Montag, 21. Dezember 2020

Der Nebelmörder


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Eugen York

Im Wald lauert der Tod...

Mit dem 1964 entstandenen Kriminalfilm "Der Nebenmörder" wandelt Regisseur Eugen York (Der Greifer, Morituri, Der Mann im Strom) ein bisschen auf den Spuren der Edgar Wallace Filme. Zumindest optisch wird man an die Kultserie des frühen 60er Jahre erinnert. Doch einen Unterschied kann man gleich zu Beginn erkennen. Die Geschichte des Nebelmörders spielt nicht in London, sondern in dem kleinen deutschen Städtchen Hainburg. Der Journalist und Verleger Waldemar Schweitzer produzierte dieses völlig in Vergessenheit geratene B-Movie. Dabei handelt sich - trotz einiger kleiner Schwächen - um eine kleine Perle, die atmosphärisch sehr stark ist und auch gute Darstellerleistungen hervorbrachte. Auch die Geschichte geht andere Wege als die Verwandten von Edgar Wallace - mehr und mehr fokussiert sich "Der Nebelmörder" auf die Jugend der kleinen Stadt. Im Wald bei Hainburg wurde am Montag, den 25. März 1964 kurz vor Mitternacht eine kellnerin durch mehrere Messerstiche getötet. Zwei Wochen später fällt eine junge Kontoristin dem unbekannten Serienkiller zum Opfer. Die beiden Opfer wurden zudem ausgeraubt und beide Morde geschahen im dichten Nebel. Die Presse berichtet darüber und bald Angst und Schrecken in der Gegend, denn "Der Nebelmörder von Hainburg" ist immer noch auf freiem Fuß. Und jeder befürchtet, dass er bald - sobald es wieder neblig wird - erneut zuschlägt. Die Kriminalpolizei ist vor Ort und hat ihre Lager im Gasthaus "Grüner Hof" aufgeschlagen. Neben dem versierten Kommissar Hauser (Hansjörg Felmy) ist auch Hilde Kmet (Ingmar Zeisberg) dabei, sie soll als Lockvogel den Killer aus der Reserve locken und sie ist stets per Walkie-Talkie mit dem Kollegen Kriminalassistent Freitag (Wolfgang Völz) verbunden. Aufgrund einer Party, die einige Jugendliche des Ortes, am Mordabend feierten, werden die diese Teenager zu wichtigen Zeugen. Der Primaner Heinz Auer (Ralph Persson) wird sogar Zeuge des dritten Mordes. Heinz ist mit Franzisca Hildebrandt (Elke Arendt) zusammen, der Tochter des hiesigen Schuldirektors (Wolfgang Büttner). Franzisca wird ausserdem vom Klassenprimus Erwin Lindemann (Lutz Hochstraate) begehrt, der aber bei seinen Mitschülern eher unbeliebt ist. Durch den Diebstahl eines Okuliermessers gerät auch der etwas geistige behinderte Hilfsarbeiter Franz Ritzel (Jürgen Janza) ins Visier der Ermittler. Als Erwin eine Aussage zu Ungunsten seines Klassenkameraden Heinz macht, wollen Heinz Freunde (Wolfgang Jansen, Rolf Stahl, Werner Schulenberg) dem Verräter eine Lektion erteilen... 



Tatsächlich ist der Film sehr spannend, weil er nicht vorhersehbar ist und den Zuschauer gekonnt im Dunkel lassen kann. Für Fans von Popsängerin Mary Roos (Dritte beim Eurovison Song Contest 1972) gibts ein Wiederhören. Sie singt "kellerparty" - damals noch recht unbekannt - den Song zum Film. Interessanterweise war der Film im Kino ein Erfolg, doch da dem Produzenten Schweitzer die nötigen Kontakte in der Branche fehlten, geriet sein Krimi schnell in Vergessenheit. Selbst ARD und ZDF haben "Nebelmörder" noch nie ausgestrahlt. Umso erfreulicher die jetzige Veröffentlichung auf DVD. Für Freunde des klassischen Krimis eine klasse Neuentdeckung mit sehr guten Darstellerleistungen, allen voran Hansjörg Felmy und die jugendlichen Darsteller Ralph Persson und Lutz Hochstraate.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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