ein Großteil der Handlung auf einen Raum im amerikanischen Haus beschränkt ist, hängt die Entwicklung weitgehend vom Dialog ab – was in Filmen gefährlich ist. Aber die Prosa ist so klar, die Charaktere so sicher konzipiert und Mr. Shumlin hat in seinem ersten Kinofilm so viel Spannung inszeniert, dass Bewegung nicht unbedingt erforderlich ist. Die Charaktere treiben sich selbst voran.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Carmen Jones


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Otto Preminger

Zerstörerische Liebe...

Otto Preminger verlegte George Bizets große Oper "Carmen" in den Süden der USA zur Zeit des 2. Weltkrieges und besetzte sämtliche Rollen ausschließlich mit farbigen Darstellern. Statt der Romantik der berühmten Oper bietet die schwüle Südstaatenkulisse den Hintergrund für ein erotisches Drama, das wegen der Darsteller Dorothy Dandridge und Harry Belafonte als Klassiker des Genres gilt. Dorothy Dandridge erhielt für ihre Rolle als "Carmen Jones" eine Oscarnominierung. Damals eine Seltenheit, dass farbige Darsteller bei den Nominierungen überhaupt berücksichtigt wurden. Nur der Darstellerin Hattie McDaniel gelang es bei der Oscarwahl 1940 mit ihrer Rolle als "Mammy" in "Vom Winde verweht" sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Während der Verleihung saß sie von den anderen Nominierten getrennt mit ihrem afro-amerikanischen Begleiter an einem eigenen Tisch. Erst Jahrzehnte später gab es mit Sidney Poitier für "Lilien auf dem Felde" einen zweiten Sieg für einen Afroamerikaner. Dorothy Dandridge konnte sich aber in der Oscarnacht nicht durchsetzen, es gewann Grace Kelly für "Ein Mädchen vom Lande", obwohl sie für den besseren Film "Fenster zum Hof" nicht nominiert wurde.  Der Film "Carmen Jones" basiert auf der gleichnamigen Broadwayaufführung, für diese Vorstellung hatte Oscar Hammerstein englische Texte zur Musik von Bizet geschrieben. Die Sopranistin Marilyn Horne gab Dorothy Dandridge ihre Singstimme. LeVern Hutcherson sang die Parts für Harry Belafone. Das Wagnis, dass Otto Preminger mit diesem Film einging, kann man als revolutionär bezeichnen, es war einer der ersten Mainstream Filme mit durchgehend schwarzen Darstelellern. Die Geschichte spielt während des Zweiten Weltkriegs und konzentriert sich auf die flatterhafte Carmen Jones (Dorothy Dandridge), die in einer Fallschirmfabrik in North Carolina arbeitet. Als sie verhaftet wird, weil sie sich mit einer Kollegin gestritten hat,  beauftragt der Anführer der Armeewache den gutaussehenden Corporal Joe (Harry Belafonte), sie den über 50 Meilen entfernten Zivilbehörden zu übergeben. Ein Auftrag sehr zum Entsetzen von Joes Verlobter Cindy Lou (Olga James), die zugestimmt hatte, ihn während seines Urlaubs zu heiraten, bevor er sich für die Flugschule und eine eventuelle Offizierskommission meldet. Daraus wird jetzt aber nichts.  Unterwegs möchte Joe seine mit ihm ständig flirtende Gefangene so schnell wie möglich ausliefern, um zu Cindy Lou zurückzukehren. Um Zeit zu sparen, beschließt er, mit seinem Jeep über eine Straße zu fahren, die als ungeeignet für Kraftfahrzeuge gilt und auf halber Strecke zu der Stadt liegt, in die er Carmen bringen soll. Der Wagen bleibt im Wasser stecken, weil der kleine Steg das Gewicht nicht aushält.  Carmen schlägt vor für eine Mahlzeit und ein wenig Romantik anzuhalten, und seine Weigerungen verstärken ihre Entschlossenheit, ihn zu verführen. Notgedrungen verbringen sie die Nacht im Haus ihrer Großmutter, die in der Nähe wohnt und am nächsten Tag soll ihre Reise ins Gefängnis mit dem Zug fortgesetzt werden, In dieser Nacht erliegt Joe Carmens Annäherungsversuchen. Als er am nächsten Morgen aufwacht, findet er eine Notiz vor, in der sie schreibt, dass sie zwar ihn liebt wie sie noch nie einen Mann liebte, die Zeit im Gefängnis aber nicht ertragen kann. Deshalb hat sie die Flucht gewählt und Joe wird degradiert und ins Gefängnis gesperrt, weil er seinem Gefangenen fahrlässig die Flucht ermöglicht hat. Carmen hat in der Zwischenzeit Arbeit in einem Nachtclub in Louisiana gefunden und wartet auf seine Freilassung, denn sie hat sich tatsächlich auch in Joe verknallt. Eines Nachts kommt der Champion-Preisboxer Husky Miller (Joe Adams) mit einem Gefolge herein und stellt sich Carmen vor, die kein Interesse an ihm zeigt. Husky befiehlt seinem Manager, ihr Schmuck, Pelze und eine teure Hotelsuite anzubieten, wenn sie und ihre Freunde Frankie (Pearl Bailey) und Myrt (Diahann Caroll) ihn nach Chicago begleiten, doch sie lehnt das Angebot ab. In diesem Moment kommt Joe und verkündet, dass er sich sofort bei der Flugschule melden muss. Carmen ist ausser sich vor Wut und zu allem Unglück kommt auch noch der Vorgesetze von Joe dazu, der ihn provoziert. Joe schlägt seinen Vorgesetzten, was ihm einige Jahre Gefängnis einbringen könnte. Er flieht mit Carmen nach Chicago...






