Sonntag, 22. Dezember 2024

Das Bildnis des Dorian Gray


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Albert Levin

Ewig jung...

Der amerikanische Filmemacher Albert Levin produzierte Filme (Meuterei auf der Bounty, Die gute Erde, Die Falschspielerin), schrieb Drehbücher und führte in einigen wenigen Filmen auch Regie. Als Produzent wurde er 1938 für "Die gute Erde" von Regisseur Sidney Franklin für den Oscar nominiert. Mit "Pandora und der fliegende Holländer", heute ein Kultfilm, ließ er seiner künstlerischen und literarischen Fantasie freien Lauf, sein Kameramann Jack Cardiff unterstützte dabei seine surrealistischen Ideen. Interessant ist auch seine Verfilmung des Oscar Wilde Roman "Das Bildnis von Dorian Gray" aus dem Jahr 1945. Die Anspielungen auf homosexuellen Züge der Charaktere vermied er, denn der Production Code saß zu dieser Zeit den Fillmemachern im Rücken.  Levins Verfilmung wurde vormals einige Male als Stummfilm adaptiert. Obwohl der Film hauptsächlich in Schwarzweiß gedreht wurde, kamen vier kurze und sehr effekte Einstellungen in Technicolor produziert. Dabei ist das Porträt zu sehen, zweimal das Original später zweimal ein jeweils verfremdetes Bild. Das Porträt des jungen Dorian wured von Henrique Medina gemalt, der entstellte Dorian wurde von Ivan Le Lorranie Albright. Während er für ein Gemälde seines Freundes Basil Hallward (Lowell Gillmore) posiert, trifft der gutaussehende junge Aristokrat Dorian Gray (Hurt Hatfield) Hallwards Freund Lord Henry Wotton (George Sanders). Wotton überzeugt Gray, dass das einzige lohnende Leben dem Vergnügen gewidmet ist, denn"„was die Götter geben, nehmen sie schnell wieder weg.“ Während Gray darüber nachdenkt, wünscht er sich, sein Porträt könnte altern statt ihm. Er äußert diesen Wunsch in Gegenwart einer ägyptischen Katzenstatue mit angeblichen magischen Kräften.  Nachdem Gray seine Verlobung mit der Wirtshaussängerin Sibyl Vane (Angela Lansbury) rücksichtslos gelöst hat, stellt er fest, dass das Porträt begonnen hat, sich zu verändern, und fragt sich, ob sein Wunsch vielleicht in Erfüllung gegangen ist. Er lässt das Porträt in seinem alten Schulzimmer wegschließen und verschleiert seinen Standort, indem er Bedienstete entlässt, die das Gemälde bewegt haben, während Gray nach Sibyls Selbstmord sich noch mehr einem sündigen und herzlosen Leben hingibt. Jahre später ist Dorian 40, sieht aber immer noch aus wie 22. Die Londoner Gesellschaft ist von seinem unveränderten Aussehen beeindruckt. Das Porträt blieb unter Verschluss, und Gray besitzt den einzigen Schlüssel. Im Laufe der Jahre hat sich das Porträt des jungen, gutaussehenden Dorian Gray in eine abscheuliche, dämonenartige Kreatur verwandelt, die seine vielen Sünden widerspiegelt. Als Hallward sein Gemälde sieht, ermordet Gray seinen Freund und versiegelt dessen Leiche im Schulzimmer neben dem Porträt. Dann erpresst er seinen Freund Allen Campbell (Douglas Walton), Hallwards Leiche zu beseitigen. Campbell, verzweifelt über seine Rolle bei der Zerstörung von Hallwards Leiche, begeht Selbstmord. Gray beginnt eine Romanze mit Hallwards Nichte Gladys (Donna Reed). James Vane (Richard Fraser), Sibyls Bruder, folgt Gray zu seinem Landsitz, um Sibyls Tod zu rächen, und wird während einer Jagdgesellschaft versehentlich erschossen. Gray verzweifelt an seiner Wirkung auf andere und erkennt, dass er Gladys durch Verlassen vor Unglück bewahren kann. Nachdem er Gladys einen Brief geschickt hat, in dem er ihre Verlobung auflöst, stellt sich Gray seinem Porträt und sieht eine subtile Verbesserung. Er sticht dem Porträt ins Herz, um den Zauber zu beenden, schreit jedoch, als sei auch er erstochen worden. Seine Freunde, die erkennen, was geschehen ist, stürmen ins bisher verborgene Zimmer und entdecken Gray tot neben dem Porträt. Sein entstellter Körper spiegelt nun seine Sünden in physischer Form wider. Das Porträt hingegen zeigt Dorian Gray erneut als jungen, unschuldigen Mann..











Der Film spielte zwar fast 3 Millionen Dollar ein, doch bei dem sehr hohen Budget von 2 Millionen Dollar, musste am Ende ein kleiner Verlust wahrgenommen werden. Harry Stradling Sr. bekam den Oscar für die beste Kamera und die junge Angela Lansbury erhielt eine Oscarnominierung für ihre Darstellung der tragisch verliebten jungen Frau, nachdem sie bereits für diese Rolle einen Golden Globe gewann. Auch das Szenenbild - geschaffen von Cedric Gibbons, Hans O. Peters, Edwin B. Willis, John Bonar und Hugh Hunt durften sich über eine Nominierung freuen. Es ist bis heute eher eine seltenheit geblieben, dass die Academy einen Horrorfilm mit Preisen belohnte. Die Schauspieler leisten eine hervorragende Arbeit, die Geschichte selbst ist bis heute nie gealtert. ob hier auch die ägyptische Göttin Bastet (Katzen Skulptur) eine Rolle spielt ? 










Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.

Fort Yuma


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Lesley Selander

Die Rache der Mangas...

Im Laufe seiner aktiven Filmkarriere als Regisseur arbeitete Lesley Selander (1900 bis 1979) an 127 Spielfilmen und mehr als einem Dutzend Fernsehserien mit. Sein Metier war der B-Movie Western. Er wird allgemein als einer der besten B-Regisseure anerkannt und als die Zeit dieser Billigwestern an den Kinokassen keine Chancen mehr hatten, wechselte er in den TV-Bereich. Dort drehte er diverse Folgen der Erfolgsserien "Lassie" oder "Am Fuß der blauen Berge". Fort Yuma" aus dem Jahr 1955 wurde vor seinem Kinostart noch stark geschnitten, weil er für damalige Verhältnisse zuviel Gewaltszenen enthielt. Die Production Code Administration hatte dem Film in seiner ungeschnittenen Version ein Gütesiegel aufgrund gezeigtem Sadismus und übermäßiger Grausamkeit verweigert. Entfernt wurden Szenen, in denen ein Mann mit ausgestreckten Armen und Beinen von Pferden zerrissen wird; ein Pfeil, der eine Hand in Holz spießt; und eine Szene, in der die Körper gehängter Indianer von Ästen herabhängen. Teile des Films wurden in der Filmfestung Kanab, in Kanab Creek und im Kanab Canyon gedreht.
Ein verärgerter Siedler tötet einen Apachenhäuptling in Fort Yuma, und der Kommandant des Forts weiß, dass der Sohn des Häuptlings, Manga Colorado (Abel Fernandez), Rache nehmen und auf den Kriegspfad gehen wird. Er schickt durch einen Kurier eine Nachricht nach Fort Apache, wo eine Versorgungskolonne durch die Wüste nach Fort Yuma aufbrechen soll, aber der Kurier wird von Mangas getötet. Die Kolonne steht unter dem Kommando von Leutnant Ben Keegan (Peter Graves), der Apachen hasst, weil er ihnen nicht traut, und weil ihm Jonas (John Hudson), der Bruder eines Apachenmädchens namens Francesca (Joan Taylor), als Kundschafter zugeteilt wurde, mit der Keegan eine heimliche Affäre hatte. Außerdem begleitet sie Melanie Crowne (Joan Vohs), die Missionarsarbeit unter den Apachen leisten soll. Mangas greift die Kolonne an und vernichten alle außer Keegan, Jonas und Melanie. Francesca wird getötet, als sie versucht, Keegan zu warnen, und er erkennt, wie töricht seine Vorurteile waren und wie töricht er seine Liebe geheim gehalten hat. Die Apachen, gekleidet in die Uniformen der toten Soldaten, planen, in Fort Yuma einzudringen und die Männer dort zu massakrieren....







Insgesamt appeliert der Film für ein friedliches Zusammenleben zwischen den Neubürgern und den Ureinwohnern und er zeigt auch, dass Hass überwunden werden kann. Die Figurenzeichnung hätte aber etwas tiefer gestaltet werden müssen, um auch etwas von den Beweggründen des Leutnants zu ergründen. Denn sein Hass bleibt unerklärbar, da er ja immerhin eine Affäre mit einer Indianerin eingegangen ist. 

Ein Kavalleriewestern, der Westernaction, Schießereien, eine Liebesgeschichte enthält und während der Arizona-Indianerkriege mit dem gewaltsamen Aufstand tapferer Häuptlinge wie Cochise, Jeronimo, Vitorio und Mangas Colorados spielt. Eine wichtige Nebenhandlung bezieht sich auf die Freundschaft der beiden Soldaten, die von William Phillips und James O´Hara gespielt werden, die auch gemeinsam bei der Schlacht mit den Apachen ihr Leben lassen. Aus heutiger Sicht könnte man die Beziehung dieser beiden Männer als leicht homosexuell einordnen. Aber der atemberaubendste Moment ist, als James O´Hara mit dem sich der Zuschauer während einer packenden Kampfszene überraschenderweise leicht identifizieren kann, einen indianischen Speer in den Rücken bekommt. Er geht zu Boden, und sein Pferd mit ihm, in einer Masse aus Staub und Donner. Sein Tod ist qualvoll, während seine Kameraden ihren Rückzug fortsetzen und ihn zurücklassen. Bei dieser Szene hat man das Gefühl, dass dies in einem heroischen Hollywoodfilm nicht passieren sollte. Und doch ist dies einer der denkwürdigen Momente des Films, der ihm seine Schärfe verleiht. 
 






Bewertung: 6,5 von 10 Punktne.
 
 

Die geheimnisvolle Insel


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Regie: Cy Enfield

Begegnung mit Captain Nemo...

