Sonntag, 13. Juli 2014

An einem Tag wie jeder andere

























Regie: William Wyler

Die Eindringlinge...

"An einem Tag wie jeder andere" ist ein 1955 entstandener "Home Invasion" Thriller und hat gegenüber seinen Artverwandten jüngeren Datums ganz klar den Vorteil, dass er seine Spannung durch die starken Charaktere bezieht, die in der spannenden Kriminalgeschichte vorkommen. Vor allem das Aufeinanderprallen von Gangsterboss Glenn Griffin (Humphrey Bogart) mit dem Familienvater Dan Hillard (Frederic March) wird durch zwei hervorragende Darstellerleistungen geprägt. Es ist tatsächlich ein Tag wie jeder andere...auch bei den Hillards. Vater Dan geht zur Arbeit, Tochter Cindy (Mary Murphy) in die Highschool. Der kleine Ralphie (Richard Eyer) geht zur Schule und Mutter Eleanor (Martha Scott) macht sich an die täglich wiederkehrenden Hausarbeiten. In den Nachrichten kommt die Meldung, dass 3 Schwerverbrecher aus dem Gefängnis ausgebrochen sind. Was Mrs. Hillard nicht weiß ist, dass genau diese 3 Schurken bereits im ihrem Fluchtauto ganz in der Nähe sind und die Häuser dieses Viertels daraufhin begutachten, wo man unterkommen kann. Ralphies Fahrrad im Garten ist ausschlaggebend dafür, dass Glenn Griffin (Humphrey Bogart) an der Haustür klingelt und eh sich die Frau versieht ist sie bereits in der Gewalt des Trios, zu dem auch Glenns Ichschwacher jüngerer Bruder Hal (Dewey Martin) und der jähzornige Psychopath Kobish (Robert Middleton) gehören. Als Vater und Tochter nach Hause kommen, werden diese genauso gezwungen die Ausnahmesituation zu dulden und auf "Normalbetrieb" zu machen. Lediglich der kleine Ralphie kann nicht verstehen, warum der Papi die Gangster nicht aus dem Haus jagt. Glenn will mit Hilfe seiner Freundin, die ihn abholen soll, vor der Polizei erfolgreich fliehen. Doch es zeichnet sich bald ab, dass die Familie - auch wenn sie sich an die Vorgaben der Gangster hält - in höchster Gefahr schwebt. Die Möglichkeit, dass unerwünschte Zeugen aus dem Weg geräumt werden sollen, ist groß. Ebenso die Option, dass die Gangster bei ihrer Flucht aus dem Haus Hillard eine oder mehrere Geiseln mitnehmen...

 Der Film von Willam Wyler bietet sehr viele Nebenhandlungen an, die die gewaltsame Wohungsbelagerung extrem interessant machen. Zum einen ist die Beziehung der drei Gangster, vor allem aber die zwischen älterem und jüngerem Bruder psychologisch interessant dargestellt. Auch der Vater als Gegengewicht zum Gangster wird von den beiden Darstellern klug herausgearbeitet. Dabei steht Hillard für den rechtschaffenen, erfolgreichen Amerikaner, der es durch eigene Leistung zu etwas gebracht hat und nun eine glückliche Famiie in einem glücklichen Zuhause vorweisen kann. Dies alles blieb dem Gangster versagt, der die Oberklasse zutiefst hasst. Darüberhinaus kommt es auch noch zum Konflkt zwischen dem besonnen agierenden Vater Hillard, der die ganze Familie retten will und dem hitzköpfigen, emotionalen Ralphie. Der Vater versucht das Kind zu überzeugen, dass man als erwachsener Mann Verantwortung trägt und vorsichtig abzuwägen hat, was man tut. Gesamthaft hat  der Vater auch den Konflit zu lösen, da es einen Zwiespalt gibt zwischen Verantwortung seiner Familie gegenüber und derjenigen als Staatsbürger.

Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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