Donnerstag, 4. September 2014

Der Gorilla von Soho

























Regie: Alfred Vohrer

Statt Pfaffe nun ein Affe...

Was ist noch schlimmer als der Bucklige von Soho ? Natürlich "Der Gorilla von Soho" und dieser gehört zur Gorillabande, die schon vor Jahren ihr Unwesen in London trieb, dann mal ne Ruhepause einlegte und nun sind sie wieder da. Die Bande heißt so, weil einer der Schurken aufgrund seines entstellten Gesichts in einem billigen Gorillakostüm seine Untaten absolviert. So viel zum Schwachsinn...wobei es sich bei diesem 32. Edgar Wallace Krimi um ein extremst schrilles Remake des vielleicht besten Wallace Films "Die toten Augen von London" handelt. Wieder stand Alfred Vohrer hinter der Kamera, aber er macht daraus einen ganz anderen, völlig überzeichneten Film daraus. Aus dem düsteren, nebelverhangenen Original wurde ein kurioses 60s Spektakel mit einem dynamisch auftretenden Horst Tappert als Inspektor David Perkins.
Der merkt auch als Erster, dass die Gorillas wieder am Werk sind. Die ist jetzt darauf spezialisiiert reiche Männer, deren Erbe sozialen Einrichtungen zugute kommt,  in der Themse zu ertränken. Jedesmal ist auch eine Puppe mit einer rätselhaften Schrift beim Toten dabei. Doch da weiß der recht lüsterne Sir Arthur (Hubert von Meyerinck) eine Lösung, denn er engagiert mit Uschi Glas alias Susan McPherson eine Expertin für afrikanische Sprachen. Nebenbei macht sie auch noch den jungen Sergeant Pepper (Uwe Friedrichsen) ganz kirre.  Ein Besuch bei der karitativen Organisation "Love and Peace for People und deren Chef, Henry Parker (Albert Lieven) macht klar, dass der Mann einen Ganoven (Ralf Schermuly) als Sekretär angestellt hat und sogar Besuch von einem weiteren  Ganoven mit Namen Sugar (Herbert Fux) hat. Sehr verdächtig...auch im Mädchenheim St. Maria gehts nicht mit rechten Dingen zu. Die Oberin (Inge Langen) und die rabiate Schwester Elisabeth (Hilde Sessak) haben hier das Sagen und die Mädchen werden vielleicht sogar unterdrückt....


 Der Film ist zwar Remake, aber er weißt eine deutlich höhere Verwandtschaft mit Alfred Vohrers "Der Mann mit dem Glasauge" auf, der ähnlich schrill und bunt zur Sache geht. Das große Problem ist aber der Vergleich mit dem Original, hier in der Neuverfilmung wirkt die gleiche Geschichte an vielen Stellen unfreiwillig komisch und manche Szene ist so übertrieben, dass sie schon beinahe als Wallace Parodie durchgehen könnte. Natürlich ist dieses freizügige Filmwerk recht unterhaltsam und Längen gibts auch keine. Aber insgesamt wirkt es einfach wie "Zuviel des Guten" und erweist sich daher höchstwahrscheinlich als der schwächste aller Edgar Wallace Filme der Rialto.


Bewertung: 5 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen