Donnerstag, 21. Juli 2022

Eine Stadt geht durch die Hölle


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Phil Karlson

Eine Stadt wie Phenix...

Phil Karlsons Noir "Eine Stadt geht durch die Hölle" entstand im Jahr 1955 mit einem relativ geringen Budget. Dennoch spielte sein B-Picture in den USA gute 2,2 Millionen Dollar ein. Der Low Budget Schocker war für die damalige Zeit ziemlich gewallttätig und zeigt das Chaos einer Kleinstadt in Alambama sehr eindringlich und ungeschminkt. Der Film heißt im Original "The Phenix City Story" und gilt als Karlssons bester Film. Alles basiert auf Tatsachen, denn Phenix City galt über Jahrzehnte auch als Glücksspielort mit viel Kriminalität: Morde waren an der Tagesordnung. Drogenhandel und Prostitution blühten. Die anständigen Bürger waren machtlos, denn durch Korruption bauten sich die kriminellen Bosse ein gut organisiertes Imperium auf, wer sich diesen Männern entgegenstellte, lief Gefahr irgendwann leblos an einer Straßenecke zu enden. Einer dieser mächtigen Bosse ist Rhett Tanner (Edward Andrews), dessen Geschäft mit seinen Kneipen, die Glücksspiel und Prostitution anbietet, prächtig läuft - die örtliche Polizei ist geschmiert von diesen "ehrbaren" Geschäftsleuten wie Tanner, daher wird nichts unternommen - man duldet das organisierte Verbrechen. Selbst der sehr angesehene Anwalt Albert "Pat" Patterson (John McIntire) bleibt zunächst neutral und selbstgefällig, obwohl ihn schon mutige Männer bewegen wollten, beim Kampf gegen die Verbrecher aktiv mitzumachen. Das ändert sich als Sohn John (Richard Kiley) mit seiner Frau Mary Jo (Lenka Peterson) und den beiden Kindern in die Stadt ziehen. Die Gangster setzen in dieser Zeit alle Hebel in Bwegung um das reformierorientierte Bürgerkomitee zum Schweigen zu bringen. Bald muss John Farbe bekennen, denn er bekommt hautnah mit wie Clem Wilson (John Larch), Tanners Mann fürs Grobe, unschuldige Bürger mit brutaler Gewalt terrorisiert. So wird die kleine Tochter von Zeke (James Edwards) und Helen Ward (Helen Martin) entführt und ermordet, weil Zeke bei einer Schlägerei den Bürgern gehoflen hat. Auch Fred Gage (Bill McGuire), der Freund der Casino Angestellten Ellie Rhodes (Kathryn Grant) wird brutal getötet. So muss auch Anwalt Albert Patterson Farbe bekennen und lässt sich für das Amt des Generalstaatsanwalts aufstellen. Sollte er die anstehende Wahl gewinnen, dann will erdafür sorgen den Verbrechern das Handwerk zu legen....




"Phenix City Story" wurde sehr schnell zum Kultfilm und viele Filmemacher schwärmen von Phil Karlssons Film. Weitere Filme von Karlsson sind "In die Enge getrieben", "Duell im Morgengrauen", "Chefarzt Dr. Pearson" und der Horrorfilm "Ben". Sein bekanntester Film ist wahrscheinlich der Elvis Presley Streifen "Kid Galahad". "Eine Stadt geht durch die Hölle" hat die Eigenheit dem Zuschauer vornehmlich häsliche Bilder und hässliche Locations zu präsentieren. Der Stil ist sehr temporeich und wirkt phasenweise fast schon semidokumentarisch. Das hervorragende Drehbuch fängt die Schikanen böser Menschen, die Gefühllosigkeit und Niedertracht ihrer Marionetten und die Angst und das Schweigen der Bürger in scharfen, forschenden Blicken ein. Großartig auch die Besetzung mit John McIntire, Kathryn Grayson, Edward Andrews, Jean Carson oder Richard Kiley, alle agieren klasse bis hin zu den kleinen Neben- und Schlüsselrollen.




Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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