Montag, 5. März 2018

West Side Story

























Regie: Robert Wise and Jerome Robbins

Romeo und Julia in Manhattan West Side...

Das Musical "West Side Story" wurde 1961 von Robert Wise und Jerome Robbins gemeinsam inszeniert. Dabei war Routinier Wise vor allem für die Spielszenen verantwortlich, die Choreographie der Musicalnummern war Jerome Robbins Metier. An überwiegend realen Schauplätzen in Manhattan war er für die Inszenierung der Tänze und Kämpfe verantwortlich. Gerade diese Szenen zünden bereits in der Anfangssequenz, wo der Zuschauer schon ein Pfeifen aus der Ferne vernimmt - die Kamera aber noch aus der Vogelperspektive Manhattan West Side zoomend umkreist. Vorbei an den riesigen Wolkenkratzern, dem Empire State, der Hafengegend durch die vielen Häuserschluchten. Ein sonniger Tag in Manhattan, man hat schon da das Gefühl, dass es unten in diesen Häuserschluchten ganz gehörig brodeln wird. Die Kamera macht dann langsamer und man erkennt einen kleinen Sportplatz für Jugendliche, einige Kids spielen dort Basketball. Wir sind nun inmitten dem Revier der beiden verfeindeten Straßengangs, den polnischen Jets und den puertoricanischen Sharks. Das Musical von George Gershwin und Stephen Sondheim hat sich für eine Neuauflage von Shakespeares "Romeo und Julia" entschieden - und aus den verfeindeten Familien der Capulets und den Montagues wurden die beiden Gangs. Ebenso fehlen die verfeindeten Eltern des Liebespaares, denn die spielen in der "West Side Story" nur eine ganz untergeordnete Rolle. Der Hass sitzt also in der jungen Generation der Einwanderer fest, während sich die Jets als echte Amerikaner ansehen, sind die Sharks für sie die nicht willkommenen Eindringlinge.
Schon die ersten Szenen beweisen die enorme Wucht und Dynamik des Films, wenn die Jets durch die Gegend tanzen und sie immer wieder den Sharks begegnen. Die Macher schufen einen Meilenstein der Filmgeschichte mit Drama, Musik und Tanz.
Ständig liegt Provokation in der Luft. So ist Riff (Russ Tamblyn), der Boss der Jets, daran interessiert endlich zu bestimmen, wer das Sagen im Revier hat. Er will dass die Puertoricaner ein für allemal verschwindet. Gemeinsam mit seinem Kumpanen Ice (Tucker Smith), Action (Tony Mordente), Baby John (Elliot Feld) oder A-Rab (David Winters) will er Kriegsrat halten und vor allem seinen besten Freund Tony (Richard Beymer) als Bandenmitglied zurückzugewinnen. Der hat seit einiger Zeit eine Anstellung bei Doc (Ned Glass), dem Ladenbesitzer und hat bürgerliche Ambitionen.
Auf der Gegenseite hat Bernardo (George Chakiris) das Sagen. Seine jüngere Schwester Maria (Natalie Wood) ist noch relativ neu in den Staaten und der Bruder wünscht, dass seine Schwester seinen Kumpel Chino (Jose de Vega) zum Freund nimmt, denn der hat eine Anstellung. Bernardos temperamentvoller Freundin Anita (Rita Moreno) geht das machohafte Bestimmen auf den Wecker, schließlich ist man nicht in Puerto Rico, sondern in Amerika. Für Recht und Ordnung im Revier sollen die Bullen Lieutenant Schrank (Simon Oakland) und Officier Krupke (William Bramley) sorgen, leider sind auch die Gesetzeshüter voreingenommen und stehen eher auf der Seite der Jets.
Bei einer Tanzveranstaltung im Gymnaisium werden die Karten aber neu gemischt, denn dort treffen Tony und Maria aufeinander und es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch auch ihre Gefühle füreinander können die Gangs nicht versöhnen. Zwischen den Halbstarken kommt es immer wieder zu Messerstechereien und schließlich zu zwei Morden aus Affekt....







Zehn Oscars wurden dafür vergeben: Bester Film, beste Regie Wise und Robbins, Kamera Daniel L. Frapp, Nebendarsteller George Chakiris und Rita Moreno, beste Kostüme, bestes Szenenbild, beste Filmmusik, bester Sound, bester Schnitt. Sicherlich das energiegeladendste und dynamischste Musical aller Zeiten, alles wirkt begeisternd und groß.
Natürlich klingelten auch die Kinokassen. Im Filmjahr 1961 war "West Side Story" der große Abräumer und mit 43 Millionen Dollar Einspiel der Hit des Jahres. Die Songs wie "America", "Tonight", "When you´re a jet", "Maria" oder "I feel pretty" wurden alle Evergreens. Und selbst die damals kritisierten Natalie Wood und Richard Beymer sind heute rehablitiert, sind sie doch ein glaubwürdiges Liebespaar. Allerdings sind die Nebendarsteller Tamblyn, Chakiris und Moreno so markant, dass gerade deren Szenen den größten bleibenden Eindruck hinterließen.






Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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