Samstag, 25. Januar 2020

Der stolze Rebell

























Regie: Michael Curtiz

Vater und Sohn...

Als Michael Curtiz 1958 den Western "Der stolze Rebell" drehte, war er bereits 72 Jahre alt und gehört wie "Der Henker" (1959) und "Die Comancheros" (1962) zu seinen letzten Filmen. Er ist auf alle Fälle sehr gut gelungen - denn er hat es durch sein Können vermieden aus dem Stoff eine Schnulze zu machen. Dies gelang durch die Vermeidung von Sentimentalität, so ist dem aus Budapest stammenden Hollywoodregisseur ein Werk gelungen, dass sehr sensibel und behutsam von der Beziehung eines Vaters zu seinem Sohn und von einem Jungen zu seinem Hund erzählt. Somit ist "Der stolze Rebell" ein Film, der einerseits viel über die amerikanische Kultur und Geschichte erzählt, aber andererseits auch übergeordnet als Film über die unerschütterliche Freundschaft von Mensch und Tier erzählt. Hauptdarsteller Alan Ladd als John Chandler,  Veteran der Südstaaten wurde sehr gelobt - sein Sohn David, damals 11 Jahre alt, durfte den stummen Sohn David spielen. Vater und Sohn sind geprägt vom Krieg. Während John Chandler in der Armee gegen den Norden kämpfte, kam seine Frau ums Leben. Der Feind hatte die Farm abgebrannt, die Flammen rissen Davids Mutter in den Tod. Seither ist der Junge stumm und bekommt kein Wort mehr heraus. Nun ist der Krieg zu Ende und der Bürgerkriegsveteran zieht mit dem Sohn durch Illinois. Ständiger Begleiter der beiden ist der treue Hund Lance, Davids bester Freund. Sie besuchen einen Arzt (Cecil Kallaway), der dem Vater Hoffnung bei der Krankheit seines Sohnes macht. Ein Spezialist in Minesota würde eine Operation unentgeltlich durchführen. In der Stadt fällt dem Schafzüchter Burleigh (Dean Jagger) und seinen beiden Söhnen (Harry Dean Stanton und Tom Pittman) das Können des Vierbeiners auf, wie er die Schafsherde im Griff hat. Sie wollen den Hund und bekommen Streit mit John, der sich plötzlich im Gericht wiederfindet und nur durch die Hilfe der alleinstehenden Farmersfrau Linnett Moore (Olivia de Havilland) einer Gefängnisstrafe von 30 Tagen entgeht. Dafür arbeitet er bei ihr auf der Farm, fest entschlossen mit David nach Minesota zu kommen. Dafür braucht er aber viel Geld (300 Dollar kostet die Reise) und da sich inwzischen auch Dorfbewohner Bimm Bates (James Westerfield) für den Hund interessiert, verkauft ihn John heimlich an ihn. Obwohl ihn Linnett ausdrücklich davon abgeraten hatte...




Viele Kritiker bezeichnen "Proud Rebel" sogar auf Augenhöhe mit dem Alan Ladd Klassiker "Mein großer Freund Shane" und dies ist auch mein Empfinden. Es ist ein sehr schöner Genrevertreter, bei dem sich der Zuschauer auch Gedanken darüber macht, was wirklich wichtig ist im Leben. Ja...natürlich ist ein Leben ohne Hund möglich, aber doch völlig sinnlos. Nur gut, dass Alan Ladd am Ende seinen Fehler einsieht und ihn wieder gut machen will. Der Film basiert auf einer Geschcihte von James Edward Grant. Diese Short Story wurde 1947 veröffentlicht und kurze Zeit später kaufte Filmmogul Samuel Goldwyn auf Drängen seines Sohnes die Filmrechte. Bis zur Realisierung feilte Goldwyn Jr. an kleinen Details, er wollte unbedingt den Film mit riesigen Budget realisieren, aber so einfach war die Finanzierung nicht. Goldwyn Jr. war aber so vernarrt in das Projekt, dass er das Viertel des Budget aus der eigenen Tasche zahlte. Der Mann muss ein Tierfreund gewesen sein. Neben Alan Ladd, seinem talentierten Sohn, der immer großartigen Olivia de Havilland ist natürlich Lance der Star des Films.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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