Doch ein Happyend gibt es in Premingers Film natürlich nicht. Die Liebe droht zu erlöschen, da die Liebenden nach der Flucht in einem billigen Hotel wohnen. Carmen sehnt sich nach dem Leben draußen und wendet sich dem Boxchampion zu, eine Katastrophe ist unvermeidlich. Der Film spielte 9,8 Millionen Dollar weltweit ein - ein Erfolg mit dem die wenigsten gerechnet hatten. Denn Preminger erhielt für die Realisierung des Muscialfilms lauter Absagen der möglichen Produzenten. So finanzierte er den Film selbst. Kameramann Sam Leavitt war für die opulenten Bilder verantwortlich, er wurde 5 Jahre später für seine Leistung für "Flucht in Ketten" oscarprämiert. Für die Titelsequenz wurde erstmalig Saul Bass engagiert, der später für seine Filmvorspanne in den Filmen "Der Mann mit dem goldenen Arm", "Anatomie eines Mordes", "West side Story", "Der unsichtbare Dritte" oder "Vertigo" berühmt wurde.







Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

Eine Braut für sieben Brüder


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Stanley Donen

Die Entführung von heiratsfähigen Frauen...

1998 wurde dem Regisseur Stanley Donen (1924 - 2019) der Ehrenoscar verliehen. In den 50er Jahren drehte er einige kassenträchtige Musicals wie "Singin in the Rain" (laut AFI noch vor West Side Story und Wizard of Oz das beste Musical aller Zeiten), "Vorwiegend heiter", "Ein süßer Fratz" oder "Heut gehn wir bummeln". Auch seine 1954 erschiene Genrearbeit "Eine Braut für sieben Brüder" war ein großer Kinoerfolg, der damals fast 10 Millionen Dollar einspielte und im kino-Jahresranking auf Platz 8 landete.
Die Geschichte spielt 1850 in Oregon und wirkt deshalb im Westernstyle präsentiert, basiert aber auf der antiken römischen Legende vom Raub der Sabinerinnen. Die Songs wirken in der deutschen Fassung eher antiquiert, aber die ungewöhnliche Choreografie wie tänzerisches Holzhacken oder Tanzen beim Bau einer Scheune sind sehr originell und machen heute noch Spass. Tatsächlich sind diese Sequenzen sehr mitreissend.
Im Jahr 1850 kommt der Hinterwäldler Adam Pontipee (Howard Keel) in eine Stadt im Oregon Territory, um nach einer Braut zu suchen. Schließlich lernt er Milly (Jane Powell) kennen und macht ihr einen Heiratsantrag, nachdem er ihre Stärke, ihre fleißige Einstellung und die Qualität ihrer Küche gesehen hat. Er freut sich außerdem darüber, dass Milly darauf besteht, ihre Aufgaben zu erledigen, bevor sie mit ihm geht. Obwohl sie ihn nicht gut kennt, nimmt sie Adams Vorschlag in der Überzeugung an, dass sie sich nur um ihn kümmern wird, denn sie hat sich in ihn total verliebt. Als sie jedoch in seiner Berghütte ankommen, ist sie überrascht, als sie erfährt, dass er sechs Brüder hat – Benjamin (Jeff Richards), Caleb (Matt Mattox), Daniel (Mark Platt), Ephraim (Jacques D´Amboise), Frank (Tommy Rall) und Gideon (Russ Tamblyn) –, die alle ein ungehobeltes Leben mit ihm führen. Als Adam sie durch ihr Haus führt, teilt er ihr mit, dass sie für die Reinigung, Wäsche und das Kochen für alle Herren im Haus verantwortlich sein wird, fordert sie auf, das Abendessen zu machen, und lässt sie allein in der Küche. Nach einem katastrophalen Abendessen beschuldigt die verärgerte Milly Adam, sie dazu manipuliert zu haben, seine Dienerin zu werden, aber er gibt zu, dass er jemanden heiraten