Samstag, 29. Juli 2017

HappyEnd im September

























Regie: Robert Mulligan

Partnerin für einen Monat im Jahr...

"Komm ein bisschen mit nach Italien" könnte man sagen, wenn man die 1961 gedrehte Liebescomedy "Happy End im September" anschaut. Der Film von Robert Mulligan gehört zur Gattung dieser farbenfrohen Technicolor-Schinken mit viel Humor und jeweils mit zwei beliebten Filmstars, die sich am Ende dann auch "kriegen". Am populärsten in dieser Filmgattung sind wohl "Bettgeflüster" von Michael Gordon mit Rock Hudson und Doris Day und "Hausboot" von Melville Shavelson mit Cary Grant und Sophia Loren, der 1 Jahr zuvor entstand. Diese beiden Filmen waren extrem erfolgreich an der Kinokasse und daher wurde dieses beliebte Schema immer wieder neu aufgelegt. Dabei erwies sich Rock Hudson als humorvoller Darsteller - auch in "Happy End im September" hat er den Mut sein damaliges Rollenbild als attraktiver Frauenschwarm ironisch zu gestalten. Sein vielleicht überzeugendster Auftritt im komischen Rollenfach ist aber dennoch der 1964 entstandene Howard Hawks Klassiker "Ein Goldfisch an der Leine".
In "Happy-End im September" ist Gina Lollobrigida Hudsons Filmpartnerin und die hat die Schnauze voll. Denn ihr Lover Robert L. Talbott (Rock Hudson) hat nur einen Monat im Jahr für sie Zeit. Im September reist der vielbeschäftigte und reiche Geschäftsmann nach Italien, bewohnt sein wunderschönes Anwesen und ist vier Wochen nur für seine Traumfrau Lisa Fellini da. Doch die will mehr. Aus lauter Frust hat sie dem Briten Spencer (Ronald Howard) die Hochzeit versprochen und steckt schon mitten in den Vorbereitungen, da kommt ein Telefonat von Robert aus den USA, der sich nun vor lauter Sehnsucht - erstmalig nach 6 gemeinsamen Jahren - schon im Juli mit ihr treffen will.
Diese überstürzte Reise nach Rom bringt auch Roberts Verwalter Maurice (Walter Slezak) und die drei weiblichen Hausangestellten in arge Bedrängnis, die haben seit einigen Jahren in der Abesenheit aus Roberts Anwesen das Hotel "la dolce vista" gemacht...geschlossen den ganzen September. Schnell wird so getan als hätte es nie ein Hotel gegeben, die derzeitigen Hotelgäste sind ein paar Studentinnen (u.a. Sandra Dee) und deren Anstandsdame Margaret (Brenda de Banzie). Doch die können anderweitig erklärt werden, so schöpft Robert bei seinem Eintreffen noch keinen Verdacht. Doch einen Tag später kommen auch vier amerikanische Jungs (u.a. Bobby Darin, der auch noch ein Song zum Film beisteuert) an, die ein Zimmer im beliebten La Dolce Vista gemietet haben. Mit denen hatte Robert schon auf der Fahrt durch Norditalien ein paar unliebsame Zusammentreffen. Zum Glück hat Lisa die Hochzeit mit Spencer vorübergehend ad acta gelegt und lässt sich von ihrem "Roberto" breitschlagen mit ihm wie immer das Anwesen als Liebesnest zu nutzen. Doch dann ändert sie plötzlich ihre Strategie und plötzlich wird der Kampf der Geschlechter präsent...



Insgesamt ist der Film natürlich sehr harmos, aber jederzeit heiter und sehr beschwingt mit einem hohen Gute Laune Faktor. Sämtliche positiven Italien-Klischees werden darin verbraten und schließlich muss sich auch der toughe Ami der starken Italienerin geschlagen geben. Die hat ihn mit ihrem Temperament schließlich gezähmt. Filmhistorisch lässt sich die prüde Zeit damals gut erkennen, aber diese zugeknöpfte, sexualfeindliche und moralische Haltung wird vom Ensemble auch schon durch den Kakao gezogen. Die tollen Locations in Italien sorgen für die ultimative Urlaubsstimmung und nicht umsonst ist "HappyEnd im September" ein ultimativer Nachmittagsfilm für die Sommerzeit, wenns mal draußen regnen sollte.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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