Die Liste der Verfilmungen von Jules Vernes Büchern ist extrem lang und bereits zu Vernes Lebzeiten entstanden die ersten Verfilmungen wie etwa der 1902 von Filmpioniert Georges Melies gedrehte Stummfilm "Die Reise zum Mond". Besonders häufig wurde Vernes Roman "20.000 Meilen unter dem Meer" verfilmt, von dem inzwischen mehr als 2 Dutzend entstanden sind. Der bekannteste davon ist sicherlich die Richard Fleischer Verfilmung aus dem Jahr 1954, die mit 2 oscars bedacht wurde. Sehr erfolgreich war auch die Großproduktion "In 80 Tagen um die Welt" von Michael Anderson, der auf 5 Oscars kam. Ebenfalls sehr erfolgreich waren die Kinofilme "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" von Henry Levin aus dem Jahr 1959 sowie der zwei Jahre später entstandene britische Abenteuerfilm "Die geheimnisvolle Insel", den Cy Enfield (Zulu, Duell am Steuer, Tarzan - der Verteidiger des Dschungels) inszenierte und mit Ray Harryhausen zusammenarbeitete. Harryhausen kreierte die Monster dieses Films: die Riesenkrabbe, diverse Riesenbienen, den prähistorischen Vogel Phorusrhacos und eine gigantische Riesenkrake.  Der Film wurde in Katalonien, Spanien, und in den Shepperton Studios in Shepperton, England, gedreht und dient als Vorzeigebeispiel für Ray Harryhausens Stop-Motion-Animationseffekte. Wie bei mehreren klassischen Produktionen von Harryhausen wurde die Filmmusik von Bernard Herrmann komponiert. Während des amerikanischen Bürgerkriegs fliehen die Unionssoldaten Cyrus Harding (Michael Craig), Herbert Brown (Michael Callan) und Neb Nugent (Dan Jackson) zusammen mit dem Kriegskorrespondenten Gideon Spillet (Gary Merrill) aus dem Militärgefängnis Libby in Richmond, Virginia. Sie fliehen mit einem Gasballon und einem Rebellenwächter namens Pencroft (Percy Herbert), der ihn steuern kann. Der Ballon trägt sie westwärts über den Pazifik, wo sie aufgrund eines Sturms auf einer unbekannten Insel mit tropischen Dschungeln, rauen Ebenen und aktiven Vulkanen notlanden müssen. Während sie die Insel erkunden, werden die Männer von einer Riesenkrabbe angegriffen. Sie stoßen sie in einen kochenden Geysir und essen Krabben zum Abendessen. Danach finden sie zwei bewusstlose englische Damen, Lady Mary Fairchild (Joan Greenwood) und ihre Nichte Elena (Beth Rogan), die im selben Sturm Schiffbruch erlitten haben. Schließlich finden die Schiffbrüchigen in einer Höhle ein Zuhause, in der früher ein anderer Schiffbrüchiger gewohnt hat. Später wird eine Truhe an Land gespült. Sie enthält Gewehre, Seekarten und eine Ausgabe von Robinson Crusoe. Markierungen auf den Gewehren weisen darauf hin, dass sie vom U-Boot Nautilus stammt. Spillet erzählt Lady Fairchild von der Nautilus, ihrem Erbauer Kapitän Nemo (Herbert Lom) und ihrer angeblichen Zerstörung vor der Küste Mexikos vor acht Jahren. Anhand einer der Karten ermitteln die Schiffbrüchigen ihren Standort und beginnen mit dem Bau eines Bootes. Eines Tages begegnen Mary, Elena und Spillet einem riesigen flugunfähigen Vogel. Als dieser versucht, Elena zu fressen, kommt Herbert und ersticht das Geschöpf. Später, als sie den Vogel verzehren, entdecken sie, dass er tatsächlich von einer Kugel getötet wurde, die keiner von ihnen abgefeuert hatte. Wochen später stoßen Herbert und Elena auf einen Bienenstock mit riesigen Bienen. Sie flüchten in eine große überflutete Höhle, wo sie die Nautilus entdecken. Sie betreten das Schiff, um es zu untersuchen, bevor sie aus der Höhle hinausschwimmen. In der Zwischenzeit erspähen die anderen ein sich näherndes Piratenschiff, und es kommt zu einem Kampf. Die Schiffbrüchigen gewinnen erst, als eine Explosion das Schiff mit der gesamten Besatzung auf mysteriöse Weise versenkt. Die Schiffbrüchigen treffen schließlich Kapitän Nemo, der die Schiffbrüchigen beobachtet und ihnen heimlich geholfen hat, indem er ihnen die Truhe schickt, den riesigen Vogel erschießt und das Piratenschiff versenkt. Er lädt sie zum Abendessen an Bord der Nautilus ein. Dort stellen sie fest, dass die riesigen Kreaturen das Ergebnis von Nemos genetischen Experimenten sind, mit denen er die Nahrungsressourcen der Welt vergrößern und den Hunger beseitigen wollte. Außerdem hat er die Schiffbrüchigen ausgewählt, um der Welt seine Errungenschaften bekannt zu machen....









"Mysterious Island"  - so der Originaltitel des Films - wurde ein Hit in den Kinos und spielte weltweit 5 Millionen Dollar ein. Der Film ist mit Geschick und Fantasie gemacht und ein idealer Film für die gesamte Familie an einem Sonntagnachmittag.








Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.