Dienstag, 11. Juni 2024

Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie:  Claude Autant Lara

Schwarzmarkt...

"Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris" von 1956 wurde von Claude Autant-Lara inszeniert und wurde ein Kassenhit. In Frankreich schauten sich fast 4,9 Millionen Zuschauer den Film im Kino an. Nach "Die rote Herberge" und "Rot und Schwarz" war dies der dritte internationale Erfolg des Regisseurs. In Frankreich war der Film bei seiner Veröffentlichung Gegenstand von Kontroversen, da er in seiner Darstellung der Besatzung in Frankreich mehrere Tabus brach. Die filmischen Verwandten dieser Zeit zeigten vornehmlich Helden und das Drama, dass sie durchmachen mussten. "Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris" ist aber anders, innovativer - zeigt er doch die Kollaboreure als ganz normale Menschen und nicht als unschuldige Opfer der Besatzer. Und diese Menschen profitieren vom Schwarzmarkt. Ausserdem wird die Inszenierung von einem schwarzen Humor begleitet, manchmal schimmert auch ein gewisser Zynismus durch. Der Film wurde inspiriert durch die Kurzgeschichte "Traversee de Paris" von Marcel Ayme. Die Handlung spielt im damals von den Deutschen besetzten Paris und erzählt von einem seltsamen Abenteuer zweier Männer. Mit diesem Film gelang es dem Comedian Bourvil endlich aus seinem üblichen Rollenklischee auszubrechen und sich als Charakterdarsteller zu beweisen.
Paris im Jahr 1942, die deutsche Armee beschlagnahmt Immobilien, Fahrzeuge, Güter und sogar Leben. Das alltägliche Leben der Franzosen ist so schwierig, dass sie nicht nur die Konsequenzen des Versagens, sondern auch die Anwesenheit der Besatzungstruppen zu spüren bekommen. Marcel Martin (Bourvil), ein Taxifahrer in der Stadt, hat eine Nebenbeschäftigung: Er beliefert heimlich Kunden mit Lebensmitteln vom Schwarzmarkt.  Eines Nachts ist er damit beschäftigt, vier Koffer mit frisch geschlachtetem Schweinefleisch an einen Kunden, der gut bezahlt zu liefern. Auftraggeber ist der Metzger Jambier (Louis de Funes). Marcels Frau Mariette (Jeannette Batti) ist besorgt, weil sie befürchtet, dass ihr Mann früher oder später verhaftet werden könnte und dass ihn eine hohe Strafe erwartet. Da die vier Koffer enorm schwer sind, engagiert er kurzerhand den Maler Grandgil (Jean Gabin), von dem er glaubt, dass auch er Interesse hat ein bisschen Geld zu verdienen. So laufen die beiden Männer nachts - bepackt mit diesen Koffern - durch das nächtliche Paris. Der Weg ist das Ziel und sie erleben einige Überraschungen und bestehen Gefahren. Drei Hunde, deren Geruchssinn natürlich vortrefflich ist, folgen ihnen. Dann werden sie auch noch von der Gestapo aufgegriffen...





Der Film wurde 1956 auf den Filmfestspielen von Venedig präsentiert, wo Bourvil den Volpi Cup als bester Schauspieler gewann.
Ausserdem wurde der Film 1956 mit dem "Prix du Syndicat Francaise de la Critique" als bester Film des Jahres ausgezeichnet. Auch wenn man überzeugter Vegetarier ist, erkennt man, dass damals der Hunger regierte. Die Zeit hat sich geändert, das Tierwohl wird höher eingestuft, zum Glück.



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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