Samstag, 29. Juli 2017

Der alte Mann und das Meer

























Regie: John Sturges

Ewiger Überlebenskampf...

"Der alte Mann und das Meer" ist eine Novelle aus dem Jahr 1951 von Ernest Hemingway, die er auf Kuba schrieb und den Kampf eines alten Fischers mit einem Schwertfisch beschreibt. Hemingway erhielt daraufhin auch den Literatur Nobelpreis im Jahr 1954. Die Verfilmung realisierte Westernregisseur John Sturges, der große Genrefilme wie "Verrat in Fort Bravo", "Der Schatz der Gehenkten" oder "Das Geheimnis der fünf Gräber" hervorbrachte und dem Hollywoodstar Spencer Tracy in den 50er Jahren zwei große Hauptrollen schenkte. Schon für "Stadt in Angst" gabs für Tracy eine Oscar-Nominierung und auch als Fischer Santiano wurde er für den begehrten Filmpreis 1959 vorgeschlagen. Darüberhinaus gewann Dimitri Tiomkin in der Kategorie "Beste Filmmusik" und auch die Farbkamera von James Wong Howe wurde mit einer Nominierung gewürdigt.
Der im Jahr 2013 erschiene Kinohit "All is lost" mit Robert Redford als einzigem Darsteller sowie der drei Jahre zuvor gedrehte Blockbuster "Castaway" mit Tom Hanks sind mit dem Hemingway Klassiker verwandt. Ein Kampf des Einzelnen gegen Wind und Wetter, gegen die Einsamkeit. Geschichten, die den Kampfeswillen und das Durchhaltevermögen aufzeichnen und auch die wiederkehrenden und immer schwerer wiegenden Rückschläge des Protagonisten.
Da Heminway den Roman im Jahr der 100. Jahrfeier zu Melvilles "Moby Dick" erscheinen ließ, deutet auch darauf, dass der Schriftsteller sich vom Kampf des Kapitäns Ahab mit dem weißen Wal merklich inspirieren ließ. Wie der Roman ist auch der Film eine Darstellung des unvermeidlichen Existenzkampfes. Es geht ums Überleben und handelt vom Fressen und Gefressenwerden und ist daher auch eine traurige, aber leider auch unvermeidliche Geschichte. 
Held der Geschichte ist der alte Fischer Santiano (Spencer Tracy), der seit 84 Tagen glücklos hinaus aufs Meer fährt und keinen einzigen Fisch fangen konnte. Scheinbar von Pech verfolgt, wird er von den anderen Fischern bemitleidet und man macht auch schon Witze darüber, dass er einfach zu alt ist und nicht mehr kann. Nur sein junger Gehilfe Manolin (Felipe Pazos) hält zu ihm. Aber die Eltern des Jungen haben ihm irgendwann in diesen vom Pech verfolgten Tagen verboten mit ihm zu fahren und fanden für den Jungen einen Platz auf einem erfolgreicheren Fischerboot. Doch noch immer ist Manolin seinem Lehrmeister verbunden, er schleppt am Abend die Netze des alten Fischers zum Haus und hört gerne dessen Baseballgesichte von seinem Idol JoeDiMaggio. Am 85. Tag soll nun endlich das gelingen, was all die Tage vorher misslang. Der alte Mann will einen guten Fang machen und tatsächlich beißt ein Fisch an. Immer mehr erkennt Santiano, dass er einen Riesenfisch an der Leine hat. Aber auch der große Fisch ist ein Kämpfer und so zieht der Fisch das Boot vor sich her, weiter aufs Meer hinaus. Zwei Tage und zwei Nächte kämpfen Fischer und Fisch, wer der Stärkere ist. Die Leine, die der Fischer halten muss, schneidet sich tief in die Hände. Schließlich wird der Fisch schwächer und so gelingt es Santiano mit der Harpune seinen Gegner, den er inzwischen als "Bruder" bezeichnet zu töten. Doch der weite Heimweg wird zum Desaster, denn die Haie haben mit dem am Boot angebundenen Fisch eine schmackhafte Malzeit entdeckt...



Und so erreicht der Fischer nur noch mit dem Riesenskelett das Festland. Dem erfahrenen Fischer ist mit dem gigantischen Marlin der größte Fang seines Lebens gelungen. Doch dieser Triumph ist sinnlos. Der Fisch wird niemanden satt machen, er wird kein Geld damit verdienen (lediglich wird man ihn für den Fang bewundern) und der Fisch selbst ist somit auch in einem sinnlosen Kampf gestorben. Dabei ist das Thema des Überlebenskampfes gut herausgearbeitet worden und es ist keine Geschichte von der Überlegenheit des Menschen gegenüber dem Tier oder der Natur. Es ist ein Kampf von zwei ebenbürtigen Gegnern, die sich eigentlich eher verbunden sein müssten, als sich aufgrund des Überlebenskampfes töten zu müssen. Spencer Tracy trägt den Film mühelos im Alleingang, auch wenn Heminway selbst den Darsteller nicht in der Rolle sah. Für Hemingway sah Spencer Tracy zu reich und zu wenig wie ein hagerer, alter kubanischer Fischer aus. Im Film selbst wird wenig gesprochen, ein Erzähler liest die wichtigen Passagen aus dem berühmten Roman.



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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