Regie: Mervyn Le Roy
Aus der Psychiatrie entlassen...
Die britische Schauspielerin Jean Simmons (1929 bis 2010)
begeisterte bereits als 17jährige in David Leans hervorragender Dickens
Verfilmung "Geheimnisvolle Erbschaft" und bereits zwei Jahre später
wurde sie als beste Nebendarstellerin in Oliviers "Hamlet" für einen
Oscar nominiert.
Es folgten Filmen wie "Auf falscher Spur", "Engelsgesicht", "Die
Thronfolgerin", "Das Gewand", "Guys and Dolls" und "Weites Land".
Für den weniger bekannten Mervyn Le Roy Film "Bevor die Nacht
anbricht" erhielt sie eine Golden Globe Nominierung und sehr viele gute
Kritiken. Manche Kritiker sprachen sogar von einer ihrer besten
Leistungen überhaupt. Mervyn Le Roys Film ist ein Art melodramatische
Psychogramm mit Tendenzen eines subtilen Thrills ala Hitchcock, denn der
Zuschauer bleibt lange im Unklaren, ob Simmons Figur Charlotte Bron
sich alles nur einbildet oder ob an der Untreue des Ehemanns doch viel
Wahres dran sein könnte.
Das Drehbuch stammt von Eileen und Robert Bassing.
Charlotte Bronn (Jean Simmons) hat ein ganzes Jahr in der
psychiatrischen Anstalt des Maraneck State Hospital in New England
verbracht. Nun wird sie sozusagen als geheilt entlassen. Ihr Ehemann
Arnold (Dan O´Herlihy) holt sie ab und der Psychiater gibt ihm noch
einige wertvolle Ratschläge mit auf den Weg. Der Experte glaubt nämlich,
dass die Umgebung von Charlotte problematisch war und rät den Mann mit
seiner Frau einen Tapetenwechsel oder strenge Veränderungen im Umfeld
vorzunehmen. Charlotte wohnt nicht alleine mit ihrem Mann im Haus,
sondern Charlottes Stiefschwester Joan (Rhonda Fleming) sowie
Stiefmutter Mrs. Winthrop (Mabel Anderson) leben im Haus. Dazu kommt
noch die Haushälterin Mattie (Katryn Card) und der Untermieter Dr. Jake
Diamond (Efrem Zimbalist jr). Und sehr schnell ist Charlotte in der
alten Umgebung wieder überfordert. Arnold teilt nicht mehr das gleiche
Schlafzimmer mit seiner Frau. Er sagt ihr, dass die Ärzte dies nicht für
gesundheitsförderlich halten. So grübelt die entlassene Frau darüber
nach, ob die Eifersucht gegen Andrew berechtigt war. Sie hatte
felsenfest daran geglaubt, dass dieser mit Joan ein heimliches
Verhältnis hat. Charlotte liebt ihren Mann noch immer, doch der
vermeidet Nähe. Als zwei Bekannte von Charlotte - Hamilton Gregory
(Steve Dunn) und Cathy Bergner (Joanna Barnes) - unabhängig voneinander
diesen alten Verdacht erneut bestärken, wird Charlotte immer
misstrauischer. Und wie krank sind diese Gedanken ?
Mervyn LeRoy drehte Filme wie "Der kleine Caesar", "Quo Vadis", "Blüten im Staub" oder "Böse Saat". 1975 verlieh man den Regisseur und Filmproduzenten den Irving G. Thalberg Memorial Award für sein Lebenswerk. Im Jahr 1945 erhielt LeRoy bereits einen Spezialoscar für die Kurzdokumentation "The House I live in " Die geschlossene Welt der Psychiatrie, die damaligen fragwürdigen Behandlungsmethoden wie Lobotomie oder Elektroschocks boten den Filmemachern natürlich viele interessante Möglichkeiten und daraus resultierten Erfolgsfilme wie Litvaks "Die Schlangengrube", Mankiewiczs "Plötzlich im letzten Sommer", Samuel Fullers "Schock-Korridor", Milos Formans "Einer flog übers Kuckucksnest" bis hin zu den neueren Klassikern wie "Shutter Island" von Martin Scorsese. Auch "Bevor die Nacht anbricht" gehört in dieses Genre und LeRoys Film ist eine Entdeckung wert, weil die Schauspieler gut sind und auch Joseph Birocs Fotografie einiges zum Gelingen des Films beiträgt. Er hat für dieses Psychogramm eine trostlose Neuengland-Atmosphäre eingefangen, es ist Winter, es ist kalt...und kalt ist es auch im Innern einiger Figuren des Films.
Mervyn LeRoy drehte Filme wie "Der kleine Caesar", "Quo Vadis", "Blüten im Staub" oder "Böse Saat". 1975 verlieh man den Regisseur und Filmproduzenten den Irving G. Thalberg Memorial Award für sein Lebenswerk. Im Jahr 1945 erhielt LeRoy bereits einen Spezialoscar für die Kurzdokumentation "The House I live in " Die geschlossene Welt der Psychiatrie, die damaligen fragwürdigen Behandlungsmethoden wie Lobotomie oder Elektroschocks boten den Filmemachern natürlich viele interessante Möglichkeiten und daraus resultierten Erfolgsfilme wie Litvaks "Die Schlangengrube", Mankiewiczs "Plötzlich im letzten Sommer", Samuel Fullers "Schock-Korridor", Milos Formans "Einer flog übers Kuckucksnest" bis hin zu den neueren Klassikern wie "Shutter Island" von Martin Scorsese. Auch "Bevor die Nacht anbricht" gehört in dieses Genre und LeRoys Film ist eine Entdeckung wert, weil die Schauspieler gut sind und auch Joseph Birocs Fotografie einiges zum Gelingen des Films beiträgt. Er hat für dieses Psychogramm eine trostlose Neuengland-Atmosphäre eingefangen, es ist Winter, es ist kalt...und kalt ist es auch im Innern einiger Figuren des Films.
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