Sonntag, 9. Oktober 2016

Der Weg nach Westen





















Regie: Andrew V. McLaglen

Der Treck nach Oregon...

1967 inszenierte Andrew V. McLaglen mit dem Siedlerepos "Der Weg nach Westen" sicherlich einer seiner besten Filme. Vor allem die realistische Schilderung dieses Trecks von Missouri bis nach Oregon ist überzeugend realistisch. Dazu kommt die Verschönerung der Geschichte durch den Bilderbogen, den der Kameramann William S. Clothier einmal mehr präsentiert.
Erzählt wird die beschwerliche Reise eines Siedlertrecks von Missouri ins entfernte Oregon, der von Senator William J. Tadlock (Kirk Douglas) geleitet wird. Der Mann, der seine Frau verloren hat und nur noch seinen kleinen Sohn (Stefan Arngrim) hat, will in Oregon mit den Mitreisenden eine neue Zukunft aufbauen. Dazu hat er vor eine Stadt zu bauen, der Bauplan steht schon fest. Aber die Reise ist auch gefährlich, deshalb engagiert er den versierten Dick Summers (Robert Mitchum), der als der beste Führer durch das noch unentdeckte Land gilt. Auch Farmer Lije Evans (Richard Widmark) kann seine Frau Becky (Lola Albright) überreden die Zelte abzubrechen und eine neue Herausforderung anzunehmen. Sohn Brownie (Michael McGreevey) ist aber sofort Feuer und Flamme und hat sich gleich in die etwa gleichaltrige und frühreife Mercy McBee (Sally Fields) verguckt, die mit ihren Eltern (Harry Carey jr, Connie Sawyer) reist. Auch das junge frischvermählte Ehepaar Johnny (Michael Witney) und Amanda Mack (Katherine Justice) sind unter den vielen Reisenden. Summers hat ein Problem mit seinem Augenlicht und ist dem Alkohol nicht abgeneigt, dies führt immer wieder zu Differenzen mit den selbstherrlichen Senator. Bald gibt es ein erstes Treffen mit den Indianern. Summers kann gerade noch rechtzeitig einschreiten als der junge Brownie von den Rothäuten getötet werden soll. Die Indianer reiten mit zum Treck, der etwas entfernt lagert. In dieser Nacht meint es das Schicksal nicht gut mit den Siedlern. Johnny, von seiner Frau ständig abgewiesen, trifft sich im Wals mit Mercy - die beiden lieben sich und während die anderen Siedlern mit den Indianer feiern, fällt ein Schuß. Johnny ist der Schütze, der dachte, dass ein wildes Tier sich anschleicht, stattdessen war es der kleine Sohn des Häuptlings, der tot unter dem Tierfell liegt. Die Siedler verheimlichen das Unglück und versuchen so schnell wie möglich weiterzufahren und vor den Indianern zu flüchten. Doch die Indianer lassen nicht locker...


Am Anfang wird der old School Western etwas behäbig und altmodisch, doch der Treck gewinnt zunehmend an Fahrt. Dabei ist es interessant, dass die drei Zugpferde gar nicht mal markante Rollen spielen, besonders Mitchum und Widmark bleiben insgesamt zwar solide, aber weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Lediglich Kirk Douglas als zwiespältiger Treckführer, der das Unternehmen so führt, dass noch eine Meuterei aufkommt, hat einige wirklich gute Szenen. Und davon bietet der Film auch sonst recht viel. Besonders die Sequenzen mit den Indianern sind äusserst spannend und sorgen auch für einen dramatischen Schlußpunkt und einen Gehängten. Die interessanteren Charaktere des Films sind eindeutig die jüngeren Treckmitglieder. Der unterversorgte Ehemann Johnny, aber auch der aufrechte Brownie, der im Laufe der Handlung vom Kind zum Erwachsenen wird. Die zweifache Oscarpreisträgerin Sally Field ist in ihrer ersten Rolle zu sehen.



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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