Donnerstag, 13. Dezember 2012

Blast of Silence - Explosion des Schweigens





















Regie: Allen Baron

Allein und ohne Schmerzen...

Der Killer Frank Bono (Allen Baron) reist kurz vor Weihnachten aus Cleveland in seine Geburtsstadt New York.
Es ist aber nicht etwa ein lieber Besuch bei Verwandten angesagt, sondern Bono soll über die Festtage einen Auftrag erledigen.
Auf einer Hudson-River Fähre erhält er vom Mittelsmann die wichtigen Instruktionen. Bono soll Troiano (Peter Clume), den Stellvertreter eines Mafiabosses aus dem Weg räumen, denn dieser hat wohl in der letzten Zeit zu oft in die eigene Tasche gewirtschaftet.
Frank Bonos Stimme hört der Zuschauer aus dem Off, sie wird zum Begleiter der Geschichte. Diese Stimme fungiert als Beobachter, ein wachsames Auge über den Taten des Antihelden, sie spiegelt seine Gedanken und reflektiert auch seine Gefühle.
Bono ist höchst ungern in New York, aber er lässt sich vom jazzigen Swingrhytmus diverser Bars treiben. Doch die alten Erinnerungen an Kindheit und Jugend nerven ihn. Beim Rattenzüchter Big Ralph (Larry Tucker) versucht er einen schallgedämpften Revolvers zu bekommen, dieser dubiose Waffenlieferant kanna auch tatsächlich einen Verkäufer am Hafen vermitteln.
Zu allem Überfluss trifft Bono auch noch auf Jugendfreund Peter, mit dem er gemeinsam im Waisenhaus groß geworden ist. Dieser ist inzwischen mit Lorrie (Molly McCarthy) fest befreundet, die hübsche Frau ist Bonos heimlicher Flamme aus Jugendtagen, und hat sich eine gutbürgerliche Existenz geschaffen.
Getrieben von diesen Gefühlen nach Geborgenheit ist der Killer nicht ganz bei der Sache. Er bemerkt seine mangelnde Konentration.


Als er das Opfer ausspäht, trifft er auch zufällig auf Big Ralph, der 1 und 1 zusammenzählen kann und spontan erpresserische Ambitionen hegt...
Allen Barron ist Hauptdarsteller, Regisseur und Autor des 1961 entstandenen "Blast of Silence" (Deutscher Titel: Explosion des Schweigens). Der kleine, dreckige in schwarz-weiss gedrehte "andere" Weihnachtsfilm ist eher der europäischen Filmemachertradition verpflichtet, schnell drängt sich der Gedanke nach der Verwandtschaft zu Melvilles Werk auf, denn auch Killer Bono ist ein eisamer Wolf, der als Bester seiner Zunft gilt und sich auch keine Gefühle leistet.
Erst als er diese zulässt, wird der kalte Killer angreifbar und der Täter wird sehr schnell in der Opferrolle landen.
Die Bilder von New York wirken spröde und kalt, dazu passend die nihilistischen Gedanken des Protagonisten. Dies alles lässt eine trübe Atmosphäre entstehen, die konsequent auf den Abgrund zusteuert.
Der Held, der sich für eine Sekunde an eine illusionäre Hoffnung klammert, hat schon von Anbeginn an verloren....

Bewertung: 7.5 von 10 Punkten.

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