Samstag, 19. September 2020

Die fünf Geächteten


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: John Sturges

Wyatt Earp gegen Ike Clanton...

1967 drehte Westernregisseur einen zweiten Film über die berühmten WildWest-Ereignisse am O.K. Corral. Zehn Jahre zuvor gelang ihm mit "Zwei rechnen ab" und den Megastars Burt Lancaster als Wyatt Earp und Kirk Douglas als Doc Holliday ein riesiger Kinohit.
Diesen Erfolg konnte er mit "Hour of the Gun", der in Deutschland unter derm Namen "Die fünf Geächteten" bekannt ist, nicht wiederholen.
Es gibt auch einen gravierenden Unterschied zwischen den beiden Filmen. In "Zwei rechnen ab" steht die Schießerei am Ende des Films, in "Die fünf Geächteten" beginnt der Film damit. Hier überlebt Ike Clanton (diesmal gespielt von Robert Ryan), während er im Vorgängerfilm beim besagten Gunfight sein Leben lässt. Clanton hat auch tatsächlich überlebt und erweist sich nun als wichtiger Antagonist, denn der Hass zwischen den beiden Kontrahenten geht natürlich weiter.
Sturges jedenfalls setzt diesmal weniger auf geballte Action, sondern ist auch an den psychologischen Zwischentönten sehr interessiert. Der Film wurde im mexikanischen Bundesstaat Durango gedreht und für die TopWesternbilder wurde Lucien Ballard verpflichtet.
Am Anfang des Films laufen vier Männer sehr entschlossen durch die Straßen von Tombstone. Es sind Wyatt Earp (James Garner), sein tuberkulosekranker Freund Doc Holliday (Jason Robards) und Wyatts Brüder Virgin (Frank Converse), der momentan Stadtmarshall ist und Morgan (Sam Melville), ebenfalls bei der Polizei angestellt. Am frühen Morgen des 26. Oktober 1881 wird von der Gegenseite das Feuer eröffnet. 30 Sekunden dauerte die Schießerei, die anschließend in die Geschichte einging. Bei der Auseinandersetzung wird Virgil so schwer verletzt, dass er zukünftig auf den Rollstühl angewiesen sein wird. Doch bei den Clantons gabs Todesopfer. Daher schwört Ike (Robert Ryan) bittere Rache. Er will seinen Feind Wyatt Earp "tot und kalt" sehen. Im Gerichtsverfahren wird Wyatt Earp aber freigesprochen, es handelte im Sinne des Gesetzes. Clanton findet das Urteil skandalös und wartet auf seine Stunde. Die kommt als Morgan sich in Tombstone City anstelle des schwerbehinderten Virgil zur Wahl des Marshalls aufstellen lässt. Am Wahltag selbst und als die Stimmen bereits ausgezählt sind (Morgan ging als Sieger hervor) wird er Opfer eines feiges Anschlag aus dem Hinterhalt. Von den Schüssen der Clanton Männer tödlich getroffen, gibt es nun für Wyatt Earp kein Halten mehr. Es muss zum Duell mit dem Todfeind kommen....




John Sturges hat sichtlich Vergnügen daran den Westernheld Wyatt Earp mit einigen fiesen Bosheiten zu zeigen. Er ist in "Die fünf Geächteten" alles andere als der aufrechte Held - im Gegenteil: Seine Methoden sind raffiniert und mit krimineller Energie versehen, immer darauf bedacht sein Ziel zu verwirklichen "Nur ein toter Clanton ist ein guter Clanton" und dies tut er natürlich nur mit dem entsprechenden Gesetz in der Hand. Dabei hat er wenig Skrupel das Gesetz so zu biegen, wie es für seine Zwecke passend ist. Der Film von Sturges hat James Garner eine Paraderolle geschenkt. Und mit dem zweifachen Oscarpreisträger Jason Robards als Doc Holliday und dem Charakterdarsteller Robert Ryan als Bösewicht kann nun gar nichts mehr schiefgehen. Wer gut aufpasst, der entdeckt auch Jon Voight in einer kleinen Nebenrolle als Curly Bill Brocius.





Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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