Dienstag, 13. Januar 2015

Das alte, finstere Haus

























Regie: James Whale

Haus des Grauens...

James Whale gilt als Vater des klassischen Horrorfilms. Er drehte für die Universal in den frühen 30er Jahren die Meisterwerke "Frankenstein", "Frankensteins Braut" und "Der Unsichtbare".
Nach dem großen Erfolg von "Frankenstein"  beharrte das Filmstudio darauf, Whale mit weiteren Stoffen für Horrorfilme zu betrauen. So inszenierte Whale 1932 den Horrorfilm "Das Haus des Grauens" nach einem Roman von John Boynton Priestley. Hier spielt erneut Boris Karloff einer der tragenden Rollen - diesmal als bestialischer Diener, der eine Gruppe von Reisenden in einem walisischen Landhaus in Angst und Schrecken versetzt. Das Publikum, dass daher einen herkömmlichen Horrorfilm mit dem Star erwartete, wure aber mit einem Beitrag überrascht, der sich nirgends so recht einordnen liess.
Alles fängt in einer dunklen und regnerischen Nacht an. Margaret (Gloria Stuart) und Philip Waverton (Raymond Massey) sind mit ihrem Freund Roger Penderel (Melvyn Douglas) mit dem Auto unterwegs -  auf dem Weg nach Shrewsbury. In den Bergen von Wales werden sie aber von einem Sturm und einem schnell einsetzenden sintflutartigem Regen überrascht. Als die Straße weggespült wird, suchen sie Zuflucht in ein altes einsames Haus. Das Anwesen wird von der Familie Femm bewohnt. Während Horace Femm (Ernest Thesiger) die Gäste höflich begrüsst, wirkt seine Schwester Rebecca (Eva Moore) nicht nur fanatisch-religiös, sondern abweisend. Am liebsten würde sie die Eindringlinge hinauswerfen, doch der Sturm lässt dies nicht zu. Sie warnt aber die drei Besucher vor dem aggressiven Butler Morgan (Boris Karloff), der stumm ist und mit Alkohol recht gefährlich werden soll. Sie erfahren auch von einem 102 jährigen Vater (Elspeth Dudgeon), der im ersten Stock im Bett liegen soll und einem weiteren Familienmitglied namens Saul (Brember Wills), der aufgrund seiner Unberechenbarkeit eingeschlossen ist und ein wahres geisteskrankes Monster sein soll.
Im Verlauf des Abends kommen zwei weitere Zufluchtsuchende hinzu, der primitive Millionär Sir William Porterhouse (Charles Laughton) und die Bühnentänzerin Gladys DuCane (Lilian Bond). Bis zur Morgendämmerung müssen sie sich nun wohl oder übel mit ihren seltsamen Gastgebern auseinandersetzen, dies führt im Laufe der Nacht zu einigen Gesprächen, vielen Irritationen, einer beginnenden Beziehungskiste und vielen gruseligen Momenten...


 dabei ist der Film vollgepackt mit den üblichen Gruselrequisiten, die James Whale wirkungsvoll im Lauf der Handlung zur Geltung bringt. Präsentiert werden daher dunkle Korridore, huschende Schatten, vom Wind aufgestoßene Fenster oder dunkle Geheimnisse hinter verschlossenen Türen. Es ist ein Film über abnormale und geisteskranke Verhaltensweisen, die sich bei der Familie Femm im "Haus des Grauens" häufen. Es ist vielleicht sogar der erste Film über eine vollkommen dysfunktionalen Horrorfamlie - ab den 70er Jahren traten sie im Kinofilm ja vermehrt auf und erfreuen sich noch heute im Horrorgenre einer großen Beliebtheit.


Bewertung: 8 von 10 Punkten

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