Sonntag, 19. März 2023

Moulin Rouge


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: John Huston

Der Maler Henri de Toulouse Lautrec...

Jose Ferrers bekannteste Filme sind "Cyrano de Bergerac - Der letzte Musketier" und "Moulin Rouge". In beiden Filmen spielte er körperlich missgestaltete Männer so hervorragend, dass er in beiden Fällen für einen Oscar nominiert wurde. Für "Cyrano de Bergerac" gewann er auch den begehrten Filmpreis.
"Moulin Rouge" ist eine britisch-französische Coproduktion, die das Leben des weltberühmten Malers Henri de Toulouse-Lautrec schildert. Ferrer spielt in diesem Film auch den Vater der Hauptfigur. Der Schauspieler musste in vielen Szenen auf den Knien gehen, die Füße band man ihm nach hinten um die kleine Statur (1,52 m) des Künstlers zu verdeutlichen. Eine schmerzhafte Tortur, aber was macht man nicht alles für eine besonders attraktive Rolle.
John Huston inszenierte dieses sehr gut gemachte Künstler Biopic, basierend auf dem Roman von Pierre La Mure.
Der Zuschauer wird in die Zeit zwischen 1890 und 1901 zurückversetzt, genauer in die dortige Subkultur, in der sich auch die Pariser Boheme vor allem im Burlesque Palast Moulin Rouge vergnügt.
Kameramann Oswald Morris wurde von Huston gebeten, den Film so zu gstalten, als ob Toulouse Lautrec Regie geführt hätte. Dafür bedurfte es ein dreistreifiges Technicolor. Die Technicolor-Projektionskopie wurde durch Farbstoffübertragung von drei primärfarbigen Gelatine Matrizen erstellt. Dies ermöglichte eine gr0ße Flexibilität bie der Steuerung von Dichte und Kontrast. Die Farbpalette war eher gedämpft - trotz Technicolor wurde auf zu grelle Farben verzichtet.
Die Geschichte beginnt 1890 - der Nachtclub Moulin Rouge in Paris verzeichnet immer wieder Besucherrekorde, obwohl er von der gutbürgerlichen Gesellschaft als "unmöglicher Ort des Sittenverfalls" angesehen wird. Der kleinwüchsige Henri de Toulouse Lautrec fühlt sich dort aber sehr wohl. Er verehrt die Sängerin Jane Avril (Zsa Zsa Gabor), die aber große schöne Männer bevorzugt. Dort im Club treten auch die Tänzerinnen La Goulue (Katherine Kath) und Aicha (Muriel Smith), die sich ständig auf der Tanzfläche zoffen. Der Besitzer Maurice Joyant (Lee Montague) bietet dem sehr begabten Maler Henri an einen Monat kostenlos zu trinken, wenn er ihm ein besonders effektives Werbeplakat malt. Henri trinkt zuviel, denn seine Größe ist ein großer Nachteil Liebesbeziehungen mit Frauen anzufangen. So bleibt ihm meistens nur die platonische Freunschaft zu den Schönen der Nacht - er überspielt dieses Manko mit sehr viel Zynismus. In einer Rückblende erfährt der Zuschauer, dass Henri als Junge eine Treppe hinunterfiel und ich so sehr die Beine verletzte, dass sie nie mehr richtig verheilten.
Auf dem Heimweg begegnet er dem Straßenmädchen Marie Charlet (Colette Marchant). Er schützt die junge Frau vor dem Zugriff der Polizei, sie geht mit ihm nach Hause in seine Wohnung auf dem Montmartre und es entwickelt sich eine Beziehung zwischen Henri und Marie. Er verliebt sich in sie, obwohl sie ihm gegenüber grausam agiert und immer wieder verschwindet. Die Eifersucht führt schließlich zum Bruch. 
Eine weitere wichtige Frau in seinem Leben wird Jane Avrils Freundin Myriamme (Suzanne Flon). Sie verehrt Henri als Künstler und findet es schlimm wie er sich selbst immer wieder wegen seinem Gebrechen erniedrigt. Während seine Karriere als Maler immer erfolgreicher verläuft, befindet er sich aber dennoch psychisch immer mehr in einer Hölle. Er trinkt zuviel und kollabiert....






"Moulin Rouge" wurde ein großer Kinoerfolg, der in mehr als 9 Millionen Dollar einspielte. Auch die Academy zeigte sich beeindruckt und vergab an den Film insgesamt sieben Oscarnominierungen (in fünf Kategorien Bester Film, John Huston Regie, Jose Ferrer Darsteller, Colette Marchant Nebendarstellerin, Bester Schnitt blieb es bei der Nominierung. Zweimal ging der Film in der Oscarnacht als Sieger hervor: Marcel Vertes und Paul Sheriff gewannen als beste Szenenbildner und als bester Kostümdesigner durfte sich Marcel Vertes über einen zweiten Oscar freuen. Schade, dass Kameramann Oswald Morris (Anatevka, Moby Dick) nicht berücksichtigt wurde. Die französischen Schauspielerin Colette Marchant hatte bei der Vergabe des Golden Globe mehr Glück -  sie gewann die Auszeichnung als beste Nebendarstellerin.






 Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 
 

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