Dienstag, 27. Februar 2024

Verschwörung im Nachtexpress


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Anthony Mann

Das geplante Attentat..

Die Filmographie des Regisseurs Anthony Mann ist äusserst interessant. Seine Western mit James Stewart "Nackte Gewalt" oder "Meuterei am Schlangenfluß" handeln von einem Mann, der bewusst oder unbewusst, bereits einen Bruch mit der Gesellschaft hinter sich hat und diese äussern sich auch in angestrengten Gewaltakten. In Verbindung von emotionalen und materiellen Anreizen für diese Gewalt, besonders sichtbar in "Nackte Gewalt" in dem Stewart einen Kopfgeldjäger spielt, verweisen diese Western auf die Entwicklung des Spaghetti Western.
Vor diesen berühmen Western war Mann sehr oft im Film Noir Genre tätig und drehte Filme wie "Geheimagent T", "Flucht ohne Ausweg" oder "Schritte in der Nacht". Auch Filme, die nicht in der dunklen Großstadt spielten, hatten die dunkle Optik der schwarzen Serie - so kann man die beiden Historienfilme "Dämon von Paris" und "Verschwörung im Nachtexpress" ebenfalls den Noir Genre noch zuordnen.
Der New Yorker Polizeisergeant John Kennedy (Dick Powell) bewachte einst 48 Stunden lang Abraham Lincoln (Leslie Kimmell), während dieser sich für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bewarb, und war von dem Mann tief beeindruckt. Kennedy hat eine Intrige infiltriert und herausgefunden, dass ein Attentat verübt werden soll, während der gewählte Präsident mit dem Zug über Baltimore nach Washington, D.C. reist. Sein Chef, Superintendent Simon G. Stroud (Tom Powers), tut die Drohung als "Unsinn“ ab, ebenso wie Caleb Jeffers (Adophe Miniou), ein Milizoberst, mit dem Stroud sich trifft. Kennedy tritt sofort zurück und versucht, die Verschwörer auf eigene Faust zu vereiteln. Nachdem er bereits eine Kopie seines Berichts an den Kriegsminister geschickt hat, schickt er ein Telegramm an Lincoln und bittet dringend um ein Treffen in Baltimore. Am 22. Februar 1861 besteigt er den Zug nach Washington, wo ihm Inspektor Reilly (Regis Toomey) sein Zugticket geben soll. Kennedy kann seinen Freund jedoch nicht finden. Ohne Fahrkarte wird er vom Chefschaffner Homer Crowley (Will Geer) zum Aussteigen gezwungen, und es sind keine Fahrkarten mehr zu bekommen. Als der Zug losfährt, sprintet Kennedy hinterher und steigt trotzdem ein. Unter den anderen Passagieren sind Frau Charlotte Alsop (Florence Bates), eine Anti-Sklaverei-Autorin; Lance Beaufort (Marshall Thompson), ein Kadett aus West Point, der zurücktreten und sich der konföderierten Armee anschließen will; seine Schwester Ginny (Paula Raymond) und ihre Sklavin Rahel (Ruby Dee). Nach langem Suchen entdeckt Kennedy schließlich Reillys Leiche auf dem Außenbahnsteig eines Wagens, doch die Leiche rutscht aus dem Zug, als er danach greift. Als er zu seinem Liegeplatz zurückkehrt, trifft er auf einen Betrüger, der sich als er ausgibt und im Besitz seines Tickets ist. Mitreisender Jeffers verbürgt sich für Kennedy und gibt ihm ein Ersatzticket für die Mitbenutzung seines Abteils. Der Betrüger zwingt Kennedy an der nächsten Haltestelle mit vorgehaltener Waffe aus dem Zug und plant, ihn zu töten, als der Zugpfiff ertönt. Kennedy ringt mit ihm. Die Aufregung erregt Jeffers' Aufmerksamkeit und der Colonel erschießt den Verschwörer. Aber noch sind weitere Verschwörer im Zug, die an der geplanten Ermordung des neuen Präsidenten beteiligt sind...





Obwohl "The Tall Target" (deutscher Titel: Verschwörung im Nachtexpress) nur 78 Minuten dauert, hat Anthony Mann ein kleines unbekanntes Meisterwerk in Sachen Spannung geschaffen. Der Film war an der Kasse zwar nicht sehr erfolgreich, aber seine Erzählung des s.g. "Baltimore Plots" ist spannend und atmosphärisch dicht. Kameramann Paul C. Vogel, der 1950 den Oscar für seine Leistung in "Battleground" erhielt, hat auch hier sehr bedrückende Bilder einer angespannten Zugfahrt geschaffen. Dick Powell spielt eine seiner besten Rollen.





Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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