Sonntag, 22. Juli 2018

Ladykillers




















Regie: Alexander Mackendrick

Die musikalischen Untermieter der Mrs. Wimmerforce...

"Ladykillers" aus derm Jahr 1955 entstand in den legendären britischen Ealing Studios und ist vielleicht inzwischen etwas in die Jahre gekommen. Dennoch rangiert dieser Film-Evergreen immer noch ganz weit oben in den von dem Britischen Film Institut veröffentlichten Top 100 der besten britischen Filme aller Zeiten. Dort liegt "Ladykillers" auf einem formidablen 13. Rang - auch der Vorgängerfilm von "Ladykillers" Regisseur Alexander Mackendrick "Der Mann im weißen Anzug" schaffte es auf den 58. Rang - ein Grund für den Regisseur in Hollywood sein Glück zu suchen. Doch sein 1957 entstandener Film Noir "Dein Schicksal in meiner Hand" war zu seiner Zeit kein Erfolg beschieden - erst viel später erkannte man auch in dieser Arbeit ein Meisterwerk.
"Ladykillers" war MacKendricks letzter und schwärzester Film für die Ealing Studios. Und Otto Hellers Farbkamera und Jim Morahans Ausstattung sind sehr hilfreich dabei, eine Gefühl zu erzeugen für eine in der Vergangenheit verhaftete Gesellschaft, die Mühe hat moderne Wege zu gehen.
Die Geschichte spielt in einem eher beschaulichen Stadtteil von London. Dort in der Nähe des Bahnhofs steht das Häuschen der alten, alleinstehenden Mrs. Wimmerforce (Kathie Johnson), die dort mit ihren drei Papageien lebt und gelegentlich Kaffeekränzchen für ihre Freundinnen Constance (Phoebe Hogson), Appolonia (Helene Burls), Lenchen (Edie Martin) und Amelia (Evelyn Kerry) gibt.  Die gutmütige alte Dame ist etwas einsam und manchmal taucht sie bei der Polizei auf und erzählt etwas über die UFO-Erfahrungen ihrer Nachbarin und hat auch andere sonderbare Beobachtungen, die sie den Gesetzeshütern mitteilt. Sie ist ein lieber Mensch und hat nun entschieden die oberen Zimmer in ihrem Haus zu vermieten. Tatsächlich klingelt eines Abends ein gewisser Professor Marcus (Alec Guinness) bei ihr und bekundet Interesse die beiden Zimmer im ersten Stock zu mieten. Da er einen guten Eindruck macht, ist der Vertrag schnell geschlossen. Noch mehr freut die alte Dame, dass er immer mal wieder Besuch von seinen Kollegen bekommt - gemeinsam wären sie ein Hobbystreichquartett und machen Musik. Und sogar sehr gute - wie Mrs. Wimmerforce im Parterre hören kann. Doch sie ahnt ja nicht, dass die Musik von der Schallplatte kommt, die die Herren auflegen - und dass die Gentlemen währenddessen einen großen, raffinierten Überfall auf einen Geldtransport am Kings Cross planen. Zu der Band gehören ein gewisser Major Courtney (Cecil Parker), der noch jugenhafte Harry Robinson (Peter Sellers), der einfältige Pfannkuchen (Danny Greene) und der kaltschnäuzige Louis Harvey (Herbert Lom). Tatsächlich klappt der Coup - sogar mit Mrs. Wimmerforce als Joker, die unwissend zur Komplizin des Raubs gemacht wird - und alles wäre anders ausgegangen, wenn nicht das Band des Cellokastens von Pfannkuchen in Mrs. Wimmerforces Haustür geraten wäre...



So entdeckt die durch und durch anständige Dame, dass sie Gangster beherbergt hat und darüberhinaus auch noch "mitgehangen - mitgefangen" ist. Doch die Lady besteht darauf, dass man sich stellt und die Beute wieder zurückbringt. Alle Argumente der Diebesbande sind vergeblich - dies führt dazu, dass die Diebe nun auch einen Mordplan realsieren müssten. Aber keiner der Männer bringt es übers Herz, der alten "Mrs. Überkandidelt" etwas anzutun. So nimmt die Geschichte ihren rabenschwarzen und todbringenden Verlauf. Unvergessen bleibt natürlich die Darstellung von Katie Johnson. Für diese Rolle erhielt sie auch 1956 den Preis der British Film Academy als beste Schauspielerin. Ein Jahr später am 4. Mai 1957 starb die Theaterschauspielerin im Alter von 79 Jahren. Ihr Partner Peter Sellers wurde diesen Film berühmt und festigte seinen großartigen Ruf als führender Komödiant des britischen Kinos.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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