Sonntag, 8. Januar 2017

Der Flug des Phoenix

























Regie: Robert Aldrich

Bruchlandung in der Wüste...

Mitte der 60er Jahre konnte Regisseur Robert Aldrich einige gute Kinoerfolge verbuchen. Seine Horrorvarianten mit Bette Davis "Whatever happened to Baby Jane" und "Hush Hush Sweet Carlotte" waren erfolgreich, ebenso auch seine Abenteuerfilme "Der Flug des Phoenix" oder "Das dreckige Dutzend".
In "Flug des Phoenix" wurden viele bekannte Schauspieler verpflichtet. In der Hauptrolle ist James Stewart als alternder Pilot Frank Towns zu sehen. Und der damals 58jährige Hollywoodstar zieht hier noch einmal alle Register seines Könnens und liefert eine seine besten Rollen ab. Mit Golden Globe oder Oscar Nomierungen wurden aber andere belohnt. Ian Bannen wurde für den Oscar als bester Nebendarsteller vorgeschlagen. Hardy Krüger schaffte eine Golden Globe Nominierung.
"Flug des Phoenix" ist ein Klassiker und zeigt seine Qualität, denn mit wenig Action und einem begrenzten Raum, in dem die Geschichte spielt, wurde ein Maximum an Spannung erzeugt.
Dies ist tatsächlich ein Verdienst des hervorragenden Ensembles, denn alle Figuren sind authentisch und wurden gut herausgearbeitet. Sehr schnell fiebert man mit den Männern mit, die mit der zweimotorigen Fairchild C-82 von Dschaghbub nach Benghazi (Libyen) unterwegs sind und durch einen Sandsturm in der Wüste notlanden müssen.
Durch den Aufprall werden zwei Männer (Peter Bravos, William Aldrich) getötet, ein anderer Mann Gabriele (Gabriele Tinit) wird schwer verletzt. Frank Towns (James Stewart), der Pilot erkennt sein eigenen Verschulden, aber auch sein Freund, der Navigator Lew Moran (Richard Attenborough), ein zuviel Alkohol trinkt, hat seine Aufgabe nicht gut erledigt. Weitere Passagiere, die in der Wüste notlanden sind der pflichtbewusste Captain Harris (Peter Finch) und sein aufmüpfiger Untergebener Sergeant Watson (Ronald Fraser), beide Angehörige der britischen Army. Ausserdem der Buchhalter Mr. Standish (Dan Duryea), der geistig kranke Trucker Cobb (Ernest Borgnine), der Mediziner Dr. Renaud (Christian Marquand), der deutsche Heinrich Dorfmann (Hardy Krüger), dazu die Ölarbeiter Ratbags Crow (Ian Bannen), Carlos (Alex Montoya) mit seinem Affen und der Amerikaner Mike Bellamy (George Kennedy). Der Funk funktioniert nicht und die Überlebenden hoffen auf rasche Hilfe. Doch sie sind 200 Meilen vom Kurs abgekommen - das Wasser reicht nur für 10 bis 15 Tage, aber nur wenn sie körperliche Anstrengung vermeiden. Während Captain Harris versucht auf eigene Faust eine Strecke von 150 Meilen bis zur nächsten Oase zu schaffen, täuscht sein Untergebener eine Fußverletzung vor, damit er nicht mitkommen muss. Auch der deutsche Dorfmann hat eine Idee, zumal er Flugzeugingenieur ist. Er glaubt aus den Trümmern ein neues flugtüchtiges Flugzeug bauen zu können. Mit dieser Idee nehmen auch die Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem leicht cholerischen Towns und dem arrogant auftretenden Deutschen zu...
 



Natürlich ist diese erfolgreiche Arbeit der Männer, die hüngern und Durst haben, schon etwas unrealistisch - aber die straffe und spannende Inszenierung wirkt auf den Zuschauer extrem packend. Die eigentliche Spannung bezieht der Film dadurch, wie die Männer in der Hitze der Sahara miteinander umgehen. Nicht alle werden die Katastrophe überleben - einer verübt Selbstmord, zwei werden von einer Beduinenbande ermordet. 





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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