Montag, 23. Mai 2022

Das Gold von Neapel


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Vittorio de Sica

Liebeserklärung an die Stadt und ihre Menschen...
 
"Das Gold von Neapel" wurde von Vittorio de Sica im Jahr 1954 gedreht. Der Film besteht aus sechs Episoden, die von den Menschen der Stadt handeln. Diese Geschichten basieren auf den Erzählungen von Giuseppe Marotta.
In der ersten Episode "Der Tyrann" spielt Toto die Hauptrolle als gebeutelter Familienvater Saverio Petrillo, der nunmehr seit einigen Jahren von Don Carmine Javarone (Pasquaelo Cennamo) schamlos ausgebeutet wird. Denn seit dem Tod der Frau hat sich der Parasit bei der Familie eingeschlichen und im Laufe seiner Home Invasion hat er sich zum Tyrannen der eigentlichen Eigentümer entwickelt. Er befiehlt - die Familie gehorcht. Aber kann das noch lange gut gehen ?
Das fragt man sich auch bei der zweiten Geschichte "Pizza auf Kredit" in der die blutjunge Sophia Loren zu bewundern ist. Sie spielt einfach grandios diese schöne Sofia, Ehefrau des Pizzabäckers Rosario (Giacomo Furia), beim dem alle Pizza auf Kredit bekommen. Das Geschäft läuft gut, das Ehepaar ist angesehen. Leider ist Sofia nicht ganz treu, denn sie hat einen Liebhaber (Alberto Farnese), bei dem sie nach einem Schäferstündchen den wertvollen Ehering liegen lässt. Dann eilt sie zu ihrem Mann, der bereits ausgiebig an seine Kunden Pizza verteilt. Irgendwann während der vielen Bestellungen bemerkt er, dass der Ring nicht mehr am Finger seiner treuen Sofia ist. Es entwickelt sich eine seltsame Dynamik, die auch noch zu einer Trauerfeier und einem suizidalen Witwer (Paolo Stoppa) führt. Episode drei zeigt einen Trauerzug. Ein Kind ist gestorben, die Trauergemeinde mit der Mutter (Teresa de Vida) läuft durch die Stadt in Richtung Friedhof. In Episode Vier machen wir Bekanntschaft mit dem spielsüchtigen Adligen Graf Prospero (Vittorio de Sica), der mit dem kleinen Genarino (Pierino Bilancione) um sein Vermögen (das er gar nicht mehr hat, denn er wurde von seiner Frau entmündigt) spielt und dauernd verliert. In "Teresa" der fünften Geschichte wird der Zuschauer Zeuge einer sonderbaren Hochzeit ohne Liebe. Teresa (Silvana Mangano), eine Prostituierte ging den Deal mit dem reichen Don Nicola (Erno Crisa) ein, ohne zu wissen, was auf sie zukommt. Vielmehr hat es sich um eine Art Geschäftsvertrag gehandelt, doch sie möchte wissen, warum Don Nicola ausgerechnet sie heiraten wollte. Den Abchluß macht die Geschichte "Der Professor" gespielt von Eduardo de Philippo, der den Leuten für gutes Geld gute Ratschläge gibt.



Diese Geschichten sind alle mit einer gewissen Traurigkeit versehen, aber in jeder Sekunde ist auch ein Hoffnungsschimmer greifbar. Eine schöne Melancholie wirda ufgefahren und zeigt das Bild der kleinen Leute in der Stadt mit all ihren Gepflogenheiten und ihrer Mentalität. Ein sehr schöner Film.




Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen