Dienstag, 20. Juni 2023

Die jungen Löwen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Edward Dmytryk

Kriegsschicksale....

1957 inszenierte Edward Dmytryk das Kriegsepos "Die jungen Löwen" - basierend auf einem Roman von Irwin Shaw. Es ist der einzige Film, in dem die beiden Hollywood Rebellen Marlon Brando und Montgomery Clift gemeinsam vor der Kamera standen. Da der Film allerdings in verschiedene Episoden bzw. Handlungsstränge eingeteilt ist, sind die beiden in keiner einzigen Szene zusammen zu sehen - einzig in der Schlußszene gibt es so etwas wie Zusammentreffen der verschiedenen Männer, die im Film skizziert werden.
Es sind die beiden Amerikaner Michael Whiteacre, gespielt von Dean Martin und Noah Ackerman, Clifts Filmfigur. Beide Männer werden eingezogen und könnten unterschiedlicher nicht sein.
In anderen Episoden wird die Geschichte des deutschen Skilehrers Christian Diestl (Marlon Brando) erzählt, der in der Silvester Nacht 1938/1939 eine Romanze mit der US-Amerikanerin Margaret Freemantle (Barbara Rush) hat. Sie wird wieder in ihre Heimat fliegen und ist auch angewidert, als in der Hütte, wo eine Party stattfindet, plötzlich das Horst Wessel Lied angestimmt wird. Sie verlässt den Saal und fragt Christian später, ob er ein Nazi ist. Der ist bis zu diesem Zeitpunkt unpolitisch, er verspricht sich allerdings vom Reichskanzler Hitler einen immensen Aufschwung für Deutschland. Wenig später ist er bereits im Krieg und ist an der Eroberung von Paris mit beteiligt. In dieser Zeit hofft Michael Whiteacre (Dean Martin), dass seine Einberufung rückgängig gemacht wird - er ist im Showgeschäft tätig und eine große Tournee steht bevor. Interessanterweise ist Margaret Freemantle seine Partnerin. Er lernt den Juden Noah Ackerman (Montgomery Clift), der ebenfalls seine Einberufung erhalten hat. Michael lädt Noah zu einer Party ein, dort lernt er die hübsche Hope Plowman (Hope Lange) kennen und lieben. Die beiden heiraten, bevor er in den Krieg zieht. Hopes Vater (Vaughn Taylor) hat zunächst antisemitische Vorbehalte, gibt aber schließlich seinen Segen. Christian und auch sein Vorgesetzter Hauptmann Hardenberg (Maximilian Schell) scheinen nationalistisch verblendet, aber bald wird Christian immer mehr an diesem "heiligen" Krieg der Nazis zweifeln. Er beginnt eine Affäre mit der Pariserin Francoise (Liliane Montevecci) und während eines Heimaturlaubes auch mit der schönen Frau (May Britt) seines Vorgesetzen.....





Lee von Cleef ist als First Sergeant Rickman in einer Nebenrolle zu sehen. Die Kameraarbeit wurde von Joseph McDonald (Faustrecht der Prärie, Kennwort 777, Niagara, Polizei greift ein, House of Bamboo) mit Bravour getätigt. Montgomery Clift ist in einer seiner besten Rolle zu sehen (was er auch selbst so sah), auch Marlon Brando ist als Christian Diestl perfekt besetzt, genauso wie Maximilian Schell als Hardenberg, der zwar äusserst brutale Befehle gibt, aber auch Christian davor schützt nicht vor dem Erschießungskommando zu enden. Eine seltsame Männerfreundschaft, beide sind am Ende aber Opfer des grausamen Krieges. Es ist ein echter Verdienst, dass Edward Dmytryk (Die Caine war ihr schicksal, Crossfire) die Männer nie glorifiziert, sondern sie mit Stärken und Schwächen ausstattet. Drei Oscarnominierungen (Kamera, Ton, Filmmusik) gabs für den Film.





Bewertung: 7,5  von 10 Punkten. 

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