Montag, 20. Mai 2019

Schlucht des Verderbens

























Regie: Roy Rowland

Der glorreiche Revolverheld...

Der Western "Schlucht des Verderbens" heißt im Original "Gun Glory" und entstand im Jahr 1957 unter der Regie von Roy Rowland, der 14 Jahre zuvor seinen Einstand im Regiefach hatte. Seine Inszenierungen waren routinierte Unterhaltung. Künstlerische Ambitionen hatte er keine und er war in sehr vielen Genres tätig. Sein bekanntester Film ist vielleicht der Gruselfilm "Die 5000 Finger des Dr. T".
Ab der ausgehenden 50er Dekade drehte er die meisten Filme in Europa, dort machte er vornehmlich Italo-Western und Piratenfilme.
Den "ruhmreichen Revolver" hat in "Schlucht des Verderbens" der Heimkehrer Tom Early, der von Stewart Granger gespielt wird. Er hat vor Jahren schon seine Frau und den gemeinsamen Sohn verlassen und versuchte als Revolverheld sein Glück. Durch sein Geschick mit dem Revolver blieb er am Leben, wenn er herausgefordert wurde und hat nun einen berüchtigten Namen. Daher sind die Bürger in seinem kleinen Heimatstädtchen alles andere als erfreut, als sie ihn durch ihre Straße reiten sehen. Besonders der Krämer Sam Wainscott (Jacques Aubuchon) zeigt ihm offen seine Verachtung als Tom Early in seinem Laden auftaucht, um etwas einzukaufen. Nicht zuletzt deshalb, weil seine Verkäuferin Jo (Rhonda Fleming) den Heimkehrer attraktiv findet. Auf seiner eigenen Farm angekommen, erfährt er vom eher ablehnenden Sprößling Tom Early Junior (Steve Rowlands) vom Tod der Frau. Doch diese war sich immer sicher, dass ihr Mann irgendwann zurückkehren würde und dann ein zufriedenes, erfülltes Leben als Farmer leben würde. Dies hat Tom Early tatsächlich vor, doch der Sohn ist skeptisch. Aber er versucht es mit dem Vater, den insgeheim bewundert er ihn auch. Da die Männer eine Frau im Haus brauchen, bekommt Jo das Angebot als Haushälterin bei den Early Männern zu arbeiten. Das macht sie gerne, denn sie findet Early Senior sehr charismatisch und merkt nicht, dass der Junge auch schon an die Liebe denkt. Der Pastor (Chill Wills) ist der Einzige, der den geläuterten Sünder Tom Early mit offenen Armen empfängt. Bald haben die Einwohner der Gegend ganz andere Sorgen, denn der skrupellose Viehbaron Grimsell (James Gregory) hat verkündet, dass er 20.000 Rinder durch die Stadt treiben muss. Begleitet wird Grimsell von zwei Revolverhelden. Einer davon wird schon bei der ersten Begegnung mit Tom Early diesen auch zu einem Duell auf Leben und Tod herausfordern...



So kommt der Held immer wieder in die Situation, dass er seinen Revolver benutzen muss, um sich Recht zu verschaffen. Dabei vergisst er sogar das Ablegen des Schießeisens als Jo, sein Sohn und er selbst den Gottesdienst am Sonntag besuchen. Zum Glück macht ihn der Sohn darauf aufmerksam. Stewart Granger ist natürlich ein großes Plus für diesen routinierten Western, der allerdings sehr schön fotografiert ist (Kameramann: Harold J. Marzorati). Der Hauptdarsteller verfügt über das nötige Charisma diesen schillernden Gunman zu spielen und Chill Wills sowie Rhonda Fleming sind auch immer wieder gern gesehene Darsteller im Westerngenre. Für die Rolle des Tom Early Junior bekam der Sohn des Regisseurs den Zuschlag. Dabei hätte diese Rolle wahrscheinlich besser funktioniert, wenn man einen jüngeren Schauspieler gecastet hätte. Steve Rowlands macht seine Sache zwar nicht schlecht, aber mit seinen 25 Jahren wirkt er schon zu alt für den Sohn, der gerade mit seiner Pubertät zurechtkommen muss. Ansonsten ist "Schlucht des Verderbens" ein angenehmer, geradliniger B-Western.



Bewertung: 7 von 10 Punkter. 

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