wollte, der stark und fleißig ist, um mit ihm zusammenzuarbeiten, da das Leben im Hinterland so schwierig ist. Adam plant, draußen zu schlafen, um nicht das Gesicht seiner Brüder zu verlieren, nachdem Milly sich weigert, mit ihm ein Bett zu teilen. Sie lässt Adam schließlich zurück ins Zimmer, als sie sieht, wie er auf einen Baum klettert, um zu schlafen, und erklärt, dass sie große Hoffnungen in Bezug auf Ehe und Liebe hat. Am nächsten Morgen nutzt Milly ihre Klugheit, ihr Können und ihre Überzeugungskraft, um den Pontipee-Brüdern Sauberkeit und gutes Benehmen beizubringen. Später erfährt sie überrascht, dass Adams Brüder trotz ihrer Attraktivität (sie hat die Männer gezwungen sich die Bärte zu rasieren und zu baden) unverheiratet geblieben sind, weil sie selten Frauen sehen und nie gelernt haben, mit ihnen umzugehen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, ihr Verhalten als "Bergmensch“ zu ändern, erkennen sie, dass sie jemanden zum Heiraten finden können, wenn sie Millys Beispiel folgen. Bei einem geselligen Beisammensein in einer Scheune treffen die Brüder die Stadtfrauen Dorcas (Julie Newmar), Ruth (Ruta Lee), Martha (Norma Doggett) , Liza (Virginia Gibson), Sarah (Betty Carr) und Alice (Nancy Kilgas), die sich alle für einen der Brüder interessieren, obwohl die Frauen bereits Freier haben. Die Freier verspotten und greifen die Pontipees während der Scheunenaufzucht heimlich an. Die Brüder widerstehen dem Drang, auf Millys vorherige Bitte hin zu kämpfen, selbst nachdem die Freier die Brüder mit den Werkzeugen und Brettern zum Scheunenbau geschlagen haben, doch dann greift ein Freier Adam an, was Gideon zum Vergeltungsschlag provoziert. Es kommt zu einer Schlägerei, bei der die körperlich überlegenen Pontipees die Freier überwältigen, die Pontipees jedoch die Stadtbewohner verärgern, indem sie die Scheune ruinieren, indem sie ihre Männer aufziehen und niederschlagen. Dies verringert ihre Chancen, mit den Frauen zusammen zu sein, die sie betreuen. Als der Winter kommt und die Brüder sich nach den Frauen sehnen, in die sie sich verliebt haben, bittet Milly Adam, ihnen zu helfen. Er liest seinen Brüdern "The Sobbin' Women“ und Millys Bibel vor und fordert sie auf, alles zu tun, um ihre Liebe zu bekommen. Mit Adams Hilfe entführen die Brüder die sechs Frauen, bevor sie im Echo Pass eine Lawine auslösen, um die verfolgenden Stadtbewohner aufzuhalten. Die Pontipees stellen jedoch fest, dass sie vergessen haben, einen Pfarrer zu entführen, um ihre Hochzeiten durchzuführen, und werden bis zum Frühjahr auf ihrem Gehöft eingeschneit sein.....






Natürlich ist die starke Frau nicht einverstanden mit der verrückten Idee ihres Mannes.
Der Film wurde in Ansco Color im CinemaScope-Format fotografiert. "Seven Brides for Seven Brothers“ gewann den Oscar für die beste Filmmusik und wurde für vier weitere Auszeichnungen nominiert, für das beste Drehbuch, die beste Kamera, den besten Filmschnitt und in der Hauptkategorie Bester Film. Im Jahr 2006 wurde „Seven Brides for Seven Brothers“ vom American Film Institute zu einem der besten amerikanischen Musicalfilme aller Zeiten gekürt.







Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

Verschwörung im Nachtexpress


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Anthony Mann

Das geplante Attentat..

