Sonntag, 18. Februar 2024

Anna Karenina


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie:  Clarence Brown

Die Ehebrecherin...

1935 wurde der berühmte Roman "Anna Karenina" von von Leo Tolstoi mit der schwedischen Hollywooddiva Greta Garbo verfilmt. Eine Rolle, die Greta Garbo bereits 1927 unter der Regie von Edmund Goulding spielte. Neben der Duvivier Verfilmung mit Vivien Leigh und der Neuinterpretation durch Joe Wright ist die 1935er Verfilmung sicherlich die bekannteste Verfilmung des Romans. Der Film spielte 2,4 Millionen Dollar ein und war nicht nur für die Hauptdarstellerin ein Triumph, auch Regisseur Clarence Browns Leistung wurde sehr gelobt. Brown schaffte während seiner aktiven Zeit sechs Academy Award Nominierungen (Anna Christie - ebenfalls mit der Garbo, Romanze, Mut zum Glück, ...und das leben geht weiter, Kleines Mädchen - großes Herz, Die Wildnis ruft) und ist bis heute der Regisseur mit den meisten Oscarnominierungen ohne Sieg. Mit nur 95 Minuten Laufzeit ist Browns Film vielleicht zu kurz, denn er lässt viele Nebenhandlungen des vielschichtigen Romans einfach aus. Die Geschichte aber ist tragisch, denn vor dem glitzernden Hintergrund ihrer Epoche bewegen sich die Figuren der Geschichte ihrem unvermeidlichen Untergang entgegen. Brown hat es immerhin verstanden, der Geschichte ihre düstere Tiefe zu belassen. Anna Karenina (Greta Garbo) ist mit dem älteren zaristischen Beamten karenin (Basil Rathbone) verheiratet, der seine Frau eher als edles Statussymbol betrachtet. Viel Liebe kann sie von dem eisigen Würdenträger, der diktatorische Züge hat, nicht erwarten. Einzige Quelle der Zuneigung ist ihr kleiner Sohn Sergej (Freddie Bartholomwew), der seine Mutter abgöttisch liebt. Während sie ihr Haus in Sankt Petersburg verlässt und mit dem Zug nach Moskau zu ihrem Bruder Stiva (Reginald Owen) reist um dessen Ehe mit Dolly (Phoebe Foster) zu retten. Stiva ist seiner Frau gegenüber immer wieder untreu und betrügt sie mit anderen Frauen. Anna gelingt es aber, dass die beiden sich wieder versöhnen. Während der Zugfahrt lernt sie den Reiter Oberst Wronski (Frederic March) kennen, der sich sofort in die verheiratete Frau verliebt. Seine Annäherungsversuche bleiben auch nicht unerwidert und bald beginnen die beiden eine Romanze, die die Moralvorstellungen der adligen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts völlig ausser Acht lässt. Doch dies rächt sich auf dramatische Weise, vor allem für die verheiratete Anna Karenina...





Ich stelle mir Oberst Wronski wesentlich junger vor, Frederic March, damals bereits 38 Jahren erscheint mir fast wie ein Fehlbesetzung. denn er ist nicht viel jünger als Basil Rathbone, der den wesentlich älteren Ehemann der Garbo spielt. Rathbone ist jedoch sehr glaubwürdig in seiner Rolle und gibt den eiskalten, unversöhnlichen Despoten. Am Ende bleibt der tragischen Frauenfigur nur der Freitot und Greta Garbo sündigt, leidet und stirbt wunderschön.





Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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