Samstag, 19. Juli 2025

Die Giftspritze


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Roy Ward Baker

Böse Mutter...

Gleich nach Katherine Hepburn wurde Bette Davis bei der AFI Umfrage zum größten weiblichen Filmstar des alten Hollywood gewählt. Doch sie war nicht einfach. Sie gewann zweimal den Oscar als beste Hauptdarstellerin und war acht weitere Male für die begehrte Auszeichnung nominiert. In der Spätphase ihrer Karriere hatte sie auch den Mut zur Hässlichkeit und trat in einigen Grand Guignol Filmen auf, die sehr schnell zu Kultfilmen avancierten. Davis’ Markenzeichen waren ihre großen ausdrucksstarken Augen, ihre direkte Art und ihre allgegenwärtigen Zigaretten. Sie kämpfte stets mit Vehemenz gegen die Restriktionen des Studiosystems und um gute Rollen und mehr Mitspracherechte bei der Auswahl der Filmrollen. 1936 verklagte sie, wenn auch vergeblich, in einem aufsehenerregenden Prozess die Warner Brothers. Sie war unbequem und auf ihrem großen Marmorsarkophag steht der Spruch "Sie hat es auf die harte Tour geschafft". Auch die Hammer Produktion "Die Giftspritze" (Originaltitel: The Anniversary) enstand in der Spätphase ihrer aktiven Zeit. Es war Hammer gelungen Bette Davis ein zweites Mal nach "The Nanny" für einen Film zu gewinnen. Roy Ward Baker wurde als Regisseur verpflichtet, nachdem sich die streitbare Diva mit Alvin Rakoff, der zunächst Regie führen sollte, schon nach einigen Tagen überwarf. Der restliche Cast hatte keinerlei Probleme mit Rakoff gehabt, sodass Davis bei ihnen anschließend in Missgunst verfiel. Die bereits unter Rakoff gedrehten Szenen, mussten noch einmal gedreht werden. Ebenfalls wollte Bette Davis ihre Kollegin Sheila Hancock durch eine andere Schauspielerin ersetzen, doch die hatte keine Zeit. Das Stück wurde erstmals im West End aufgeführt, mit Mona Washbourne als Übermutter und Scheusal Mrs. Taggart. Der Film wurde in den Elstree Studios in Hertfordshire gedreht. Das geschätzte Budget betrug 1.450.000 Dollar. Allein in den USA spielte er 1.352.000 Dollar ein. Der Hauptteil der Geschichte spielt wähend des Geburtstags der einäugigen Mrs. Taggert (Bette Davis), die nach dem Tod ihres Mannes, ein erfolgreicher Bauunternehmer, die Firma mit eiserner Hand leitet. Ihre drei Söhne Terry (Jack Hedley), Henry (James Cossins) und Tom (Christian Roberts) sind bei ihr Angestellte, die zu spuren haben. Sie behandelt ihre Söhne wie Sklaven. Doch die drei sind alle auf irgendeine Weise von Mom abhängig. Sehr zum Leidwesen von Terrys zänkischer Ehefrau Karen (Sheila Hancock). Sie hat endlich ihren Mann überreden können mit ihr und den Kindern nach Kanada auszuwandern. Weit weg von Mutter. Auch der jüngste Tom hat zum Geburtstag seine neue Flamme Shirley (Elaine Taylor) mitgebracht, der er die Heirat versprochen hat. Aber kann er sich auch durchsetzen ? Der älteste Henry (James Cossins) ist unverheiratet und ist Fetischist, der gerne Unterwäsche von Frauen anzieht. Den ganzen Tag und Abend über tut die herrschsüchtige, böse, rachsüchtige und manipulative Matriarchin alles in ihrer Macht Stehende, um ihre Kinder daran zu erinnern, wer die Finanzen der Familie und letztendlich ihre Zukunft kontrolliert....







Und dies ist natürlich eine Rolle, die wie geschaffen für Bette Davis ist. Natürlich ist der Weltstar auch hier großartig, aber der Film leidet ein bisschen an der Theatralik des Theaterstücks, auf dem er basiert. Mit gutem Scharzem Humor vergehen die 95 Minuten sehr schnell, das Drehbuch schrieb Jimmy Sangster.






Bewertung: 7 von 10 Punkten

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