Mittwoch, 11. Dezember 2024

Bengali


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Henry Hathaway

 Die 41. Kompanie der Bengal Lancers...

Wenn man den Abenteuerfilm "Bengali" heute ansieht, dann erkennt man in der spannenden Geschichte auch ein Stück unrühmlicher Kolonialgeschichte der Briten im besetzten Indien. Der Film wurde 1935 von Henry Hathaway inszeniert und die beiden Regieassistenten Paul Wing und Clem Beauchamp gewannen den Oscar in der inzwischen nicht mehr existierenden Kategorie "Beste Regieassistenz". Desweiteren gab es noch Nominierungen als bester Film. Hathaway unterlag allerdings "Meuterei auf der Bounty" von Frank Lloyd. Hathaway selbst war in der "Regie" Kategorie nominiert, ebenso wurden die Drehbuchautoren, der Tontechniker und der Editor mit einer Nominierung belohnt. Der Film setzte eine ganze Welle von Abenteuerstreifen in Gang, die alle in den besetzten Kolonien spielten und diese Nachfolgefilme wie "Vier Federn", "Aufstand in Sidi Hakim" oder "Der Angriff der leichten Brigade". Auch der Umsatz in den Kinos stimmt erfreulich, "Bengali" war in den Jahren 1935 bis 1936 der zweiterfolgreichste Film an den britischen Kinokassen. 
In der Nordwestgrenze Indiens während der britischen Herrschaft begrüßt der schottisch-kanadische Leutnant Alan McGregor (Gary Cooper), der für die Neuankömmlinge zuständig ist, zwei Ersatzleute bei den 41. Bengal Lancers: Leutnant John Forsythe (Franchot Tone) und Leutnant Donald Stone (Richard Cromwell), den Sohn des Einheitskommandeurs, Colonel Tom Stone (Guy Standing). Leutnant Stone, ein junger Frischling in der Armee, freute sich darauf, an der indischen Grenze zu dienen, insbesondere weil er ausdrücklich angefordert wurde und annahm, dass sein Vater nach ihm geschickt hatte; Leutnant Forsythe, ein erfahrener Kavallerist und ein etwas neckischer Charakter, wurde als Ersatz für einen im Kampf getöteten Offizier ausgesandt. Nach seiner Ankunft entdeckt Leutnant Stone, dass sein Vater ihn auf Abstand hält und ihn genauso behandeln möchte wie alle anderen Männer. Er enthüllt auch, dass er seinen Sohn nicht gebeten hat, in seinem Regiment zu dienen, eine Entdeckung, die dem Jungen beinahe das Herz bricht und dazu führt, dass er sich auf einen Saufgelage einlässt. Der Oberst versucht, Unparteilichkeit zu zeigen, behandelt seinen Sohn aber gleichgültig. Die Verpflichtung des Obersts zu striktem militärischem Verhalten und Einhaltung des Protokolls wird vom jungen Stone als Ablehnung interpretiert. Er hatte seinen Vater seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen und hatte sich darauf gefreut, Zeit mit ihm zu verbringen. Leutnant Barrett, der sich als einheimischer Rebell verkleidet hat, um Mohammed Khan (Douglas Dumbrille) auszuspionieren, berichtet, dass Khan einen Aufstand gegen die Briten vorbereitet. Er plant, einen Militärkonvoi mit zwei Millionen Schuss Munition abzufangen und zu entführen. Als Khan herausfindet, dass Oberst Stone von seinem Plan weiß, befiehlt er Tania Volkanskaya (Kathleen Burke), einer schönen russischen Agentin, Leutnant Stone zu verführen und zu entführen, um ihm geheime Informationen über die Munitionskarawane zu entlocken oder ihn als Druckmittel zu benutzen, um seinen Vater an sich zu binden. Als der Oberst sich weigert, seinen Sohn zu retten, verlassen McGregor und Forsythe, entsetzt über die scheinbare Gleichgültigkeit des Obersts gegenüber seinem eigenen Sohn, nachts ohne Befehl das Lager. Als einheimische Händler verkleidet, die Decken verkaufen wollen, gelangen sie erfolgreich in Khans Festung. Sie haben vor ihren Kameraden und Freund zu befreien...






Vor allem die Figurenzeichnung und auch die Unterschiedlichkeit der drei Freunde machen den Film zu einem perfekten Abenteuerfilm. Gary Cooper spielt den erfahrenen Offizier Mitte 30, der schon lange biem Regiment ist und hat die Angewohnheit ständig seine Meinung zu sagen, was manchmal Missfallen bei seinen Vorgesetzten hervorruft, manchmal aber auch Respekt. Franchot Tones Leistung ist natürlich ebenbürtig. 
Seine Figur Lieutenant Forsyth wird als der lustige Typ der Hauptfiguren dargestellt und ist bemerkenswert für seinen Sandhurst-Stil bei militärischen Übungen, etwas, das ihm unzählige Komplimente seiner Vorgesetzten einbringt. Mit Richard Cromwell als Leutnant Donald Stone kommt ein frischgebackener Absolvent von Sandhurst und ein sehr junger Offizier. Als Sohn eines Obersts mit einem berühmten Namen wird er respektvoll behandelt, wird jedoch aufgrund persönlicher Probleme mit seinem Vater frustriert und mürrisch und Gary Cooper hat es sich zur Aufgabe gemacht den Jungen zu betreuen. 
Es fällt leicht von diesem Klassiker begeistert zu sein, denn der Stil und die Klasse dieser drei Hauptfiguren ist mit den Figuren aus "Die drei Musketiere" vergleichbar. Natürlich wird das britische Empire fast schon verherrlicht. Er atmet den Geist der Romane von Rudyard Kipling. Die Geschichte, die wenig mit Yeats-Browns gleichnamigen Buch gemeinsam hat, erzählt von einer Gruppe britischer Kavalleristen und hochrangiger Offiziere, die während der Zeit der britischen Herrschaft verzweifelt versuchen, ihre Festung und ihr Hauptquartier in Bengalen gegen die rebellischen Eingeborenen zu verteidigen.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 
 
 

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