Samstag, 9. Oktober 2021

Die Rache des Texaners


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Charles Marquis Warren

Ein Mann kehrt zurück...

Charles Marquis Warren (1912 bis 1990) war ein amerikanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent, der auf Low Budget Western spezialisiert war. Als Regisseur drehte er Filme wie "Die Bestie der Wildnis", "Die schwarze Peitsche" und "Blut an meinen Händen". Er schrieb die Bücher für "Todesreiter aus Laredo", "Gegenspionage" oder "Pony Express". Später arbeite er viel fürs Fernsehen und produzierte Serien wie "Rauchende Colts" oder "Die Leute von der Shiloh Ranch".
Auch der 1958 entstandene "Die Rache des Texaners" (Originaltitel: Cattle Empire) wurde von Charles Marquis Warren inszeniert. Die Hauptfigur John Cord wird von Routinier Joel McCrea gespielt. Zu jener Zeit besaß der amerikanische B-Western eine Form, die sehr starr war. Es gab für einen Western ein halbes Dutzend von Handlungssträngen, die man verwenden sollte und die Story wurde normalerweise auch sehr konservativ erzählt. Daher fällt die Geschichte in "Die Rache des Texaners" schon deutlich aus dem Rahmen, denn der Held ist eine Art Guter Mann/Böser Mann - einerseits ein großartiger Trailboss, der allerdings eine dunkle Vergangenheit mit sich trägt. Dafür wurde er auch zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt - nun ist er wieder in die Stadt gekommen, doch die Bürger haben ihm noch längst nicht verziehen. In der brillianten Anfangsszene formieren sich die ehrbaren Bürger der Kleinstadt Hamiltonville als Lynchmob, die den angeschlagenen Helden sofort verhaften und durch die Straßen schleifen, angebunden an einem Pferd, dass von einem der wütenden Bewohnern geritten wird. Einer der Bürger ist der blinde Ralph Hamilton (Don Haggerty), der sein Augenlicht wegen Cord verloren hat, der sich aber als Einziger für den Mann, der nun getötet werden soll, einsetzt. Cord ist inzwischen mit Janice (Phillis Coates) verheiratet, die Frau war damals noch Cords Verlobte. Man wirft Cord vor, dass er schuld ist, dass seine Männer nach einem erfolgreichen Viehtransport die Stadt besuchten, sich heillos betranken, was zu einer blutigen Orgie mit mehreren toten Bürgern ausartete. Es ist auch Hamilton, der den Geächteten in die Stadt eingeladen hat, denn nur Cord könnte es schaffen 5.000  Rinder dorthin zu transportieren, wo man gutes Geld dafür bezahlt. Die Stadt wäre ansonsten bankrott. Seinem jungen Bruder Douglas (Bing Russell) könnte er diese schwierige Aufgabe nicht geben, denn der ist noch zu unerfahren. Tatsächlich lässt sich Cord überreden der Stadt zu helfen und die Tiere zum Bestimmungsort zu führen. Doch er sinnt auch auf Rache...



Im Laufe des Films schwankt der Zuschauer immer wieder in seiner Einschätzung über die Hauptfigur. Ist er ein Rächer ? War er damals wirklich schuld ? Hat man ihm vielleicht auch Unrecht getan ? Jedenfalls zeigt Regisseur Warren Joel McCrea als eher aufrechten Kerl, der allerdings böse Hintergedanken hegt. Er liebt auch immer noch die Frau, die nun mit einem anderen verheiratet ist und sieht gar nicht, dass die junge Sandy Jeffrey (gespielt von Gloria Talbott, die vor allem durch "Wir sind keine Engel" bekannt wurde) ihn stets anhimmelt. Kommt die Geschichte noch zu einem guten Abschluß ? Nach 79 Minuten weiß der interessierte Zuschauer Bescheid.




Bewertung: 6,5 von 10 Punkte. 

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