Montag, 3. April 2023

Oklahoma


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Fred Zinnemann

Schönes Landleben...

Obwohl die Verfilming des Musicals "Oklahoma" von Rodgers und Hammerstein in den USA ein großter Kassenhit war (er wurde der vierterfolgreichste Film des Jahres 1955) , lief er in einigen wichtigen Ländern eher enttäuschend. Daher war der Gewinn bei einem Budget von mehr als 6 Millionen Dollar nicht sehr hoch. Ursprünglich war Michael Andersons "In 80 Tagen um die Welt" als erster Film in "Todd-AO" (70 mm Breitbildformat) vorgesehen, aber man entschied sich für Fred Zinnemanns "Oklahoma" Der äusserst opulente Film wurde als 70mm Roadshow vertrieben, zeitgleich wurde auch eine 35mm CinemaScope Version erstellt, die 1955 RKO und 1956 die 20th Century Fox verlieh.
Die Geschichte spielt Anfang der 30er Jahre im Oklahoma Territorium und basiert auf dem Theaterstück "Green Grow the Lilacs" von Lynn Riggs.
Erzählt wird die Liebe des gutmütigen Cowboys Curley McLain (Gordon McRae - in einer Musical Sequenz übernimmt James Mitchell die Rolle von Curley) zu der schönen Laurey Williams (Shirley Jones), seiner heimlichen Liebe. Der Film beginnt mit grandiosen Landschaftsaufnahmen. Singend reitet Curley an diesem schönen Morgen auf seinem Pferd zur Farm von Tante Eller (Charlotte Greenberg), um deren Nichte zu fragen, ob sie ihn zum Fest am Abend begleitet. Dort soll Geld für ein neues Schulhaus gesammelt werden und alle Frauen in der Gegend haben ihre Back- und Kochkünste unter Beweis gestellt, ihr Essen als Geschenk verpackt - die Männer sollen dann diese kulinarischen Köstlichkeiten ersteigern.
Doch auch Jud Fry (Rod Steiger), der neue Feldarbeiter von Tante Eller begehrt Laurey und bei der Begegnung der beiden an diesem Morgen merkt man die starke Konkurrenz. Jud ist ein mürrisch wirkender Mann, der sich von der Gesellschaft absondert, aber gut arbeiten kann. Man hat das Gefühl, dass er ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit mit sich trägt.
Auch Cowboy Will Parker (Gene Nelson) kommt heute mit dem Zug extra aus Kansas City zurück und freut sich auf das Wiedersehen mit seiner Liebsten Ado Annie Carnes (Gloria Grahame), die während seiner Abwesenheit sehr offen mit dem fahrenden Hausierer Ali Hakim (Eddie Albert) geflirtet hat. Ados Vater hat Will versprochen, dass er um die Hand der Tochter anhalten darf, sobald er 50 Dollar zusammengespart hat. Tatsächlich hatte Will in Kansas Glück und 50 Dollar beim Rodeo gewonnen. Nun hat das gesamte Geld für einige Geschenke an Ado und deren Vater ausgegeben. Ob der Vater nun noch seinen Segen zu der Verbindung gibt ? Man darf daran zweifeln.
Es ist ein schöner ausgelassener Tag. Möglicherweise kommen an diesem Tag Laurey und Curly zusammen, obwohl Laurey sich den ganzen Tag noch etwas ziert und Curley eifersüchtig macht, weil sie mit Jud in der Kutsche zum Fest fährt. Die Eifersucht wird in Jud immer stärker, als er merkt, dass Laurey den Cowboy Curly vorzieht. Es kommt schließlich beim Fest zum offen Schlagabtausch. Jud zündet den hohen Heuhaufen an, auf dem Laurey und Curly stehen....







"Oklahoma" ist über weite Teile sehr ausgelassen und feiert das schöne Leben auf dem Land. Er zeichnet ein sehr romantisches Bild von diesen Menschen, die dort leben - einfache Menschen, mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Die Figur des Jud ist der dunkle Punkt der Geschichte - Rod Steiger stand am Anfang seiner Karriere, hatte aber bereits seine erste Oscarnominierung für "Faust im Nacken" bereits bekommen. Auch Co-Star Eddie Albert konnte bereits zum Zeitpunkt des Drehs auf eine Nominierung zurück blicken (Nebenrolle in "Ein Herz und eine Krone"). Gloria Grahame war bereits Oscar Gewinnerin und auch Jungstar Shirley Jones durfte einige Jahre später einen Oscar in den Händen halten. Insgesamt kam "Oklahoma" auf vier Oscarnennungen. In zwei Kategorien (Bester Ton, beste Musik) sprang ein Sieg heraus. Kameramann Robert Surtees bekam immerhin eine Nominierung, ebenso die Herren Ruggiero und Boemler für den Schnitt. Natürlich wird in den 145 Minuten viel gesungen und getanzt. Hollywood bewies einmal mehr wie sehr es prunkvolle Inszenierungen machen kann. Für Fred Zinnemann war "Oklahoma" ein eher untypischer Film, seine Meisterwerke (12 Uhr Mittags, Verdammt in alle Ewigkeit, Geschichte einer Nonne, Das 7. Kreuz, Julia oder Ein Mann zu jeder Jahreszeit) sind wesentlich dramatischer.








Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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