Sonntag, 16. Februar 2014

Die seltsame Gräfin

























Regie: Josef von Baky

Das Geheimnis der Eleanora Moron...

Von allen Edgar Wallace Filmen ist vielleicht der 1961 entstandene "Die seltsame Gräfin" derjenige mit dem größten Hollywood-Appeal und das liegt nicht nur an Stummfilmdiva Lil Dagover, die die Gräfin Eleanora Moron spielt, sondern auch der düsteren Geschichte selbst, die nach und nach ein perfides Mordkomplott preisgibt - Regisseur Josef von Baky breitet von Anfang an ein gewisses Noir Flair aus, was zur Geschichte sehr gut passt. Denn die junge Margaret Reedle (Brigitte Grothum) schwebt in größter Gefahr, weiß es aber noch gar nicht. Sie lebte bislang mit ihrer Freundin Lizzy Smith (Edith Hanke) zusammen, aber nun wird sich ihr Leben völlig ändern. Die Sekretärin verlässt ihren Arbeitsplatz bei Rechtsanwalt Shaddle (Fritz Rasp) und wird fortan gut bezahlte Privatsekretärin in den Diensten der angesehenen Gräfin Moron. Doch sie bekommt kurz vor diesem Arbeitsplatzwechsel ständig Anrufe von einem wahnsinnigen Typen (Klaus Kinski), der ihr nach dem Leben trachtet. Ein weiterer Mann namens Michael Dorn (Joachim Fuchsberger) rettet ihr in diesem Zusammenhang zweimal das Leben. Alles scheint damit zusammenzuhängen, dass die Giftmörderin Mary Pinder (Marianne Hoppe) nach 20 Jahren aus dem Zuchthaus entlassen wird. Zu den Bekannten der Gräfin, die ihren Sohn (Eddi Arent) ständig bevormundet, gehört auch der Nervenarzt Dr. Tappat (Rudolf Fernau) aus dessen Anstalt wohl der verrückte Anrufer stammt....

 Lil Dagover, bekannt aus "Das Kabinett des Dr. Caligari" erinnert natürlich an die wahnsinnig gewordene Stummfilmdiva Norma Desmond aus Billy Wilders "Sunset Boulevard" und drückt mit ihrer seltsam entrückten Darstellung dem Film einen eigenen Stempel auf. Sehr gut auch die Altstars Rudolf Fernau und Marianne Hoppe. Der Film hat einen morbiden Touch und dadurch vielleicht sogar eines der Highlights der Reihe, auch wenn er inszenatorisch etwas aus der Reihe fällt mit der gewollten Verwandtschaft an das melodramatische wie düstere Hollywoodkino der 40er Jahre.
Josef von Baky, der Regisseur des legendären UFA-Jubliläumsfilm "Münchhausen" musste aufgrund einer Erkrankung teilweise durch Jürgen Roland und Ottokar Runze ersetzt werden.


Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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