Sonntag, 7. August 2022

Schnellboote vor Bataan


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: John Ford

Sie waren zuerst entbehrlich...

In John Fords Filmographie spielt der 1945 entstandene Kriegsfilm "Schnellboote für Bataan" (Originaltitel: They were expendable) eher eine untergeordnete Rolle. Ford erhielt insgesamt viermal den Regieoscar (Der Verräter, So grün war mein Tal, Früchte des Zorns und Der Sieger) und schuf weitere bedeutende Klassiker wie "Dann kam der Orkan", "Der lange Weg nach Cardiff", "Ringo", "Faustrecht der Prärie", "Der schwarze Falke" oder "Der Mann, der Liberty Valance erschoß". Als Vorlage für "Schnellboote für Bataan" diente der Roman von William Lindsay White und der Kriegsfilm hatte bei seinem Kinostart einen guten Erfolg. Er spielte in den USA ca. 3,2 Millionen Dollar ein und brachte es auf zwei Oscarnominierungen: Bester Ton und beste Spezialeffekte. Ausserdem wurde er von der New York Times zu den 10 besten Filmen des Jahres gekürt. Aus heutiger Sicht ist ihm eine sehr gute Genrearbeit gelungen, er gilt aus heutiger Sicht unterbewertet.
Im Dezember 1941 befehligte Leutnant John "Brick" Brickley (Robert Montgomery) ein Geschwader sehr effektiver und weniger, aber kleiner und unerprobter Schnellboote der US-Marine, die in Cavite auf den Philippinen stationiert sind. Der zuständige Admiral, dem die Boote präsentiert werden, reagiert uninteressiert, obwohl er von der Manövrierfähigkeit und Seetüchtigkeit ein gutes Bild machen konnte. Bricks Führungsoffizier und Freund Lt. J.G. "Rusty" Ryan (John Wayne) will unbedingt in den Kampf ziehen. Gerade jetzt als die Japaner ihren Angriff auf Pearl Harbor machten. Die Männer rechnen damit nun endlich ihre Stärke im Kampf mit dem Feind beweisen zu können Leider wird Bricks Geschwader auch von der örtlichen Militärführung übergangen, die Boote sollen Post- und Botendienste machen. Nach einem verheerenden Angriff auf ihren Stützpunkt hat der Vorgesetzte aber gar keine andere Wahl mehr als die Schnellboote einzusetzen. Doch eine Verletzung zwingt Rusty ins Lazarett. Dort lernt er die Krankenschwester Leutnant Sandy Davis (Donna Reed) kennen und lieben. Doch diese Begegnung hat keine Zukunft, weil der Krieg ruft und auch Rusty sehr schnell zu seinem Kameraden (u.a. Ward Bond, Marshall Thompson, Paul Langton, Leon Ames, Cameron Mitchell, Donald Curtis, Arthur Walsh, Jeff York, Murray Alper, Harry Tenbrook, Jack Pennick, Alex Havier, Louis Jean Heydt) zurück möchte...




Tatsächlich sind die Actionszenen des Films auch noch aus heutiger Sicht mehr als beeindruckend. Die Kampfhandlungen wirken sehr realistisch, aber sie dominieren den Film nicht. Hauptaugenmerk legte der legedäre Filmregisseur auf die Kameradschaft der Männer, wie sie - Jung und Alt - zusammenhalten. Sie sind bis zu einem gewissen Moment zum Däumchen drehen verurteilt und die Kriegshandlungen bekommen die Männer aus den Radionachrichten mitgeteilt. Dann werden sie natürlich doch noch gebraucht und ein John Wayne kann hier mal zeigen was er draufhat.  Hauptdarsteller Robert Montgomery bekam durch eine Erkrankung von John Ford die Chance mal auf den Regiestuhl Platz zu nehmen. Diese Kurztätigkeit gefiel ihm so gut, dass er später selbst Filme inszenierte - seine bekannteste Arbeit ist der Film Noir "Die Dame im See".







Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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