Mittwoch, 26. März 2014

Ärger im Paradies

























Regie: Ernst Lubitsch

Ein unschlagbares Paar...

Der berühmte "Lubitsch-Touch" basierte auf dem Geschick mit großer Leichtigkeit und kultiviertem Feingefühl das Thema Sex sehr dezent anzudeuten und auf clevere Art und Weise in Story und Dialogen die damals relativ prüden Normen in den USA zu umgehen oder gar diskret gegen sie zu sticheln. Interessanterweise ist sein 1932 entstandener "Ärger im Paradies" kaum gealtert und wirkt heute noch frisch, dynamisch und temporeich.  Die Geschichte erzählt von dem Gauner Gaston Monescu (Herbert Marshall), ein als adliger Baron getarnter Meisterdieb, der zur Zeit in Venedig arbeitet und auf eine hübsche Taschendiebin namens Lily (Miriam Hopkins) trifft. Bei einem gemeinsamen Rendez-vous von Dieb und Diebin, die zuerst nichts von ihrem gleichen Hobby wissen, stibizen sich sie gegenseitig Wertgegenstände aus der Tasche. Dies führt zur sexuellen Aufheizung und vor lauter gegenseitiger Bewunderung zum gemeinsamen Lebensweg. Der Baron muss eh fliehen, da er als falscher Arzt einen reichen Dandy namens Francois Filiba (Edward Everett Horton) chloroformiert und schliesslich beraubt hat. Das Gaunerpärchen verlagert seine Wirkungsstätte nach Paris. Dort wartet ein nächstes Opfer. Die äusserst attraktive Parfum-Erbin Mariette Colet (Kay Francis) , die in der Oper zuerst einmal um ihr 120.000 Francs teures Handtäschchen erleichtert wird. So verschafft sich Monescu als späterer ehrlicher Finder Eintritt ins Leben der reichen Frau. Diese wird von einem britischen Major (Charles Ruggles) verehrt, ein weiterer Freier ist der in Venedig bestohlene Filiba. Was natürlich ein Grund sein könnte, dass der geplante Coup des Pärchens bei Mariettes Tresor reichlich abzusahnen, schief geht....

 Diese Geschichte wird von Lubitsch total chic und edel inszeniert, Charme und Eleganz der dreißiger Jahren scheinen irgendwie perfekt eingefangen. Die leichte Komödie mit total super aufspielenden Akteuren glänzt mit prickenden Dialogen und einer perfekten Erzählweise. Dominerend ist nicht der Coup, sondern die Beziehungen der Figuren untereiander. Dabei hat sich Herbert Marshall irgendwann zu entscheiden und am Ende steht ein unschlagbares Paar. Prima Film...


 Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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