Mittwoch, 2. Oktober 2019

Der Galgenbaum

























Regie: Delmer Daves

Rivalen am Gold River...

Nach dem gleichnamigen Roman von Dorothy M. Johnson drehte Regisseur Delmer Daves im Jahr 1959 den Film "Der Galgenbaum", der in Deutschland auch unter dem Titel "Rivalen am Gold River" bekannt ist. Bei der 32. Verleihung der Academy Awards wurde er immerhin für den einprägsamen Titelsong von Marty Robbis nominiert. Man kann "Der Galgenbaum" vielleicht als einen Vorläufer von Robert Altmans "McCabe & Mrs. Miller" sehen, weil auch Delmer Daves einen sehr düsteren und verkommenen Ort für seine Geschichte ausgewählt hat. Ein aus dem Boden gestampftes Dorf irgendwo in Montana, weil sich durch den Goldrausch viele gierige Gestalten dort niedergelassen haben. Glücksritter, Banditen oder ganz normale Bürger, die dort eine Existenz aufbauen wollen. Natürlich dürfen auch die leichten Mädchen nicht fehlen, die hier gut zu tun haben, jedoch zu den moralisch geächteten Gemeindemitgliedern gehören. Auch die Figuren in Delmer Daves Film sind Menschen mit Vergangenheit oder mit Geheimnissen.
So wie der Mediziner Joseph Frail (Gary Cooper), der eines Tages in das kleine Nest Skull Creek kommt. Er hat wohl eine schräge, dunkle Vergangenheit und hat sich als Spieler und Revolverheld bereits einen zweifelhaften Namen gemacht. Aber ein Arzt fehlt in diesem Ort und so kauft er zu einem Spottpreis ein Haus, von dem man ins Dorf herunterschauen kann. Das Haus liegt auf einem Hügel. In der ersten Szene des Films sah er diese alte Eiche mit einem dicken Ast, über den ein Seil mit einem ausgefransten Ende gewickelt war, vermutlich eine ehemalige Schlinge und nicht gerade einladend für Fremde. In dieser Gegend ist man schnell dabei einen Mitbürger aufzuknüpfen. Als der junge Rune (Ben Piazza) von Goldsucher Frenchy (Karl Malden) angeschossen wurde, weil der versuchte Gold zus stehlen, kann er ihn verstecken, die kugel entfernen und ihn gesund pflegen. Doch der Doktor tat dies nicht nur aus reiner Nächstenliebe, sondern zwingt den jungen Mann für ihn zu arbeiten, solange bis er die Schuld abgetragen hat. Die Bevölkerung ist dem neuen Arzt misstrauisch gesinnt, der selbsternannte Prediger und Arzt Dr. George Grubb (George C. Scott) macht sogar öffentlich Stimmung gegen seinen Berufskollegen, er bezichtigt ihn als Abgesandten des Teufels. Als eine Postkutsche ausgeraubt wird, werden der Kutscher und ein männlicher Passagier getötet. Dessen Tochter Elizabeth (Maria Schell), eine Schwedin, ist verschwunden. Ein Suchtrupp wird gebildet und man kann die Frau tatsächlich schwer verletzt zum Doktor bringen. Sie hat Verbrennungen am Körper, ist wohl vorübergehend blind und braucht lange Zeit um sich zu erholen. Dadurch entsteht im Dorf Gerede - was hat eine junge Frau so lange beim Arzt zu suchen und wer weiß was der für die Pflege verlangt. Als sie gesund ist sucht sie gemeinsam mit dem lüsternen Frenchy und Rune Gold, die drei kaufen einen Claim. Und tatsächlich stoßen sie auf eine riesige Goldader...





Dieser Reichtum bewirkt bei einigen Figuren in "Der Galgenbaum" das die ganz schlechten Eigenschaften plötzlich herausgekehrt werden und das ganze Dorf feiert mit, es fließt Alkohol in Strömen und Delmer Daves Film ist natürlich bis zum Schluß so düster, dass man die nahende Katastrophe schon erahnt. Die Musik stammt von Max Steiner und die Kameraarbeit stammt von Ted McCord, der schon einige Jahre vorher für "Der Schatz der Sierra Madre" perfekte Bilder schuf. 







Bewertung:  9 von 10 Punkten. 

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