Freitag, 23. Oktober 2015

Feind im Dunkel




















Regie: Henry Hathaway

In der dunklen Ecke....

Alfred Newmans geniale "Street Scene (Sentimental Rhapsody)", ein Instrumentalmusikstück, dass er 1931 schrieb, kam schon in vielen Filmen zum Einsatz. Man bringt diesen unvergesslichen Sound wohl am ehesten mit Jean Negulescos "How to marry a millionäire" in Verbindung, aber auch schon in der schwarzen Serie wurde er öfters eingesetzt. Der Titel passt einfach zu einer Metropole bei Nacht, am besten im guten alten New York. In "Der Todeskuß", in "Cry of the City" war er zu hören und auch in Henry Hathaways "Dark Corner" (deutscher Titel: Feind im Dunkel). Der Film entstand 1946 und beinhaltet ein typisches Thema des Film Noir. Die des Mannes, meistens arbeitet er als Privatdetektiv, mit einer dunklen Vergangenheit. Die Wiedereingliederung in die Gesellschaft ist in dieser Zeit auch durch die vielen Kriegsheimkehrer ähnlich schwer, wie Filmkenner auch in William Wylers "Die besten Jahre unseres Lebens" sehen konnten. Es ist ähnlich schwer, wie die Integration eines ehemaligen Häftlings nach seiner Entlassung aus dem Knast. Zu diesen Männern gehört auch der junge, etwas hitzköpfige Bradford Galt (Mark Stevens), der in San Francisco straffällig wurde und nun in New York versucht ein neues Leben anzufangen. Der Polizeileutnant Frank Reeves (Reed Hadley) schaut öfters mal nach ihm, dass er nicht wieder auf die schiefe Bahn gerät. Galt arbeitet wieder als Detektiv und hat bereits mit Kathleen (Lucille Ball) eine attraktive Sekretärin, die ihn couragiert und engagiert unterstützt. Eines Abends bittet er seine Angestellte mit ihm auszugehen, dabei bemerken die beiden, dass sie von einem auffällig gekleideten Mann in einem weißen Anzug (William Bendix) verfolgt und observiert werden. Mit einer List gelingt es Galt den Unbekannten zu stellen, der sich als Fred Foss vorstellt und nach ein bisschen Druck und Gewalt zugibt, dass er im Auftrag eines gewissen Anthony Jardine (Kurt Kreuger) gehandelt hat. Dabei verschüttet Galt ein Glas Tinte auf den Anzug des Mannes. Mit dem Auftauchen des Namens "Jardine" bekommt der Zuschauer nicht nur den dunklen Punkt in Galts Vergangenheit geliefert, sondern auch Einblick in die wohlhabenden, künstlerischen Kreise von New York, Diese Szenen, die in der Nebenhandlung eingestreut werden, führen zu dem angesehenen Kunsthändler Hardy Cathcar (Cliffton Webb), der eine kostbare Gemälde- und Kunstsammlung besitzt, seine Gäste im Haus schon auch mal  mit einem selten Gemälde von Raphael begeistert, dass er für teures Geld gekauft hat und unten in seinem Keller aufbewahrt. Er besitzt auch eine schöne, wesentlich jüngere Frau (Cathy Downs). Und interessanterweise geht in seinem Haus der Hochstapler Anthony Jardine ein und aus. Galt glaubt nun nach der Begegnung mit dem Schnüffler Foss, dass Jardine wieder in sein Leben treten will und es erneut zerstören möchte. Jardine war in San Francsico Kompagnon von Galt und ist schuld, dass Galt in den Knast kam. Daher sieht ihn Galt als Todfeind an. Er ist von der Paranoia geplagt, dass Jardine ihn wieder in einen Hinterhalt zwingen könnte. Tatsächlich wird die Sache härter. Am Tag darauf entgeht Galt nur knapp einem Mordanschlag - ein Auto wollte ihn auf offener Straße überfahren. Nun wird es Zeit Jardine zu stellen...


und genau dies bringt unseren Helden dann auch wieder in arge Bedrängnis, denn die Bedrohnung, die um sich greift, ist kaum sichtbar. Er sieht sich in einer dunklen Ecke enden, wo es kein Entrinnen mehr gibt. Zum Glück hat er die beherzte Helferin an seiner Seite, die den Detektiv überreden kann, dass es besser ist im Team zu arbeiten (noch dazu, weil man sich auch emotional inzwischen sehr nahe gekommen ist). Gute Darsteller runden das tolle Krimifeeling ab. Cliffton Webb konnte ja bereits schon in einer ähnlich tragischen Rolle in Otto Premingers "Laura" überzeugen und für Lucille Ball wurde es einer ihrer erfolgreichsten Filme. Die Schauspielerin sollte aber später im noch neuen Medium Fernsehen zu noch größerem Ruhm gelangen. Ihre Comedy-Serie "I love Lucy" wurde ein riesiger Erfolg und lief im US-Fernsehen fast 10 Jahre lang.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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