Die Filmographie des Regisseurs Anthony Mann ist äusserst interessant. Seine Western mit James Stewart "Nackte Gewalt" oder "Meuterei am Schlangenfluß" handeln von einem Mann, der bewusst oder unbewusst, bereits einen Bruch mit der Gesellschaft hinter sich hat und diese äussern sich auch in angestrengten Gewaltakten. In Verbindung von emotionalen und materiellen Anreizen für diese Gewalt, besonders sichtbar in "Nackte Gewalt" in dem Stewart einen Kopfgeldjäger spielt, verweisen diese Western auf die Entwicklung des Spaghetti Western.
Vor diesen berühmen Western war Mann sehr oft im Film Noir Genre tätig und drehte Filme wie "Geheimagent T", "Flucht ohne Ausweg" oder "Schritte in der Nacht". Auch Filme, die nicht in der dunklen Großstadt spielten, hatten die dunkle Optik der schwarzen Serie - so kann man die beiden Historienfilme "Dämon von Paris" und "Verschwörung im Nachtexpress" ebenfalls den Noir Genre noch zuordnen.
Der New Yorker Polizeisergeant John Kennedy (Dick Powell) bewachte einst 48 Stunden lang Abraham Lincoln (Leslie Kimmell), während dieser sich für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bewarb, und war von dem Mann tief beeindruckt. Kennedy hat eine Intrige infiltriert und herausgefunden, dass ein Attentat verübt werden soll, während der gewählte Präsident mit dem Zug über Baltimore nach Washington, D.C. reist. Sein Chef, Superintendent Simon G. Stroud (Tom Powers), tut die Drohung als "Unsinn“ ab, ebenso wie Caleb Jeffers (Adophe Miniou), ein Milizoberst, mit dem Stroud sich trifft. Kennedy tritt sofort zurück und versucht, die Verschwörer auf eigene Faust zu vereiteln. Nachdem er bereits eine Kopie seines Berichts an den Kriegsminister geschickt hat, schickt er ein Telegramm an Lincoln und bittet dringend um ein Treffen in Baltimore. Am 22. Februar 1861 besteigt er den Zug nach Washington, wo ihm Inspektor Reilly (Regis Toomey) sein Zugticket geben soll. Kennedy kann seinen Freund jedoch nicht finden. Ohne Fahrkarte wird er vom Chefschaffner Homer Crowley (Will Geer) zum Aussteigen gezwungen, und es sind keine Fahrkarten mehr zu bekommen. Als der Zug losfährt, sprintet Kennedy hinterher und steigt trotzdem ein. Unter den anderen Passagieren sind Frau Charlotte Alsop (Florence Bates), eine Anti-Sklaverei-Autorin; Lance Beaufort (Marshall Thompson), ein Kadett aus West Point, der zurücktreten und sich der konföderierten Armee anschließen will; seine Schwester Ginny (Paula Raymond) und ihre Sklavin Rahel (Ruby Dee). Nach langem Suchen entdeckt Kennedy schließlich Reillys Leiche auf dem Außenbahnsteig eines Wagens, doch die Leiche rutscht aus dem Zug, als er danach greift. Als er zu seinem Liegeplatz zurückkehrt, trifft er auf einen Betrüger, der sich als er ausgibt und im Besitz seines Tickets ist. Mitreisender Jeffers verbürgt sich für Kennedy und gibt ihm ein Ersatzticket für die Mitbenutzung seines Abteils. Der Betrüger zwingt Kennedy an der nächsten Haltestelle mit vorgehaltener Waffe aus dem Zug und plant, ihn zu töten, als der Zugpfiff ertönt. Kennedy ringt mit ihm. Die Aufregung erregt Jeffers' Aufmerksamkeit und der Colonel erschießt den Verschwörer. Aber noch sind weitere Verschwörer im Zug, die an der geplanten Ermordung des neuen Präsidenten beteiligt sind...





Obwohl "The Tall Target" (deutscher Titel: Verschwörung im Nachtexpress) nur 78 Minuten dauert, hat Anthony Mann ein kleines unbekanntes Meisterwerk in Sachen Spannung geschaffen. Der Film war an der Kasse zwar nicht sehr erfolgreich, aber seine Erzählung des s.g. "Baltimore Plots" ist spannend und atmosphärisch dicht. Kameramann Paul C. Vogel, der 1950 den Oscar für seine Leistung in "Battleground" erhielt, hat auch hier sehr bedrückende Bilder einer angespannten Zugfahrt geschaffen. Dick Powell spielt eine seiner besten Rollen.





Bewertung: 8 von 10 Punkten.