Montag, 23. Mai 2022

Die Dreigroschenoper


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Georg Wilhelm Pabst

Konkurrenten der Unterwelt...

Der Film "Die Dreigroschenoper" von Georg Wilhelm Pabst enstand 1931 und gehört bis heute zu den herausragenden Meisterwerken des frühen deutschen Tonfilms. Die literarische Vorlage stammt vom weltweit erfolgreichen gleichnamigen Theaterstück von Bertold Brecht mit der Musik von Kurt Weill, das am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgeführt wurde. Es wurde einer der größten Erfolge der deutschen Theatergeschichte, obwohl die Zuschauer zuerst nur sehr zögerlich waren. Der "Kanonensong" am Schluß gab aber den Ausschlag, das Publikum trampelte auf den Stühlen - ein Welthit wurde geboren. Einge Songs des Stückes wie "Die Moritat von Mackie Messer" oder "Das Lied von der Seeräuber-jenny" wurden echte Gassenhauer. Es folgten tausende von Aufführungen in einigen hundert Inszenierungen. Doch die Nationalsozialisten sprachen 1933 ein Verbot aus. Der Film wurde 2 Jahre vor diesem Verbot realisiert und wurde zunächst durch den erfolglosen Prozeß bekannt, den die Autoren Brecht und Weill gegen die Produzenten des Films anstrengten. Sie fanden ihr Stück verfälscht. Tatsächlich ist der Film weniger aggressiv und provokativ als die Vorlage - möglicherweis durch den Stil der Inszenierung mit diesen phantastischen Dekors des Bühnenbildners Andrej Andrejew. Aus heutiger Sicht kann man aber der Verfilmung auf jeden Fall bescheinigen, dass sie den Geist der Vorlage in keinster Weise verraten hat. Die Handlung zeigt den erbitterten Konkurrenz- und Existenzkampf zwischen Gangstern und Bettlern. Im London des 19. Jahrhunderts ist Macheath (Rudolf Forster)  - bekannt als Mackie Messer - ein Verbrecher aus Soho, dessen Geliebte Jenny (Lotte Lenya) arbeitet als Prostituierte in einem Bordell. Eines Abends trifft er zufällig auf die hübsche Polly Peachum (Carola Neher), in die er sich sofort verliebt. Er hält um ihre Hand an und das Mädchen willigt ein. Macks Bande (Paul Kemp, Gustav Puttjer, Oscar Höcker, Krafft Raschig) organisiert spontan mitten in der Hand eine Hochzeitsfeier in einem Lagerhaus am Hafen. Dort ist auch Tiger Brown (Reinhold Schünzel) zu Gast. Der ehemaligen Kampfgefährte von Mack ist inzwischen zum Londoner Polizeichef aufgestiegen. Tiger Brown hat momentan alle Hände voll zu tun, denn ein Festzug zur Krönung der Königin soll bald stattfinden. Pollys Vater Mr. Peachum (Fritz Rasp) und auch seine Ehefrau (Valeska Gert) sind ausser sich vor Wut als sie von der heimlichen Hochzeit ihrer Tochter mit dem Verbrecherkönig erfahren.  Er besucht Brown, denunziert Mackie als Mörder und droht, die Prozession der Königin mit einem Protestmarsch der Bettler zu stören, wenn Mackie nicht inhaftiert wird. Von Brown gewarnt, sich zu verstecken, geht Mackie ins Bordell, wo die eifersüchtige Jenny seine Anwesenheit an Mrs. Peachum und die Polizei verrät. Nach einer dramatischen Flucht von einem Dach wird er verhaftet und ins Gefängnis gesteckt....




Vor allem optisch ist George wilhelm Pabsts Version der "Dreigroschenoper" ein Hochgenuß. Frizt Arno Wagner, der Kameramann, war zu dieser Zeit einer der besten seiner Zunft, der sein Können bereits durch seine Mitwirkung an Murnaus "Nosferatu" oder Fritz Langs "Der müde Tod" eindrücklich beweisen konnte. Pabst gelingt es vor allem auch die bizarren und skurrilen Aspekte der Geschichte satirisch zu untermauern. Bei der Umfange des deutschen Kinematheksverbundes zu den wichtigsten deutschen Filmen aller Zeiten belegte "Die Dreigroschenoper" den 51. Platz.




Bewertung: 9 von 10 Punkten. 


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