Freitag, 1. März 2013

Maskulin Feminin



Regie: Jean Luc Godard

Zeitgeist und Orientierung....

Aus heutiger Sicht ist Jean-Luc Godards 1966 enststandener "Masculin Feminin" ein interessantes Zeitdokument, aber auch ein leicht melancholischer Retrofilm. Allerdings gibt es keine Geschichte im eigentlichen Sinn, sondern der Regisseur lässt den Zuschauer in mehreren Episoden am Leben von einigen jungen Menschen aus Paris teilhaben. Der politische Untertitel "Die Kinder von Marx und Coca-Cola" sind daher Programm der Ereignisse. Und Godard muss einfach nur die Kamera draufhalten und die junge Generation der 60er sprechen lassen, Gedanken und Einstellungen sind ganz von diesen politischen Einflüssen geprägt.
Paul (Jean-Pierre Leaud) und Robert (Michel Debord) sind Freunde und stehen politisch vor allem links. Paul hat seinen Wehrdienst absolviert und engagiert sich gegen den amerikanischen Eingriff in Vietnam. Darüberhinaus ist er aber ein junger Mann, der heftig mit den Mädchen flirtet. Vor allem auf die junge, hübsche Madelaine (Chantal Goya) hat er ein Auge geworfen. Für kurze Zeit arbeiten beide bei derselben Zeitung und endlich kommen sich die beiden näher. Madelaine will Sängerin werden und tatsächlich scheint sie mit ihrer Persölichkeit und ihrer Stimme in dieser Zeit erfolgreich zu werden. Die erste Platte soll erscheinen. Kein Wunder, dass sich die junge Frau nicht binden möchte. So geniesst sie mit ihren Freundinnen Catherine (Chaterine Isabelle Dupont) und Elisabeth (Marlene Jobert) das Leben in der Metropole. Nichtsdestotrotz zieht Paul irgendwann bei den Mädels, die eine Wohngemeischaft bilden, ein und bald ist auch die inzwischen erfolgreiche Madeleine schwanger....

Der Film besticht durch eine sehr schöne Leichtigkeit, die aber trotzdem vermitteln kann, dass auch schon zu dieser Zeit nicht grade einfach war sich zu orientieren. So hat diese Leichtigkeit auch immer bei bisschen was erdrückendes.
Erfeut war ich auch über das Wiedersehen mit Truffauts Antoine Donel: Jean-Pierre Leaud spielt hier den jungen Paul, der in seiner Umwelt nach Gemeinsamkeiten sucht, die immer schwerer greifbar sind.
Ausserdem sind einige Cameo-Auftritte zu bewundern und Godard zeigt in kleinen Randsequenzen seinen Sinn von Humor.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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