Montag, 23. Mai 2022

Es geschah am 20. Juli


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Georg Wilhelm Pabst

Das gescheiterte Attentat...

Der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in der Zeit des Nationalsozialismus war die "Operation Walküre" am 20. Juli 1944. Die Hauptaufgabe - eine Aktentasche mit Sprengstoff in der Nähe von Adolf Hitler zu platzieren - kam Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu. In Georg Wilhelm Pabsts Spielfilm "Es geschah am 20. Juli" aus dem Jahr 1955 wird er von Bernhard Wicki gespielt.
In den ersten Szenen des Films werden dem Zuschauer die Vorbereitungen von von Stauffenberg gezeigt, der gemeinsam mit seinem Adjudanten Werner von Haeften (Til Kiwe) zum Führerhautpquartier Wolffschanze unterwegs ist, dort ankommt und nur wenige Minuten Zeit hat den Koffer mit der Bombe in den Besprechungsbaracke zu bringen und von dort auch wieder zu verschwinden. Er stellt den Koffer unter den Kartentisch und verlässt unter dem Vorwand ein dringendes Gespräch mit Berlin führen zu müssen, den Raum. Nach der Zerstörung der Säurekapsel des chemischen Zünders blieben bis zur Explosion nur 10 Minuten. Dies geschieht um 12:42 - der Attentäter und sein Begleiter können durch Geschick alle Kontrollpunkte passieren. von Stauffenberg ist fest davon überzeugt, dass der Führer dieses Attentat nicht überlebt haben kann und dies sollte eigentlich sofort die "Operation Walküre" auslösen, doch in Berlin zögern die Verschwörer, weil sie keine Verbindung zur Wolfsschanze haben. Die meisten Beteiligten der Verschwörung stammen aus dem früheren Adels, der Wehrmacht und der Verwaltung.
Leider schlägt das Attentat fehl, denn Hilter hat den Anschlag leichtverletzt überlebt. In Berlin nimmt die Machübernahme aber bereits volle Fahrt auf. Der Rundfunk bringt widersprüchliche Nachrichten -einmal von den Männern des 20. Juli, dann aber auch vom Führer selbst. In der Gewissheit, dass dieser überlebt hat, schwenkt irgendwann Major Otto Ernst Remer (Albert Hehn) um und nimmt von der geplanten Verhaftung des Propagandaministers Joseph Goebbels (Willy Krause) Abstand. Damit gewinnt der Führer wieder die Oberhand an diesem Tag des geplanten Umsturzes. Noch in derselben Nacht werden Claus Schenk von Stauffenberg, sein Adjudant Werner von Haeften, Albert Ritter Mertz von Quirnheim und Friedrich Olbricht (Erik Frey) im Hof des Bendlerblocks erschossen.
Der Film von Georg Wilhelm Pabst kam etwa zeitgleich mit einem weiteren von Stauffenberg Film in die Kinos. In Veit Harlans "Der 20. Juli" spielte Falk Harnack den deutschen Widerstandskämpfer. In weiteren Rollen sind Carl Wery als Generaloberst Friedrich Fromm, Karl Ludwig Diehl als Generaloberst a.D. Ludwig Beck, Jochen Hauer als Generalfeldmarschall Weilhelm Keitel, Walter Holten als Generaloberst Hoepner, Hans Cossy als General Erich Fellgibel und Annemarie Sauerwein als Frau Olbricht zu sehen.


"Es geschah am 20. Juli" ist natürlich lange nicht so effektiv inszeniert wie der bekannte Walküre Film mit Tom Cruise. Er bemüht sich jedoch um eine sachliche Aufarbeitung der Ereignisse dieses Tages. Regisseur Pabst war einer der berühmtesten Regisseure der Weimarer Republik, er drehte Filmklassiker wie "Die freudlose Gasse", "Tagebuch einer Verlorenen", "Die Büchse der Pandora", "Westfront 1918" und "Die Dreigroschenoper". Die künstlerische Qualität dieser Filme erreicht er mit "Es gescha am 20. Juli" jedoch nicht mehr.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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