Montag, 12. Februar 2024

Vom Teufel geritten


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Robert Parrish

Der junge wilde Bruder...

Als Editor erhielt Robert Parrish im Jahr 1948 den Oscar für seinen Filmschnitt in dem Film Noir "Jagd nach Millionen". Parrishs Hollywoodkarriere war äusserst vielseitig. In der Stummfilm-Ära war er als Schauspieler in Murnaus "Sunrise" zu sehen. Ab den 30er Jahren war er in Klassikern wie "Im Westen nichts Neues" oder "Lichter der Großstadt" zu sehen. 1935 war für den Schnitt des Films "Der Verräter" verantwortlich. Es folgten hervorragende Arbeiten für die Filme von John Ford (Früchte des Zorns), George Cukor (Ein Doppelleben) oder Max Ophüls (Gefangen). Seine erste Regiearbeit entstand Anfang der 50er Jahre, wobei seine Erfolge in diesem Metier nicht mit seinen Leistungen als Edition mithalten konnten. Trotzdem gelangen ihm gute Klassiker wie "Flammen über Fernost" oder "Heiße Grenze".
Auch bei dem 1958 gedrehten Cinemascope Western "Vom Teufel geritten" führte er Regie.
Der pensionierte Revolverheld und ehemalige konföderierte Soldat Steve Sinclair (Robert Taylor) lebt als Rancher in einer kleinen westlichen Gemeinde. Er arbeitet mit dem Hauptgrundbesitzer Dennis Deneen (Donald Crisp) zusammen, von dem er die Ranch gemietet hat, um die Stabilität der Gemeinde zu wahren. Sein ruhiges Leben wird durch das Auftauchen seines emotional instabilen jüngeren Bruders Tony (John Cassavetes) und Tonys schöner Freundin Joan (Julie London) gestört. Tony hat auch eine neue, wunderschöne handgefertigte Sechserpistole mit abgefeiltem Abzug mitgebracht. Er geht auf den Hof, um mit seinem anderen wertvollen Besitz seine Schnellziehfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Ein alter Rivale von Steve, der Schütze Larry Venables (Charles McGraw), erscheint ebenfalls vor Ort und sucht nach Steve. Der waffenverrückte Tony fordert Venables auf, auf ihn zurückzugreifen. Als ein widerstrebender, aber kriegerischer Venables abgelenkt wird, tötet Tony ihn. Sein Erfolg steigt ihm zu Kopf und er betrinkt sich und ignoriert auch seine neue Freundin Joan. Steve ist wütend über die Schießerei und erzählt seinem jüngeren Bruder, dass Venable einer der schnelleren Revolverhelden war, die er je kannte, und dass er Glück hatte. Ein neues Problem entsteht mit der Ankunft von Clay Ellison (Royal Dano), einem Bauern, der plant, einen Streifen Land einzuzäunen, den er von seinem verstorbenen Vater geerbt hat. Das Land wird derzeit von Rindern beweidet und ist Teil des offenen Weidelandes. Ellison plant, auf dem Land Weizen anzubauen und Stacheldraht zu errichten, um das Vieh vom Grundstück fernzuhalten. Tony versucht, Ellison zu vertreiben, aber Steve greift ein. Ellison legt Berufung bei Deneen ein, der sich bereit erklärt, Ellisons gesetzliche Rechte auf das Land zu verteidigen. Tony ermordet jedoch Ellison, als dieser versucht, in der Stadt Proviant zu kaufen. Deneen bricht seine Verbindung zu den Sinclairs ab. Steve will die Ranch verlassen, aber Tony versucht, die Ranch zu übernehmen. Steve vertreibt ihn, aber Tony stellt Deneen zur Rede und versucht, ihn zu töten. Beide werden bei der Schießerei verletzt. Deneens Männer stimmen zu, Steve Tony finden zu lassen, wenn er seine Waffen anzieht, die er seit Jahren nicht mehr getragen hat. Tony ist in die Berge geflohen. Als Steve ihn findet, erschießt Tony sich selbst. Steve erzählt der verwundeten Deneen, dass sein Bruder tot ist. Deneen überredet ihn, auf der Ranch zu bleiben. Das letzte Bild zeigt Steve gemeinsam mit Joan, beide reiten in der Prärie...





Trotz einer sehr guten Optik ist der Film bei einer Laufzeit von 74 Minuten ungemein kurz, eigentlich zu kurz. Es wäre gut gewesen, dass man vielleicht noch ein bisschen mehr Tiefgang in die Geschichte eingepflegt hätte. Vor allem die Vergangenheit des ehemaligen Revolverhelden Steve hätte da genügend Möglichkeiten geboten. Die Schauspieler sind gut gewählt. John Cassavettes, der kurz zuvor durch Martin Ritts "Ein Mann besiegt die Angst" bekannt wurde, lieferte erneut eine sehr gute Vorstellung als Hitzkopf. 
 






Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen