Mittwoch, 8. August 2018

Die Teufelsbrigade

























Regie: Raoul Walsh

Im Sumpfland der Seminolen...

1945 realisierte Altmeister Raoul Walsh mit "Der Held von Burma" einen äusserst dynamischen Kriegsfilm mit Kinolegende Errol Flynn, sechs Jahre später verlegte er die Handlung in den Wilden Westen und so machte der Zuschauer Bekanntschaft mit Gary Coopers "Teufelsbrigade". Das Drehbuch von Niven Busch und Martin Rackin nahm dessen Archetypen auf und verlagerte diesen Kriegsschauplatz zwischen Amis und Japanern in die Everglades nach Florida. Raoul Walsh sagte anschließend "Das ist ein Film, den ich in Florida gemacht habe, dort, wo noch nie jemand zum Drehen hingegangen ist, auf dem Territorium der Seminolen. Diese Sümpfe hatte noch nie jemand gefilmt. Und die Seminolen sind die einzigen Indianer, die nie ein Abkommen mit den Vereinigten Staaten unterzeichnet haben. Das sind Leute mit denen nicht leicht auszukommen ist. Gehen sie mal hin und versuchen Sie mit denen zu diskutieren. Sie haben versucht, mich umzubringen". Vielleicht kommen die Seminolen in "Die Teufelsbrigade" deshalb so schlecht weg. Sie werden von Walsh als stereotype Wilde gezeigt, die auf Mord und Totschlag aus sind. Der berühmte Seminolen Anführer Osceola wird unbenannt in Oscala und wird als fieser Bösewicht dargestelt, der durch seine unstillbare Blutlust, seine Gefangenen an gefrässige Alligatoren verfütterte. Es war Budd Boetticher, der zwei Jahre später  in "Seminola", einem weiteren Florida-Western,  das Bild des Häuptlings durch Anthony Quinn differenzierter darstellte. In "Die Teufelsbrigade" wird er von Raymond Kentro verkörpert.
Der Film spielt um 1840. Captain Quincy Wyatt (Gary Cooper) ist ein Kenner dieses Gebietes mit den gefährlichen Sümpfen. Er hat seine indianische Frau durch den Krieg verloren und der fünfjährige Sohn ist sein Ein und Alles. Er wird von General Zachary Taylor (Robert Barrat) zur Führung eines Kommandos gegen die feindseligen Seminolen bestimmt. Ihm zur Seite wird der junge Marine-Offizier Tufts (Richard Webb) gestellt. Auch der Scout Monk (Arthur Hunnicut) begleitet die Brigade. Nach langem Marsch erreichen die Männer die Festung der Seminolen und zerstören diese. Dort befreien sie auch einige Weiße, darunter die hübsche Judy Beckett (Mari Aldon). Doch die Indianer verfolgen sie und es bleibt dem Kommando nichts anderes übrig als durch das Sumpfgebiet den Rückzug anzutreten. Dort erwarten sie Schlangen und eine Vielzahl von Krokodilen. Und die Indianer kommen immer näher um die Soldaten zu skalpieren...




Kameramann Sidney Hickox berichtete, es habe so viele Krokodile vor Ort gegeben, dass er das Stativ seiner Kamera mühelos auf dem Rücken eines dieser Echsen hätte aufbauen können. Doch die Mühe hat sich gelohnt, denn "Distant Drums" - so der Originaltitel des Films - gehört sicherlich zu den Klassikern des Genres und ist von Anfang bis Ende ungeheuer dicht und spannend inszeniert. Die Autoren Bouineau-Charlot und Frimbois zählen diesen FloridaWestern auch zu den besten 100 Western aller Zeiten und für Raoul Walsh war es ein weiterer Kinoerfolg in seiner Karriere, der zwischen seinen farbenprächtigen Abenteuerfilmen "Des Königs Admiral" und "Sturmfahrt nach Alaska" entstand.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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