Regie: Hugo Fregonese und Lucas Demare
Frauen für die Soldaten...
Für den im Jahr 1945 entstandenen argentinischen Western "Pampa Barbara" sind zwei in Argentinien sehr populäre Filmemacher verantwortlich: Lucas Demare und Hugo Fregonese. Der Film lief in Deutschland unter dem Titel "Karawane zur Hölle", Alternativtitel: "Frauen für Fort Del Toro". Bei der Preisverleihung der argentinischen Filmkritikervereinigung 1943 gewann Demare den Silver Condor Award für die beste Regie, den besten Film und zahlreiche weitere Auszeichnungen für "The Gaucho War" ,einen Film, der von Kritikern in Argentinien als einer der besten Filme seiner Geschichte angesehen wird. 1964 war er Mitglied der Jury der 14. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Er starb 1981 im Alter von 71 Jahren an einem Herzinfarkt. Hugo Geronimo Fregonese war ein Filmregisseur und Drehbuchautor, der während der klassischen Ära des argentinischen Kinos sowohl in Hollywood als auch in seinem Heimatland arbeitete. Sein Regiedebüt gab er 1943. In Hollywood drehte er gute B-Western wie "Trommeln des Todes", "Der Tag der Vergeltung" oder "Wilde Glut". In den 60ern inszenierte er auch in Europa einige Filme. Der Kassenerfolg "Old Shatterhand" lockte damals einige Millionen Zuschauer in die Kinos. Auch "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" ist eine weitere Regiearbeit von Ihm. Die Geschichte spielte im Jahr 1830. Pioniere und Soldaten versuchen, die "Grenze“ zu kolonisieren. Viele Männer desertieren aus der Armee. Ein leitender Beamter (Juan Bono) ist der Ansicht, dass der Frauenmangel eine Erklärung für dieses Phänomen ist. Kapitän Hilario Castro (Francisco Petrone) erhält die Aufgabe nach Buenos Aires zu gehen, einen Konvoi aus teilweise "zweifelhaften" Frauen zu rekrutieren und dann in die Kolonie zurückzubringen. Aber sein Soldaten fürchteten, dass diese hübschen Ladys nur für Deserteure reserviert sind, was auch wieder ein Grund für weiteres Aufbäumen der Untergebenen sein könnte. "Pampa Bárbara" erzählt die allmähliche Vertreibung der indigenen Indianer Argentiniens aus ihrem angestammten Land durch die Europäer und ihre Nachkommen, von denen einige selbst Halbindianer waren und zeitweise unter den Indianern lebten. Die Grenze zwischen Indianern und Europäern wurde durch "Fortines“ (kleine Festungen) markiert, die von Wehrpflichtigen besetzt waren, und die Geschichte, die hier erzählt wird, dreht sich natürlich um die gefährliche Zwangsdeportation einer Gruppe von Frauen, die in Buenos Aires wegen Sittlichkeitsdelikten oder anderen Verbrechen bis hin zum Verbrechen verurteilt sind. So soll die Einsamkeit der Soldaten gelindert werden...
Luisa Vehil spielt die weibliche Hauptrolle. Sie ist keine dieser geächteten Frauen, kommt aber mit dem Gesetz in Konflikt, weil sie bei der Polizei eine wichtige Zeugenaussage verweigert. Sie ist es auch, die dem Führer des Trecks, Kaitän Hilario, näher kommt. Beide haben ein Geheimnis und Hilario ist darüberhinaus noch auf einem Rachefeldzug, dessen Grund sich auf dem Höhepunkt des Films herausstellt. Das Drehbuch ist manchmal etwas gestelzt und überdramatisch, hat aber gute schauspielerische Leistungen insgesamt zu bietenAusserdem ein Hervorragendes Produktionsdesign von Germán Gelpi (Gelpi war in über 30 Jahren ein durchweg guter Produktionsdesigner in mehr als 80 argentinischen Filmen). Stimmungsvolle, dramatische Kameraführung von José María Beltrán, Humberto Peruzzi und Bob Roberts. Die Regie von Demare/Fregonese hält ein gleichmäßiges Tempo und ist sowohl in Innenaufnahmen als auch in Außenszenen gut. Fregonese selbst drehte diesen Film als Savage Pampas (1966) in Hollywood neu, mit englischen Dialogen, Außenaufnahmen in Spanien und mit dem Zugpferd Robert Taylor in der Hauptrolle. Dieses Remake ist allerdings schwächer als das Original, dass bei einer Umfrage des Museo del Cine Pablo Ducrós Hicken im Jahr 2000 zu den 100 besten Filmen des argentinischen Kinos den hervorragenden den 24. Rang erreichte. Leider ist das Bild und auch der Ton eher unterdurchschnittlich.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.