Montag, 22. Mai 2023

McLintock


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Andrew V. McLaglen

Eine Kratzbürste wird gezähmt...

Der John Wayne Kinohit "McLintock" aus dem Jahr 1963 ließ sich von der Shakespeare Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung" inspirieren. Dieses Stück, dass Shakespeare vermutlich im Sommer 1592 geschrieben hat, war zu seiner Zeit sehr beliebt, aber bereits seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und der beginnenden Frauenbewegung sah man das Stück mit anderen Augen. Die Frauenfeindlichkeit konnte sich nicht leugnen lassen, dennoch erfreut sich das Werk als Theaterstück weiterhin großer Beliebtheit, denn es wird in den unterschiedlichsten Aktualisierungen für unsere Zeit genießbar inszeniert.
"McLintock" wurde von Andrew V. McLaglen gedreht, es war die erste filmische Zusammenarbeit mit John Wayne. Weitere sollten folgen. Der Film spielte 14 Millionen Dollar ein und kann als eine vulgäre Variante von "The Quiet Man" gesehen werden. In diesem John Ford Klassiker bekommt es John Wayne auch mit einer unzähmbaren Kratzbürste zu tun. Die rothaarige irische Schauspielerin Maureen O´Hara passte perfekt als die Frau seines Herzens, die sich als Wildkatze nur schwer erobern lässt und die erst am Ende schmachtend in seinen starken Armen liegt. In "McLintock" wird der Geschlechterkampf total auf die Spitze getrieben. Der Film kennt sozusagen in Punkto Schlagabtausch keine Grenzen. Es wird im Schlamm geschlägert. Es wird aus dem Fenster geworfen...natürlich immer direkt an einen sicheren Platz wie ein Heuhaufen oder ins klate Nass. Sturzbetrunken wird die Treppe hinaufgetorkelt und mehrmals kommt es zum gravierenden Sturz. Zum Glück gibts keine Verletzungen, wie im Comic stehen die Protagonisten wieder auf - bereit zu neuen Schandtaten.
Ausserdem werden Frauen übers Knie gelegt. Der angehende Schwiegervater McLintock legt nicht nur seine Frau irgendwann übers Knie, sondern gebt auch noch dem Freund seiner Tochter diesen Ratschlag und schaut belustigend zu, als der sein Töchterchen züchtigt.
George Washington McLintock (John Wayne) ist sowohl vermögender Viehbaron als auch namensgeber der Stadt, in der er wohnt. Sene Frau Katherine (Maureen O´Hara) hat ihn vor zwei Jahren ohne Erklärung verlassen und ist in den Osten gezogen. Nun kommt sie als feine Dame zurück. Sie möchte, dass die gemeinsame Tochter Becky (Stephanie Powers), die nun ihr Studium beendet hat, zu ihr zieht.
Mit dem Gouverneur Cuthbert H. Humphrey (Robert Lowry) wird das Rauhbein McLintock nicht warm, was auf Gegenseitigkeit beruht. Aber bei der örtlichen Bevölerung und den Komantschen ist McLintock sehr beliebt. Der junge Devlin (Patrick Wayne) bekommt nach mehreren Anfragen ein Job bei McLintock und auch dessen Mutter Louise (Yvonne de Carlo) wird als Köchin eingestellt.
Immer wieder gibt es Streit zwischen McLintock und seiner scheidungswilligen NochEhefrau. Am Ende kommt aber alles zum Guten, weil eine Tracht Prügel sehr heilsam sein kann...





Das hört sich alles frauenfeindlich an und ist es auch. Zum Glück bietet Rotschopf Maureen O´Hara ihrem geliebten "Peiniger" immer wieder genügend Paroli, dass man das ganze Theater nicht allzu ernst nehmen muss. Es war eine Art Familienunternehmen, denn Sohn Patrick war nicht der einzige aus Waynes Familie, der hier mitmachte. William H. Clothier als Kameramann beweist einmal mehr sein großes Können einen Western bravourös zu bebildern.






Bewertung: 7 von 10 Punkten. 
 

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