Freitag, 3. April 2020

Vor uns die Hölle

























Regie: Robert Aldrich

Bomben entschärfen...

Auch Meisterregisseur Robert Aldrich (Ardennen 44, Rattennest, Das dreckige Dutzend) drehte einen Film für die legendären Hammer Films. Der Film heißt "Ten Seconds to hell" (deutscher Titel: Vor uns die Hölle) und wurde 1959 gedreht. Die britisch-deutsche Coproduktion basiert auf der Novelle "Phoenix" von Lawrence P. Bachman und ist eine Art "The Hurt Locker" der ausgehenden 50er Jahre, denn genau wie in Kathryn Bigelows Oscarfilm müssen auch bei Aldrich eine Gruppe von Männern Bomben entschärfen.
Die Geschichte spielt nach dem 2. Weltkrieg in Berlin. Sechs deutsche Soldaten, der ehemalige Architekt Eric Koertner (Jack Palance), Hans Globke (James Goodwin), Peter Tillig (Dave Willock), Wolfgang Sulke (Wesley Addy), Franz Löffler (Robert Cornthwaite) und der Draufgänger Karl Wirtz (Jeff Chandler) werden von dem britischen Major haven (Richard Wattis) engagiert, um nicht explodierte allierte Bomben in den Ruinen von Berlin zu entschärfen. Diese Bomben sind in der gesamten Stadt verstreut. Die sechs Männer waren alle beim Naziregime aus ganz unterschiedlichen Gründen in Ungnade gefallen und mussten schon während des Krieges diese gefahrvolle, oft tödliche Aufgabe machen. Am Ende des Krieges war diese Bombenspezialisten nur noch sechs Mann, weil das auferlegte Himmelfahrtskommando für einige ihrer Kameraden tödlich ausging. Von den Briten bekommen sie aber Geld für ihre Arbeit - der Job wird sehr gut bezahlt und in einem Gespräch gehen die sechs Männer einen genauso gefährlichen Pakt ein. Sie verzichten jeden Monat auf die Hälfte ihres Geldes und legen diesen Betrag zurück. Wohlwissend, dass diese auf 3 Monate zeitlich begrenzte Aktion weitere tödliche Opfer hervorbringen wird. Dabei wird im Laufe der Geschichte immer mehr klar, dass vor allem der besonnene Eric und der großspurige und raffgierige Karl Konkurrenten sind. Für Eric sind die "Karls dieser Welt" auch schuld am Krieg. Beide beziehen auch Quartier in einer Pension, die von der Französin Margot Hoefler (Martine Carol) geleitet wird. Und beide Männer ringen auch um die Gunst dieser hübschen Frau...



Dabei hebt Robert Aldrich gekonnt den Fatalismus seiner Protagonisten heraus. Irgendwann geht es einem dieser Männer um noch viel mehr als nur Bomben zu entschärfen. "Vor uns die Hölle" funktioniert auch deshalb als Spannungsfilm so gut, weil Jack Palance und Jeff Chandler großartig aufspielen und am Ende logischerweise zu einem Duell der beiden Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten. führt.




Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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